1984
Der Film „1984„, basierend auf George Orwells berühmtem Roman, spielt in einer dystopischen Zukunft. Winston Smith lebt in der totalitären Supermacht Ozeanien und wird ständig von der Gedankenpolizei überwacht. In London, der Hauptstadt des Gebiets Airstrip One, arbeitet er im Wahrheitsministerium. Dort schreibt er die Geschichte im Auftrag der Partei um. Diese wird von Big Brother geführt, der nie öffentlich auftritt, sondern nur auf Propagandapostern und Bildschirmen erscheint. Winston besucht regelmäßig Propagandakundgebungen am Siegesplatz und ist von schmerzhaften Kindheitserinnerungen und verbotenen Gedanken geplagt.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- John Hurt, Richard Burton, Suzanna Hamilton (Schauspieler)
- Michael Radford (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
Winstons Leben ändert sich radikal, als er von Julia angesprochen wird. Sie ist eine freigeistige junge Frau, die als Mechanikerin im Wahrheitsministerium arbeitet. Die beiden beginnen eine geheime Affäre und treffen sich heimlich an einem abgelegenen Ort. Während ihrer Treffen tauschen sie subversive Ideen aus und genießen für kurze Zeit eine relative Freiheit. Doch die ständige Bedrohung durch die Gedankenpolizei bleibt bestehen. Wird es Winston und Julia gelingen, ihre verbotene Liebe und ihre aufkeimenden revolutionären Gedanken vor dem allgegenwärtigen Überwachungsstaat zu schützen?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Michael Radford führte 1984 Regie bei der Verfilmung von George Orwells Dystopie „1984„. John Hurt spielte die Hauptrolle des Winston Smith, während Richard Burton als O’Brien zu sehen war. Suzanna Hamilton verkörperte Julia, Cyril Cusack Charrington und Gregor Fisher Parsons. Die Produktion übernahm Simon Perry, für die Musik zeichneten Dominic Muldowney und die Eurythmics verantwortlich. Roger Deakins führte die Kamera und Tom Priestley war für den Schnitt zuständig. Der Film, der in London und den Shepperton Studios, Surrey, gedreht wurde, wendet das Verfahren der Bleichauslassung an, um eine kontrastreiche, grobkörnige Optik zu erzielen.
„1984“ wurde am 10. Oktober 1984 uraufgeführt, jedoch ohne Richard Burton, der am 5. August desselben Jahres verstarb. Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Evening Standard British Film Award für den Besten Film und John Hurt als Besten Hauptdarsteller. Beim Fantasporto wurde John Hurt ebenfalls als Bester Darsteller geehrt. Der Film war zudem bei den British Academy Film Awards und dem Valladolid International Film Festival nominiert. Er erhielt das Prädikat „besonders wertvoll“ von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden und die Goldene Tulpe beim International Istanbul Film Festival. Das Budget betrug £5,5 Millionen, während der Film in den USA $8,4 Millionen einspielte.
Zusammenfassung & Story vom Film „1984“
In einer dystopischen Version des Jahres 1984 lebt Winston Smith in der totalitären Supermacht Ozeanien unter ständiger Überwachung durch die Gedankenpolizei. Er wohnt in London, der Hauptstadt von Airstrip One, dem ehemaligen Großbritannien, und arbeitet in einem kleinen Büro des Wahrheitsministeriums, wo er die Geschichte im Auftrag der Partei und ihres Anführers Big Brother umschreibt. Big Brother erscheint nie öffentlich, sondern nur auf Propagandaplakaten und Bildschirmen. Winston besucht gelegentlich Kundgebungen am Siegesplatz, bei denen den Bürgern Propagandafilme gezeigt werden. Obwohl sein Nachbar Parsons die Gesetze des Staates einhält, schreibt Winston heimlich ein Tagebuch seiner privaten Gedanken und begeht somit Gedankenverbrechen, wobei er versucht, sich vor den Telebildschirmen zu verstecken.
Sein Leben verändert sich drastisch, als ihn Julia, eine geheimnisvolle und sinnliche junge Frau, die als Druckmaschinentechnikerin im Wahrheitsministerium arbeitet, anspricht. Sie beginnen eine verbotene Affäre. Bei ihrem ersten Treffen auf dem Land tauschen sie subversive Ideen aus, bevor sie Sex haben. Kurz darauf mietet Winston ein Zimmer über einem Pfandhaus in einer weniger restriktiven Gegend, wo sie ihre Liaison fortsetzen. Julia beschafft verbotene Lebensmittel und Kleidung auf dem Schwarzmarkt, und für ein paar Monate genießen sie heimlich ein idyllisches Leben der relativen Freiheit und Zufriedenheit.
Festnahme und Rehabilitation
Eines Abends endet ihre Affäre abrupt, als die Gedankenpolizei die Wohnung stürmt und beide verhaftet. Es stellt sich heraus, dass ein versteckter Telebildschirm hinter einem Bild an der Wand ihre Vergehen aufgezeichnet hatte und der ältere Eigentümer des Pfandhauses, Mr. Charrington, ein verdeckter Agent der Gedankenpolizei ist. Winston und Julia werden ins Ministerium der Liebe gebracht, um getrennt verhört und „rehabilitiert“ zu werden. Dort foltert O’Brien, ein hochrangiges Mitglied der Inneren Partei, systematisch Winston. O’Brien, den Winston für einen Mitverschwörer gehalten hatte, unterrichtet ihn über den wahren Zweck des Staates und schult ihn in Doppeldenk, der Praxis, zwei widersprüchliche Gedanken gleichzeitig im Kopf zu halten.
Zur endgültigen Rehabilitation bringt O’Brien Winston in Raum 101, wo er ihm die „schlimmste Sache der Welt“ zeigt, die auf Winstons persönliche Phobien zugeschnitten ist. Angesichts eines Käfigs mit wilden Ratten bricht Winstons psychologischer Widerstand zusammen. Er widerruft seine Loyalität zu Julia. Als scheinbar unterworfener und von rebellischen Gedanken gereinigter Mann wird Winston gesund gepflegt und freigelassen. Er kehrt ins Chestnut Tree Café zurück, wo er auf Julia trifft, die ebenfalls „rehabilitiert“ wurde. Sie tauschen wenige Worte aus und sprechen über ihren Verrat aneinander, bleiben aber emotional verbunden. Zum Schluss sieht Winston ein Bild von Big Brother im Telebildschirm und flüstert „Ich liebe dich“ mit Tränen in den Augen, als er in Julias Richtung schaut.
Kritiken und Fazit zum Film „1984“
Michael Radfords Verfilmung von George Orwells „1984“ fängt die bedrückende Atmosphäre einer dystopischen Gesellschaft mit einer beklemmenden visuellen Darstellung ein. John Hurt brilliert in der Rolle des Winston Smith und verleiht seiner Figur eine greifbare Verletzlichkeit und Verzweiflung. Richard Burton liefert in seiner letzten Filmrolle eine unheimliche Darstellung von O’Brien ab, indem er eine Großvaterfassade mit bedrohlichen Untertönen mischt. Der Film bleibt der düsteren Darstellung totalitärer Kontrolle und gesellschaftlicher Verfall aus dem Roman treu und nutzt ausgewaschene, entsättigte Farben, um die bedrückende Stimmung zu verstärken.
Der Erfolg des Films liegt in seiner Fähigkeit, das emotionale Gewicht von Winstons und Julias verbotener Liebe inmitten der unerbittlichen Unterdrückung durch Big Brother zu vermitteln. Der Kontrast zwischen ihren flüchtigen Momenten des Glücks und der anschließenden brutalen Realität erzeugt eine starke emotionale Wirkung. Während einige Kritiker argumentieren, dass die intellektuellen Elemente des Film ohne Vorkenntnisse des Romans schwer zu verstehen sind, resoniert der viszerale Ansatz tief mit dem Publikum. Die akribische Regie, kombiniert mit Dominic Muldowneys eindringlicher Filmmusik und dem unheimlichen Soundtrack der Eurythmics, unterstreicht das allgegenwärtige Gefühl von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.