Remake und Remaster: Wie die Flut an neuer alter Spiele zu erklären ist

Remake und Remaster: Wie die Flut an neuer alter Spiele zu erklären ist

In den letzten Jahren sind mehr und mehr Remakes und Remaster auf den Markt geströmt. Fans freuen sich über die Rückkehr etablierter Marken, sonnen sich in Nostalgie. Doch warum wenden sich Publisher zunehmend Remakes und Remastered-Versionen zu, statt neue Ideen zu erdenken?

Spannungsfeld: Finanzielle Sicherheit vs. Erfindungsreichtum

Blockbuster-Spiele verschlingen ein Entwicklungsbudget, das zum Teil über 200 Millionen Euro hinausreicht. Nur wenn sich AAA-Titel millionenfach verkaufen, werden Gewinne erzielt. Dass Publisher – angesichts solcher Erfordernisse – neuen Ideen gegenüber verschlossen sind, ist also nachvollziehbar. Ältere Spiele mit einem Remake oder Remaster neu aufzulegen, erscheint da reizvoll. Vor allem, wenn Titel eine treue Fangemeinde haben.

Ähnliches ist in Hollywood zu beobachten. Auch dort sind die Kosten für neue Kinofilme in den letzten Jahren und Jahrzehnten explodiert. Filmstudios wollen verhindern, dass sich neue Produktionen als Flop herausstellen. Doch die vermeintliche Sicherheit schränkt den kreativen Erfindergeist ein. Gleichförmigkeit langweilt auf Dauer – im Kino ebenso wie beim Gaming.

In Online Casinos in Österreich mit gültiger Lizenz werden Klassiker wie Starburst, Big Bass Bonanza und Book of Ra regelmäßig mit neuen Versionen bedacht. Remakes und Remaster sind vergleichsweise selten. Fortsetzungen bringen neue Funktionen ins Spiel, schrauben am RTP und der Volatilität, um das Spielgefühl zu erneuern. Aufgrund der geringeren Entwicklungskosten scheuen Entwickler nicht, neue Genres zu erkunden: Zuletzt etwa Murmelrennen als Live-Spiel.

Doppelt lohnenswert: Ansprache neuer und alter Zielgruppen

Erwachsene sind mit Helden und Heldinnen wie Lara Croft (Tomb Raider), Super Mario und Guybrush Threepwood (Monkey Island) aufgewachsen. Wer einem dieser Protagonisten neues Leben einhaucht, weckt bei älteren Gamern nostalgische Gefühle. Gleichzeitig hoffen Publisher darauf, neue Zielgruppen zu begeistern, an eingestaubte Marken heranzuführen. Auch wenn die Grafik nicht das Maß aller Dinge ist, wirken Videospiele aus den 1990ern recht altbacken. Wenngleich den Älteren das Herz aufgeht, wenn sich jeder Pixel einzeln zählen lässt, erschaudert die junge Zielgruppe.

Ein Beispiel zeigt, wie beide Generationen zusammengeführt werden: The Secret of Monkey Island: Special Edition hat das 1990 veröffentlichte Point-and-Click-Adventure als Remake von Grund auf erneuert. Neuer Soundtrack, neue Steuerung, eine Sprachausgabe – letztere leider bloß auf Englisch. Nostalgiker können auf Tastendruck in den klassischen Modus wechseln, und sich herrlich schön zurückbesinnen.

Ältere Spiele auf moderner Hardware oft nicht spielbar

Während moderne Videospiele weiterhin für Xbox One und PlayStation 4 erscheinen, sind noch ältere Titel gar nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Publisher wie Capcom ergreifen die Gelegenheit, um so ein Remaster zu rechtfertigen. Ab 2019 hat Capcom begonnen, die Ace-Attorney-Reihe zu modernisieren. Bis dahin waren die Serienteile verstreut, zum Teil nur auf Handhelds von Nintendo und mobilen Geräten erhältlich.

Ältere Spiele auf moderner Hardware oft nicht spielbar

Im Falle von Ace Attorney hoffen Fans, dass Capcom die Spielereihe wiederbelebt. Tatsächlich ist der Publisher interessiert, alte Marken wie Devil May Cry, Mega Man und Ace Attorney fortzuführen. Remakes und Remastered-Versionen können hierfür den Weg eben. Zum einen wird die Spielereihe diskutiert, getestet, in Videos gezeigt. Zum anderen können Publisher Lehren aus einem Remaster ziehen, kostengünstig ergründen, woran Käufer potenziell Interesse haben.

Neue Chance, Fehler auszubessern und Inhalte beizusteuern

Ältere Videospiele haben oft unfreiwillig komische Glitches und Bugs, die von Speedrunnern mit Vorliebe ausgenutzt werden. Mit einem Remake lassen sich Mängel beheben. Zudem besteht die Möglichkeit, neue Level-Abschnitte, Nebenaufgaben und Funktionen einzubinden.

Wie aufwendig ein Remake oder Remaster ist, hängt vom Publisher ab. Anfang Dezember wurde zum Beispiel der Yakuza 0 Director’s Cut veröffentlicht. Neu sind der Multiplayer, das Speichersystem und einige Zwischensequenzen. Erstmals ist Yakuza 0 mit deutschen Texten spielbar – im Original wurden die japanischen Dialoge auf Englisch untertitelt.

Neue Chance, Fehler auszubessern und Inhalte beizusteuern

Weitere Änderungen sind eher marginaler Natur. Ebenso wurden die beiden nachfolgenden Teile angepasst. Kiwami 2 lässt auf Xbox Series und PS5 mit 60 FPS eine neue Spielerfahrung aufkommen. Das Remaster war in diesem Fall nicht erforderlich, hat aber Kleinigkeiten ausgebessert. Mit Sicherheit war das Veröffentlichungsdatum nicht zufällig gewählt.

Im Februar erscheint das angekündigte Remake zu Yakuza Kiwami 3. Wer möchte, kann die Geschichte der ersten drei Serienteile in der neuen Version nachholen. Und das erstmals auf Deutsch, ohne ein Wörterbuch griffbereit zu halten.

Was ist der Unterschied zwischen Remake und Remaster?

Auch wenn sich die Begriffe je nach Produktionsaufwand nicht immer scharf trennen lassen, sind Remake und Remaster keine Synonyme. Bei einem Remaster wird zuvörderst die Performance verbessert. Auch die Auflösung wird angepasst, 4K ist keine Seltenheit. Aspyr hat die ersten sechs Serienteile von Tomb Raider 2024/25 als Remaster neu herausgebracht. Neben visuellen Anpassungen wurde die Steuerung modernisiert und das Speichersystem überarbeitet.

Bei einem Remake wird das Spiel von Grund auf erneuert: Neue Engine, verändertes Gameplay, sogar die Geschichte kann umgeschrieben werden. Manche Remakes verursachen ähnlich hohe Entwicklungskosten wie neue AAA-Spiele. Das 2020 erschienene Final Fantasy VII Remake ist kaum mit dem Original aus dem Jahr 1997 zu vergleichen. Kämpfe ereignen sich in Echtzeit – früher wurden Befehle rundenbasiert erteilt. Nebenfiguren wie Biggs und Wedge wird wesentlich mehr Zeit gewidmet.

Zudem hat Square Enix das Remake in eine Trilogie verwandelt. Teil zwei – mit dem Beinamen Rebirth – kam 2024 in den Handel. Mit Teil drei wird frühestens 2027 gerechnet. Allein das erste VII Remake hatte Schätzungen zufolge ein Entwicklungsbudget von über 100 Millionen US-Dollar. Trotz der hohen Kosten ist das Remake für Publisher Square Enix finanziell sicherer als eine neue Marke. Mit Forspoken ist man 2023 mit einer ähnlich teuren und gänzlich neu erdachten IP grandios gescheitert.

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