Noah

Mit „Noah“ wagt Darren Aronofsky eine monumentale Deutung eines biblischen Urstoffs. Der Film verknüpft mythische Elemente mit moralischer Wucht und stellt uralte Fragen nach Schuld, Verantwortung und Glauben in eine Welt, die von Gier und Zerstörung geprägt ist. Zwischen religiöser Symbolik und archaischer Härte entsteht ein Werk, das die Grenzen zwischen Glaube und Zweifel sichtbar macht.

Noah [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Russell Crowe, Jennifer Connelly, Ray Winstone (Schauspieler)
  • Darren Aronofsky(Regisseur) - Darren Aronofsky(Autor) - Scott Franklin(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren

Noah folgt einer göttlichen Vision, die ihn antreibt, eine Arche zu errichten, während seine Familie unter den Folgen seines unbeirrbaren Gehorsams leidet. Gewalt, Flut und familiäre Spannungen verdichten sich zu einem Kampf zwischen Menschlichkeit und Schöpfungswillen. Kann ein Mensch Gottes Auftrag erfüllen, ohne selbst daran zu zerbrechen?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Der Fantasyfilm „Noah“ aus dem Jahr 2014 entstand unter der Regie von Darren Aronofsky, der auch gemeinsam mit Ari Handel das Drehbuch schrieb. Produziert wurde er von Aronofsky, Scott Franklin, Arnon Milchan und Mary Parent. Die Musik komponierte Clint Mansell, während Matthew Libatique die Kamera führte und Andrew Weisblum den Schnitt übernahm. In der Hauptrolle spielt Russell Crowe den biblischen Noah, an seiner Seite Jennifer Connelly als Naama, Logan Lerman als Ham, Douglas Booth als Sem, Leo McHugh Carroll als Japhet, Emma Watson als Ila, Anthony Hopkins als Methusalem, Ray Winstone als Tubal-Kain und Dakota Goyo als junger Noah.

Gedreht wurde „Noah“ in Island, den Vereinigten Staaten und Mexiko. Der Film basiert auf der französischen Comicserie „Noé“, die Aronofsky gemeinsam mit Ari Handel und Niko Henrichon entwickelte. Die Produktion von Paramount Pictures, Regency Enterprises und Protozoa Pictures hatte ein Budget von rund 125 Millionen US-Dollar. Mit einer Laufzeit von 138 Minuten und einer FSK von 12 Jahren erzielte der Film weltweit etwa 359 Millionen US-Dollar. Der Kinostart war am 28. März 2014 in den USA und am 3. April 2014 in Deutschland.

Zusammenfassung & Story vom Film „Noah“

Noah wächst in einer von Gewalt geprägten Welt auf. Als Kind muss er miterleben, wie König Tubal-Kain seinen Vater Lamech tötet, um sich dessen Land anzueignen. Jahre später lebt Noah mit seiner Frau Naameh und den Söhnen Sem, Ham und Japhet in der Einsamkeit. Eine Vision von einer großen Flut erschüttert ihn zutiefst. Gemeinsam mit seiner Familie sucht er seinen Großvater Methusalem auf, um Rat zu erhalten. Unterwegs finden sie die verletzte Ila, die sie aufnehmen und pflegen. Auf der Flucht vor Mördern geraten sie in das Gebiet der gefallenen Engel, den sogenannten Wächtern.

Methusalem schenkt Noah ein Samenkorn aus dem Garten Eden. Als Noah es pflanzt, sprudelt Wasser aus der Erde und ein Wald entsteht. Die Wächter erkennen darin ein Zeichen des Schöpfers und helfen beim Bau einer Arche. Währenddessen beobachtet Tubal-Kain das wachsende Bauwerk und rüstet sich zum Angriff. Tiere aller Arten strömen zur Arche und werden mit Rauch in Schlaf versetzt. Noah erkennt die Verderbtheit der Menschen und weigert sich, seinen Söhnen Frauen aus dem Lager zu bringen. Ham verlässt enttäuscht die Familie, während Methusalem Ilas Unfruchtbarkeit heilt.

Die Sintflut und ihre Opfer

Als der Regen einsetzt, stürmen Tubal-Kains Krieger die Arche. Die Wächter verteidigen Noahs Familie, opfern sich dabei jedoch und kehren zum Himmel zurück. Tubal-Kain gelingt es, an Bord zu kommen und Ham gegen seinen Vater aufzuwiegeln. Unterdessen wird Ila schwanger, und Noah fürchtet, der Schöpfer verlange, dass er das Kind tötet. Als die Flut endet, beschließt er, jedes weibliche Kind zu vernichten, um eine neue Verdorbenheit zu verhindern. Ila bringt jedoch Zwillinge zur Welt, was Noah in tiefe Gewissensnot stürzt.

Der Kampf zwischen Vater und Sohn eskaliert, als Tubal-Kain Noah schwer verletzt. Ham tötet Tubal-Kain, um den Vater zu retten, doch das Vertrauen bleibt zerstört. Noah steht über den Neugeborenen und erkennt, dass er sie nicht töten kann. Nach der Flut zieht er sich voller Schuldgefühle zurück und sucht Trost im Wein. Ham verlässt die Familie, während Noah durch Ilas Fürsprache Frieden findet. Am Ende segnet er seine Kinder und überlässt ihnen die Verantwortung für die Erde, während am Himmel ein Regenbogen aufleuchtet.

Kritiken und Fazit zum Film „Noah“

Noah“ setzt den Konflikt zwischen Gehorsam und Mitgefühl an die Spitze. Aronofsky formt daraus ein wuchtiges Moraldrama mit apokalyptischer Wucht. Gleichzeitig stören sprunghafte Tonwechsel zwischen Familienszenen und Massenaufmärschen. Die Felswesen als Wächter wirken eigenwillig und bleiben spaltend. Dennoch trägt die Ambition viele Momente über holprige Passagen. Streitpunkte entstehen vor allem bei theologischen Freiheiten und der Auslegung außerbiblischer Motive. So entsteht ein mutiger, aber ungleichmäßiger Ansatz, der klare Kanten zeigt.

Besonders prägt die Geburtsszene in der Arche die Haltung des Film. Noah hebt das Messer, zögert, und kapituliert vor der Bindung zum Leben. Diese Entscheidung rahmt das Drama überzeugend und bleibt haften. Weniger gelungen bleibt die Figur Tubal-Kain, die eindimensional wirkt. Ebenso verliert Hams Nebenstrang an Schärfe und Ziel. Die Wächterschlachten überdecken mitunter die präziseren Konflikte. Trotzdem behaupten einzelne Szenen eine starke Klarheit über Glauben und Schuld. Wer radikale Bibeladaption und hartes Familiendrama sucht, findet Substanz.

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