28 Years Later

28 Years Later“ beginnt mit einem stillen Moment im schottischen Hochland, in dem ein Junge seine Familie verliert. Die Szene wirkt intim, gleichzeitig brutal und prägt die Stimmung des gesamten Films. Die Handlung springt fast drei Jahrzehnte weiter, doch die Vergangenheit bleibt spürbar. Auf der isolierten Insel Lindisfarne herrscht scheinbare Ruhe, doch unter der Oberfläche wächst der Druck. Zwischen Glaube, Schuld und familiären Spannungen brodelt eine ungewisse Bedrohung. Jamie kämpft mit dem Erbe der alten Welt, während sein Sohn Spike mit einer ganz anderen Realität konfrontiert wird.

28 Years Later
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Jodie Comer, Aaron Taylor-Johnson, Jack O'Connell (Schauspieler)
  • Danny Boyle(Regisseur) - Andrew MacDonald(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 18 Jahren

Der Bruch zwischen den Generationen wird greifbar, als Vater und Sohn auf dem Festland einen Blick auf die neue Ordnung werfen. Langsam verändert sich ihre Sicht auf das, was richtig erscheint. Alte Rituale und neue Gefahren stoßen aufeinander. Besonders Spike muss sich entscheiden, wie viel er bereit ist zu opfern. Dabei rückt ein mysteriöser Ort in den Mittelpunkt: der Knochentempel von Dr. Kelson. Welche Rolle spielt dieser Ort für das, was nach der Infektion bleibt?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

28 Years Later“ ist ein britisch-US-amerikanischer Horror-Thriller von Regisseur Danny Boyle, der zusammen mit Alex Garland auch das Drehbuch schrieb. Die Produktion übernahmen Boyle, Garland, Andrew Macdonald, Peter Rice und Bernie Bellew. Die Musik stammt von der Band Young Fathers. Anthony Dod Mantle war für die Kamera verantwortlich, während Jon Harris den Schnitt übernahm. In den Hauptrollen sind Aaron Taylor-Johnson als Jamie, Alfie Williams als Spike, Ralph Fiennes als Dr. Ian Kelson und Jodie Comer als Isla zu sehen. Weitere Rollen übernahmen Edvin Ryding als Erik Sundqvist, Chi Lewis-Parry als Samson bzw. the Alpha, Jack O’Connell als Sir Jimmy Crystal, Erin Kellyman als Jimmy Ink und Emma Laird als Jimmima.

Der Film wurde vom 7. Mai bis zum 29. Juli 2024 gedreht. Auffällig ist, dass ein Großteil mit einem iPhone 15 Pro Max aufgenommen wurde, ergänzt durch professionelle Aufsätze. Mit dieser Technik ist „28 Years Later“ der bisher teuerste Film, der mit einem Smartphone realisiert wurde. Die Veröffentlichung fand am 19. Juni 2025 in Deutschland und Österreich sowie am 20. Juni in den USA statt. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 18. Mit einer Laufzeit von 115 Minuten reiht sich der Film als dritte Fortsetzung nach „28 Days Later“ und „28 Weeks Later“ ein. Bereits vor Kinostart wurden zwei weitere Filme angekündigt, wobei „The Bone Temple“ bereits abgedreht ist.

Zusammenfassung & Story vom Film „28 Years Later“

Nach einem brutalen Angriff in den schottischen Highlands muss der junge Jimmy zusehen, wie seine Familie dem Rage-Virus zum Opfer fällt. In einem nahegelegenen Gotteshaus trifft er auf seinen Vater, den örtlichen Vikar, der das Geschehen religiös deutet und ihm eine Halskette überreicht, bevor er sich selbst opfert. 28 Jahre später hat sich das Virus zwar in Europa zurückgezogen, doch Großbritannien bleibt unter Quarantäne. Auf der Insel Lindisfarne lebt eine abgeschottete Gemeinschaft, darunter Jamie, seine kranke Frau Isla und ihr Sohn Spike. Für ein Initiationsritual bricht Jamie mit Spike aufs Festland auf.

Auf dem Festland stoßen die beiden auf neue, langsamere Varianten der Infizierten. Spike tötet zögernd einen mit dem Namen „Jimmy“ gebrandmarkten Infizierten. Sie entdecken Spuren eines besonders gefährlichen Alphatiers und wollen sofort zurück. Während der Rückkehr werden sie von einer Horde angegriffen, der Alpha koordiniert den Angriff. Jamie verteidigt sich, Spike kämpft mit seiner Angst. Mit Mühe entkommen sie der Bedrohung. Zurück auf der Insel feiern die Dorfbewohner ihre Rückkehr. Doch Spike beobachtet, wie sein Vater Isla mit Rosey betrügt.

Kelsons Tempel

Spike fühlt sich zunehmend entfremdet, und deshalb reist er heimlich mit Isla zurück aufs Festland. Gemeinsam suchen sie Dr. Kelson auf, einen gefürchteten Einzelgänger mit eigenem Moralkodex. Auf dem Weg begegnen sie Erik, einem überlebenden NATO-Soldaten, der sich ihnen anschließt und sie unterstützt. Als sie schließlich auf eine schwangere Infizierte treffen, wird die Situation unmittelbar brenzlig. Das Neugeborene ist zwar nicht infiziert, doch ein Alpha greift an und tötet Erik. Daraufhin rettet Dr. Kelson sie mit einem Giftpfeil und bringt sie in seine Knochenhalle. Dort enthüllt er Islas tödliche Diagnose. Auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin erlöst er sie schließlich. Spike erhält ihren Schädel als Andenken und platziert ihn später im Tempel.

Anschließend überzeugt Kelson Spike, zurück zur Insel zu gehen. Spike bringt das Baby mit, während er es mit einer Nachricht an Jamie am Tor zurücklässt. Dabei kündigt er an, eines Tages wiederzukommen. Jamie will ihn sofort zurückholen, jedoch verhindert die Flut eine Rückkehr. So bleibt Spike allein auf dem Festland. 28 Tage später trifft er dort auf eine Gruppe Überlebender, angeführt von einem erwachsenen Jimmy. Dieser trägt das umgedrehte Kruzifix, das er einst von seinem Vater erhalten hatte. Dadurch bekommt Spikes Weg durch die veränderte Welt eine neue Wendung.

Kritiken und Fazit zum Film „28 Years Later“

28 Years Later“ knüpft inhaltlich an frühere Teile an, entfernt sich aber strukturell vom Tempo der Vorgänger. Die Handlung setzt stärker auf persönliche Konflikte und religiöse Motive, wodurch sich ein ungewöhnlicher Fokus ergibt. Während einzelne Szenen durch klare Spannungsführung überzeugen, verliert der Film stellenweise an erzählerischer Schärfe. Eine zentrale Szene zeigt den Knochentempel, in dem Spike die sterbende Isla zurücklässt. Diese Szene besitzt emotionale Wucht, wirkt aber zugleich inszeniert. Die Idee hinter dem Ritual bleibt nachvollziehbar, doch die Ausführung hätte direkter sein dürfen. Durch symbolische Überladung verliert der Moment an Wirkung.

Dagegen erzeugen einige ruhige Passagen eine glaubhafte Endzeitstimmung, ohne auf übermäßige Effekte zu setzen. Allerdings geraten manche Figuren trotz markanter Rollenbilder erzählerisch ins Hintertreffen. Der Handlungsbogen rund um den erwachsenen Jimmy verspricht Spannung, bleibt jedoch in Andeutungen stecken. Die Entscheidung, viele Motive aus vorherigen Teilen nur beiläufig weiterzuführen, wirkt halbherzig. Gleichzeitig schafft der Film Platz für neue Konflikte, verpasst es aber, diese konsequent auszubauen. Trotz intensiver Einzelmomente bleibt das Gesamtergebnis uneinheitlich. „28 Years Later“ will viel, doch nicht jeder erzählerische Versuch trägt bis zum Schluss.

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