Die Zeit, die bleibt
Im Mittelpunkt von „Die Zeit die bleibt“ steht Romain, ein 30-jähriger Fotograf, dessen Leben eine dramatische Wendung nimmt, als er von seiner tödlichen Krankheit erfährt. Bisher durch Erfolg und Äußerlichkeiten definiert, steht Romain nun vor der Herausforderung, mit seiner begrenzten Zeit sinnvoll umzugehen. Seine bisherigen Beziehungen, geprägt von Arroganz und Distanz, vor allem gegenüber seiner Familie und seinem Freund Sasha, geraten ins Wanken. Diese Konfrontation mit der Endlichkeit seines Lebens zwingt ihn, seine bisherigen Werte und Beziehungen zu überdenken.
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- Melvil Poupaud, Valeria Bruni Tedeschi, Jeanne Moreau (Schauspieler)
- François Ozon (Regisseur) - François Ozon (Autor) - Olivier Delbosc (Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Die Annäherung an seine Großmutter, die er als einzige in sein tiefes Geheimnis einweiht, markiert den Beginn eines inneren Wandels. Ihre Gespräche, gefüllt mit Erinnerungen und ehrlichen Reflexionen, bieten Romain Trost und Perspektiven. Parallel dazu verändert die zufällige Begegnung mit einem jungen Paar auf der Suche nach einem Samenspender seine Sicht auf Familie und Vermächtnis. Diese Begegnungen leiten eine Phase der Selbstreflexion ein, in der Romain beginnt, seine vergangenen Entscheidungen und sein zukünftiges Erbe zu hinterfragen. Trotz der schweren Last, die seine Krankheit mit sich bringt, findet Romain Wege, seinen Frieden mit dem Leben und seinen Nächsten zu machen.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
François Ozon führte 2005 bei „Die Zeit, die bleibt“ Regie, einem Drama, das tief berührt. Olivier Delbosc und Marc Missonnier produzierten den Film, während Jeanne Lapoirie die Kameraarbeit und Monica Coleman den Schnitt übernahmen. Die Musik setzt sich aus diversen Beiträgen zusammen und unterstreicht die emotionale Tiefe des Films. Melvil Poupaud brilliert in der Hauptrolle des Romain, eines Fotografen, der mit seiner Sterblichkeit konfrontiert wird. An seiner Seite spielen Jeanne Moreau als seine verständnisvolle Großmutter Laura und Christian Sengewald als sein Freund Sasha, die beide wichtige Stützen in Romains Leben darstellen. Die Besetzung wird durch Daniel Duval und Marie Rivière vervollständigt, die Romains Eltern verkörpern und zur komplexen Familiendynamik beitragen.
Der Film ist Teil von Ozons „Trilogie über die Trauer“, die mit „Unter dem Sand“ begann und mit „Rückkehr ans Meer“ endete. Er erzählt von persönlichen und familiären Auseinandersetzungen mit Verlust und Abschied. „Die Zeit, die bleibt“ wurde für seine authentische Darstellung menschlicher Emotionen und Beziehungen gefeiert. Auf dem Festival Semana Internacional de Cine de Valladolid erntete der Film Anerkennung. Melvil Poupaud erhielt dort den Preis als Bester Schauspieler. Der Film bekam außerdem weitere Nominierungen.
Zusammenfassung & Story vom Film „Die Zeit, die bleibt“
Romain, ist ein 30-jähriger schwuler Fotograf und wird von der Diagnose Krebs tief getroffen. In der Blüte seines Lebens stehend, sieht er sich mit einer düsteren Prognose konfrontiert. Sein bisheriges, von Arroganz geprägtes Verhalten gegenüber seiner Schwester Sophie, deren Kinder und seinem Freund Sasha wandelt sich. Romain wählt den Weg der inneren Emigration, lehnt jede Behandlung ab, und zieht Einsamkeit der Hoffnung vor.
Er offenbart nur seiner Großmutter Laura die Wahrheit über seinen Gesundheitszustand. Mit ihr teilt er seine tiefsten Ängste und Hoffnungen. Zu allen anderen bricht er den Kontakt ab, seine Arbeit verliert an Bedeutung. Romain beginnt, sich von seinem bisherigen Leben zu distanzieren. Er sucht nach einem inneren Frieden, der es ihm ermöglicht, seinen Frieden mit dem Leben zu schließen.
In seiner Isolation reflektiert Romain über sein Leben und was ihm wirklich wichtig ist. Er versucht, in der Vergangenheit jenen Frieden zu finden, den er benötigt, um sich mit seinem nahenden Ende zu versöhnen. Diese Suche führt ihn zu tiefgreifenden Erkenntnissen über sich selbst und sein Verhältnis zu den Menschen, die ihm einst nahestanden.
Kritiken und Fazit zum Film „Die Zeit, die bleibt“
Francois Ozon, bekannt für seine spitzzüngigen und kritischen Werke, überrascht in „Die Zeit die bleibt“ mit einer feinfühligen Annäherung an das Thema Tod und Abschied. Der Film, der das Leben des Endzwanzigers Romain und seinen Kampf mit einer unheilbaren Krankheit porträtiert, zeichnet sich durch eine behutsame Erzählweise und die Tiefe der Charakterentwicklung aus. Melvil Poupaud überzeugt als Romain, dessen arrogante Fassade nach der Diagnose bröckelt, und bietet eine nuancierte Darstellung von Verletzlichkeit und Zorn. Jeanne Moreau, als Großmutter, liefert in ihren Szenen mit Poupaud Momente echter Emotionalität, ohne ins Sentimentale abzugleiten.
Der Film gewinnt an Intensität durch die subtile Inszenierung Ozons, stolpert jedoch über die konstruierte Wendung, die Romains Entscheidung für einen möglichen Nachkommen einleitet. Diese Entwicklung erscheint forciert und schwächt die sonst glaubwürdige Narration. Trotzdem bleibt „Die Zeit die bleibt“ ein bemerkenswertes Zeugnis von Ozons Fähigkeit, sich außerhalb seines gewohnten Repertoires zu bewegen. Das Publikum erhält im Film tiefe Einblicke in die Reflexion über Leben, Tod und die Beziehungen, die uns prägen, auch wenn die dramaturgische Entscheidung für manche Zuschauer fragwürdig erscheinen mag.