Der Biber
Walter Black ist im Film „Der Biber“ der Manager einer Spielzeugfabrik, glücklich verheiratet und hat zwei Söhne. Doch die Firma ist fast bankrott und sein ältester Sohn Porter steckt in einer schweren Pubertätskrise. Walter kann mit diesen Situationen nicht umgehen und verfällt immer mehr in Depressionen.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Mel Gibson, Jodie Foster, Anton Yelchin (Schauspieler)
- Jodie Foster(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 6 Jahren
Nachdem sich seine Frau Meredith sich von ihm trennt, denkt er eigentlich nur noch daran, wie er sich das Leben nehmen kann. Doch bevor es dazu kommt, läuft ihm sein Retter über den Weg. Eine in den Müll geworfene Biber-Handpuppe.
Und siehe da, mit seinem Biber in der Hand, wird Walter zum erfolgreichen Geschäftsmann und kann auch wieder bei seiner Frau landen. Doch dieses sprechende Püppchen bringt auch ungeahnte Probleme mit sich.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Wer kennt sie nicht? Eine der bezauberndsten Frauen und ein Superstar der amerikanischen Filmindustrie. Jody Foster, dieser Name erinnert an das Filmdrama „Angeklagt“, für den die Schauspielikone ihren ersten Oscar erhielt. Oder an den Psychothriller „Das Schweigen der Lämmer“ mit Anthony Hopkins in der beide mit dem Academy Award ausgezeichnet wurden. Doch nicht nur durch ihr Schauspieltalent überzeugte Foster, sie arbeitet auch in der Produktion und als Regisseurin, wie in der Tragikomödie „Der Biber„.
Filmpartner wurde Mel Gibson, der zum zweiten Mal nach dem Westernklassiker „Maverick“ mit Foster zusammenarbeitete. Zur weiteren Besetzung gehörten der 2016 verstorbene Jungschauspieler Anton Yelchin (Porter) und Riley Thomas Stewart (Henry), ein Ururenkel, der amerikanischen Autorin Adela Rogers St. Jones.
Das Drehbuch stammt von dem Fernsehautor Kyle Killen, in Amerika bekannt für die Serien „Lone Star“ oder „Awake“. Die Kameraführung lag in den erfahrenen Händen von Hagen Bogdanski („Das Leben der Anderen“). Die Musik stammt von dem brasilianischen Komponisten Marcelo Zarvos. Gedreht wurde in Westchester County im Bundesstaat New York und an der White Plains High School. Uraufführung hatte „The Beaver“ am 16. März 2011 auf dem South Southwest Film Festival.
Zusammenfassung & Story vom Film „Der Biber“
Walter Black ist Leiter der Spielzeugfabrik Jerry & Co. Durch seine schweren Depressionen ist er nicht mehr fähig seiner Firma die nötigen Aufträge zu verschaffen und steht kurz vor dem Ruin. Er hat zwar eine fürsorgliche Frau und seine Söhne Porter und Henry, aber auch sie sehen sich außerstande, ihm zu helfen.
Walter verbringt den größten Teil des Tages im Bett und kümmert sich nicht mehr um seine Familie. Darunter leidet vor allem der älteste Sohn, Porter. Meredith trifft aufgrund Porter und seinen Schwierigkeiten mit seinem Vater, die Entscheidung, ihren Mann vor die Tür zu setzen. Walter betrinkt sich darauf in einem Motel. Als er durch Zufall eine Biberhandpuppe im Müll findet, steckt er sie sich auf den linken Arm. Mit der Puppe im Schlepptau begibt er sich auf den Balkon seines Zimmers und beschließt seinem Leben ein Ende zu bereiten.
Doch das Püppchen rät ihm davon ab und er verwirft diesen Plan. Als Walter am nächsten Morgen aufwacht, ist er überzeugt, dass Biber zu seinem Lebensretter wurde und fortan sind beide unzertrennlich. Das Püppchen ist nicht nur sein Freund, sondern auch sein Lebensberater. Walter muss nicht mehr mit seinen Kunden sprechen, dass übernimmt das Plüschtierchen. Und es funktioniert blendend. Der Ehemann und Vater ist völlig stressfrei und findet auch zu seiner Frau und dem jüngeren Sohn wieder zurück. Nur der pubertierende Porter hält von seinem Vater weiterhin Abstand.
Porter, der gegen Bezahlung Hausaufgaben für seine Schulfreunde schreibt, wird von Norah gefragt, deren Bruder verstorben ist, ob er ihre Abschlussrede schreibt. Er fühlt sich irgendwie mit Nora emotional verbunden. Doch diese unterdrückt den Wunsch, mit ihm über den Tod ihres Bruders zu reden. Und Porter will nicht über seinen Vater sprechen, da er sich für dessen Verhalten mit der Biberpuppe schämt.
Als Porter „R.I.P. Brian“ auf eine Mauer sprüht, um Nora zu helfen, über ihre Gefühle nach dem Tod ihres Bruders zu reden, ist diese nur wütend. Und es kommt noch schlimmer, werden sie von der Polizei dabei erwischt und beide inhaftiert.
Bei Familie Black spitzt sich die Situation immer weiter zu. Meredith zieht mit den Kindern aus, als sie merkt, dass ihr Mann sie in Bezug auf den Biber anlügt, den ihn sein Psychiater als Therapie verordnet hätte. Ein Teil der schizophrenen Persönlichkeit von Walter erkennt, um seine Familie zurückzuerobern, muss er sich von der Stoffpuppe trennen, doch der Biber ist stärker.
Norah und Porter vertragen sich wieder. Und endlich erzählt sie ihr Geheimnis über Brian. Was Porter nicht ahnt, es wird ihm helfen seinen Vater besser zu verstehen. Denn er hat sich von der Biberstoffpuppe entledigt, auch wenn es ihm dabei den linken Arm kostete und er trotzdem nicht weiß, ob er jemals in ein normales Leben zurückfindet.
Kritiken und Fazit zum Film „Der Biber“
Depressionen, eine der schrecklichsten Zivilisationserkrankungen unserer Zeit. Für viele immer noch ein Tabuthema. Doch wer sie selbst erlebt hat oder einen lieben Menschen verliert, kann nachempfinden, wie hilflos die Erkrankung Betroffene und deren Familie macht. Sie ist bösartig wie ein Tumor es sein kann, doch nicht der Körper zerfällt, sondern sie zerstört die Seele. Es ist bitter, denn oft gibt es keine Hilfe.
Jody Foster und ihr Team haben einen interessanten Einblick gewährt, wie man damit umgehen könnte. Eine einfache Stoffpuppe scheint der Weg zu sein, sich von der Depression zu befreien. Und es gelingt Walter auch anfangs sehr gut. Sie ist sein Retter aus der Einsamkeit und die Lösung für all seine Probleme. Der Film „Der Biber“ zeigt dem Zuschauer das die Depression, ein komplexes Phänomen ist, das Zeit und Ausdauer erfordert, will sie bekämpft werden.
In der ersten Hälfte des Films kann der Zuschauer noch lachen, doch in der zweiten Hälfte zeigt die Erkrankung, dass gesamte Ausmaß und wie Walter und seine Familie leiden.
Respekt! Mel Gibson lieferte eine seinen besten schauspielerischen Leistungen ab und auch der Rest der Darsteller wussten zu überzeugen. „Der Biber“ ist eine einfühlsame und realitätsnahe Erzählung und ein sehenswerter Film über die Thematik der Depression und ihrer Zusammenhänge.