Evil Dead Rise
Mit „Evil Dead Rise“ verschiebt die langlebige Horrorreihe ihren Schauplatz vom Wald in die Stadt. Der Film nutzt das urbane Setting, um Isolation und Kontrollverlust neu zu rahmen. Statt auf gewohnte Nostalgie setzt die Inszenierung auf eine klaustrophobische Gegenwart, in der familiäre Strukturen zerfallen und körperliche Bedrohung zum zentralen Motor wird. Die Nähe zur Wohnrealität verleiht dem Horrorszenario eine eigene Spannung.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Mirabai Pease, Richard Crouchley, Anna-Maree Thomas (Schauspieler)
- Lee Cronin(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 18 Jahren
Im Mittelpunkt steht eine Familie in einem maroden Hochhauskomplex in Los Angeles. Eine verborgene Kammer unter dem Gebäude führt zum Fund eines Buchs, das durch Tonaufnahmen dämonische Kräfte aktiviert. In kurzer Zeit verlieren mehrere Personen die Kontrolle über sich, während die Umgebung zunehmend zerstört wird. Ein Wesen aus menschlichen Körperteilen entsteht, der Ausgang scheint versperrt. Wie lange kann sich eine Mutter mit einem Kind gegen diese Gewalt behaupten?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Evil Dead Rise“ ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2023 unter der Regie von Lee Cronin, der auch das Drehbuch verfasste. Die Produktion übernahm Robert G. Tapert. Für die musikalische Untermalung sorgte Stephen McKeon, während Dave Garbett die Kamera führte. Bryan Shaw übernahm den Schnitt. In den Hauptrollen sind Lily Sullivan als Beth und Alyssa Sutherland als Ellie zu sehen. Weitere Rollen spielen Nell Fisher, Morgan Davies, Gabrielle Echols, Jayden Daniels, Mark Mitchinson und Billy Reynolds-McCarthy.
Gedreht wurde ab Juni 2021 in Neuseeland, ein Großteil in chronologischer Reihenfolge. Die Produktion musste pandemiebedingt zeitweise pausieren und endete im Oktober 2021. Der Film kam am 27. April 2023 in die deutschen Kinos, läuft 97 Minuten und erhielt eine FSK 18. Er wurde bei mehreren Festivals vorgestellt und erreichte ein weltweites Einspielergebnis von 147 Millionen US-Dollar. „Evil Dead Rise“ erhielt diverse Nominierungen, unter anderem bei den Critics’ Choice Super Awards, den Saturn Awards und den Irish Film & Television Awards.
Zusammenfassung & Story vom Film „Evil Dead Rise“
Beth, eine junge Gitarrentechnikerin, erfährt von ihrer ungeplanten Schwangerschaft und sucht daraufhin ihre entfremdete Schwester Ellie auf. Diese lebt mit ihren drei Kindern Danny, Bridget und Kassie allein in einem alten Wohnhaus in Los Angeles, nachdem ihr Ehemann sie verlassen hat. Kurz nach einem gemeinsamen Abendessen erschüttert ein Erdbeben das Gebäude und öffnet einen Zugang zu einer verborgenen Kammer unter dem Parkplatz. Danny steigt hinab, findet rätselhafte Gegenstände, drei Schallplatten und ein merkwürdiges Buch. In der Hoffnung auf Geld nimmt er das Buch mit nach oben.
Neugierig spielt Danny eine der alten Aufnahmen ab. Darin beschreibt ein Priester, wie er verbotene Forschungen an dem Buch – einem der drei Bände des Naturom Demonto – fortsetzt. Beim Abspielen der zweiten Platte spricht der Priester eine Beschwörungsformel, die ungewollt dämonische Wesen, sogenannte Deadites, freisetzt. In dem Moment verliert das Haus seinen Strom, und Ellie wird von einer unbekannten Kraft besessen. Sie kehrt verändert zurück, bedroht ihre Familie und stirbt vor Beths Augen. Die Familie bringt sie ins Schlafzimmer und sucht nach einem Ausweg, doch sämtliche Fluchtwege sind blockiert.
Entkommen aus einem Albtraum
Ellie erwacht jedoch erneut zum Leben, greift Beth und Bridget an und tötet nacheinander die Nachbarn. Bridget wird durch Ellies Angriff ebenfalls infiziert, verliert langsam die Kontrolle und verwandelt sich. In einem heftigen Kampf ersticht Kassie ihre Schwester versehentlich mit einem Besenstiel. Währenddessen gesteht Danny, das Buch und die Aufnahmen gefunden zu haben. Als Bridget plötzlich wieder aufsteht und Danny tödlich verletzt, verbrennt er sie in einem letzten Akt der Rettung. Ellie dringt durch die Lüftung in die Wohnung ein und versucht, Beths ungeborenes Kind anzugreifen.
Im letzten Moment greifen Beth und Kassie ein und wehren Ellie mit einer Schere ab. Doch der Schrecken ist nicht vorbei. Die Leichen der Nachbarn und ihrer Kinder verschmelzen zu einem vielgliedrigen Monster, dem Marauder, der das Duo im Aufzug stellt. Als dieser voller Blut abstürzt, gelingt ihnen die Flucht. Der Marauder greift Kassie im Parkhaus an, doch Beth greift zur Kettensäge und zwingt das Wesen in einen Häcksler. Ellies abgetrennter Kopf beleidigt Beth ein letztes Mal – sie tritt ihn wortlos hinterher. Schließlich entkommen Beth und Kassie dem Haus.
Kritiken und Fazit zum Film „Evil Dead Rise“
„Evil Dead Rise“ sitzt mit seiner kompromisslosen Gewalt im Zentrum kontroverser Kritik, die trotz drastischer Bilder mehr als reine Effektlust bespricht. Regisseur Lee Cronin nutzt das urbane Setting, um klaustrophobische Spannung aufzubauen, und die Kameraarbeit schafft enge, bedrängte Räume, die den Zuschauer bedrücken und nicht entkommen lassen. Viele Rezensenten loben die handwerklich saubere Mischung aus praktischen Effekten und zeitgenössischer Bildsprache, die dem Film ein intensives visuelles Profil verleiht. Dabei profitieren vor allem die Ton- und Schnittarbeit von präzisen Übergängen, die Schockmomente effektiv bündeln und das Tempo dicht halten.
Die Darsteller, allen voran Alyssa Sutherland, liefern physisch überzeugende Leistungen, die den physischen Horror glaubhaft tragen. Trotz dieser erzählerischen und technischen Qualitäten bemängeln manche Kritiker, dass Evil Dead Rise erzählerisch wenig Neues bietet und Figurenzeichnung oberflächlich bleibt. Szenen, in denen Besessenheit und familiäre Zerreißproben aufeinandertreffen, wirken stark inszeniert, doch sie entfalten nicht immer nachhaltige Wirkung. Für Genre‑Fans mit Faible für rohe, handgemachte Effekte funktioniert der Film gut, für Zuschauer, die narrative Kohärenz erwarten, weniger.