Im Labyrinth des Schweigens
In der Vergangenheit wollte in Deutschland keiner etwas mit den alten Sünden zu tun haben. Ende der 63er Jahre begann mit den sogenannten „Auschwitz-Prozessen“ ein neues Zeitalter. Das System des Schweigens wurde unwiderruflich gebrochen. „Im Labyrinth des Schweigens“ ist ein deutsches Drama aus dem Jahre 2014, welches die Vorgeschichte der Prozesse behandelt.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Alexander Fehling, Andre Szymanski, Friederike Becht (Schauspieler)
- Giulio Ricciarelli(Regisseur) - Elisabeth Bartel(Autor) - Uli Putz(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Die Weltpremiere fand am 6. September 2014, auf dem Toronto International Film-Festival, statt. Drei Monate später lief der Film in den deutschen Kinos. Nach und nach gewann die Thematisierung der Auschwitz-Prozesse einige Auszeichnungen. Zum einen gab es für den Besten Darsteller den Bayerischen Filmpreis und danach folgte auf dem Les Arcs European Film-Festival 2014 der Publikumspreis für Giulio Ricciarelli. Zusammen genommen erreichte der Film sieben Nominierungen.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Unter dem Regisseur Giulio Ricciarelli entstand mit dem Film „Im Labyrinth des Schweigens“ ein Drama, welches Lehrer gerne in den Fächern Deutsch, Geschichte, Politische-Bildung und Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde zeigen. Dabei läuft der Film über mehrere Schulstunden, denn er besitzt eine Länge von 123 Minuten und ist ab dem zwölften Lebensjahr freigegeben.
Das Drehbuch stammt aus der Feder von Elisabeth Bartel und Giulio Ricciarelli, dem Regisseur selbst. Die drei echten Staatsanwälte Georg Friedrich, Joachim Kügler und Gerhard Wiese wurden durch eine fiktive Person ersetzt, Johann Radmann. Dabei flossen die Erinnerungen von Gerhard Wiese direkt ins Drehbuch ein. Für die deutsche Produktion standen Jakob Claussen, Ulrike Putz und Sabine Lamby zu Gewähr.
Besetzung: Alexander Fehling ist als fiktiver Johann Radmann zu sehen. André Szymanski spielt Thomas Gnielka und Friederike Becht taucht als Marlene Wondrak auf. Die Kameraleute Roman Osin und Martin Langer filmten des Weiteren: Johann von Bülow, Robert Hunger-Bühler, Hansi Jochmann, Gert Voss, Johannes Krisch, Peter Cieslinski, Josephine Ehlert, Elinor Eidt, Christian Furrer, Thomas Hessdörfer, Andreas Manz-Kozár, Robert Mika, Tim Williams, Hartmut Volle, Udo Suchan, Werner Wölbern, Lukas Miko, Timo Dierkes, Mathis Reinhardt, Michael Schernthaner, Fritz Scheuermann, Teresa Rizos, Till Weinheimer, Franziska Junge und Stefan Wilkening.
Zusammenfassung & Story vom Film „Im Labyrinth des Schweigens“
Ende der 1950er Jahre: Das ist die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Dort geraten die schlimmen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges immer mehr in Vergessenheit.
Thomas Gnielka arbeitet nicht bei Stadtgame, sondern als Journalist in Frankfurt am Main. Eines Tages erzählt sein Bekannter, Simon Kirsch, ihm von einem Lehrer, der damals als Wärter in dem Vernichtungslager Auschwitz gearbeitet hat. Kirsch hat es mit eigenen Augen gesehen, diesen Lehrer, der sich auf dem Schulhof um die schulische Erziehung kleiner Kinder kümmert. Thomas möchte, beim Gericht in Frankfurt, diesen Lehrer anzeigen und stößt damit auf Ablehnung. Im Hintergrund wird der Staatsanwalt Johann Radmann auf die versuchte Anzeige aufmerksam. Radmann befasst sich mit dem Fall und beginnt mit den Ermittlungen. Dabei ist er sich der Unterstützung und Hilfe von dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gewiss.
Der Staatsanwalt sucht, zusammen mit dem Journalist Gnielka, nach Zeugen und Täter, die Verbrechen im KZ begangen haben und bezeugen können. In der Wohnung von Simon liegt eine Liste alle Namen, die als SS-Soldaten Gefangene im KZ getötet haben. Bei Nachforschungen finden sie die Personen auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland verteilt. Zusätzliche Unterlagen findet Radmann im Dokumenten-Center der Amerikaner in Frankfurt.
Den Widerstand und die entschlossene Nichtbeachtung kann der Staatsanwalt ein wenig durchdringen und bringt erste Täter hinter Gitter. Dazu gehören zum Beispiel der Adjutant des Lagerkommandanten Rudolf Höß, sein Name lautet: Robert Mulka, und den letzten Lagerkommandanten von Auschwitz, Richard Baer. Einen weiteren Versuch startet er mit der Verhaftung des SS-Arztes Josef Mengele, die allerdings scheitert. Radmann stößt jeden Tag aufs Neue auf eine Menge Probleme, da nur wenige Leute mit ihm zusammenarbeiten möchten. Diese Schwierigkeiten zerren an seinen Nerven und führen dazu, dass er anfängt, Alkohol zu trinken. Die Folge des Alkoholmissbrauchs führt zum Scheitern seiner Beziehung.
Während der Nachforschungen stößt Johann auf Sachen, die seinen Vater betreffen. Nachdem er seine Mutter mit der Rolle seines Vaters in der NS-Zeit konfrontiert, entsteht ein heftiger Streit. Im Laufe der Zeit überwirft er sich ebenfalls mit seinem Mitstreiter Gnielka und kündigt seine Stelle als Staatsanwalt. Auf seiner neuen Arbeit soll er mit dem Anwalt zusammenarbeiten, der bei einem früheren Verfahren die Selektion an der KZ-Rampe gutgeheißen hat. Daraufhin kündigt er auch diese Stelle wieder und kehrt zurück zur Staatsanwaltschaft.
Die harte Arbeit von Radmann trägt endlich Frucht, denn Ende 1963er Jahre startet der erste wirkliche Prozess. Zum Auftakt der Auschwitz-Prozesse gibt Fritz Bauer, der Leiter der Staatsanwälte, allen mit auf den Weg: „Heute schreiben wir Geschichte.“
Kritiken und Fazit zum Film „Im Labyrinth des Schweigens“
Das Regie-Debüt von Giulio Ricciarelli und Elisabeth Bartel konzentriert sich auf die Vorbereitungen der Auschwitz-Prozesse. Der Film „Im Labyrinth des Schweigens“ endet mit dem Prozess-Auftakt, dabei werden fiktive Elemente mit zeitgeschichtlichen Figuren und Fakten verknüpft. Einige Charaktere sind wahre Personen, wie: der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (1903 – 1968), der Journalist Thomas Gnielka (1928 – 1965), der Generalsekretär des Internationalen Auschwitzkomitees, Hermann Langbein (1912 – 1995), Robert Mulka, Adolf Eichmann, Richard Baer und Josef Mengele.
Sehr schön sind die technische Ausstattung des Films und die akkuraten Kostüme geworden, damit werden die 50er-Jahre wieder zum Leben erweckt. Alexander Fehling ragt sehr stark aus dem Cast heraus. Durch seine Fähigkeiten nähert sich der Zuschauer, mithilfe eines tollen Spannungsbogens, den Ereignissen, ohne darauf zu verzichten die historischen Fakten über Bord zu werfen. Das Team hat sich akribisch mit den Prozessen beschäftigt, alle haben die Prozessakten gelesen und sprachen mit Historikern. „Im Labyrinth des Schweigens“ ist ein thematisch reifes Polit-Drama mit einer ruhigen Erzählweise, welches ein wichtiges Kapitel in der deutschen Geschichte glamourös behandelt.