Black Swan
„Black Swan“ zeigt die Welt des klassischen Tanzes als geschlossenes System aus Disziplin und Selbstopfer. Aronofskys Film betrachtet das Streben nach Vollkommenheit mit einer kühlen Intensität, in der jede Bewegung über Bedeutung entscheidet. Die Bühne wird zur Projektionsfläche einer Psyche, die zwischen Begabung und Wahnsinn zerrieben wird. Der Tanz erscheint nicht mehr als Ausdruck von Freiheit, sondern als ständige Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Natalie Portman, Mila Kunis, Vincent Cassel (Schauspieler)
- Darren Aronofsky(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Nina Sayers ringt um die Doppelrolle des weißen und schwarzen Schwans und verliert sich zunehmend in ihrem Anspruch, beides zu beherrschen. Der Druck ihrer Mutter, die Konkurrenz im Ensemble und die Erwartungen des Regisseurs verdichten sich zu einem unaufhaltsamen inneren Konflikt. Wirklichkeit und Wahn verschwimmen, als die Kontrolle über das eigene Ich bröckelt. Was bleibt, wenn Perfektion zum zerstörerischen Ideal wird?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Black Swan“ ist ein US-amerikanischer Psychothriller von 2010 unter der Regie von Darren Aronofsky. Das Drehbuch schrieben Andres Heinz und Mark Heyman, während Scott Franklin, Mike Medavoy, Arnold Messer und Brian Oliver produzierten. Die Kamera führte Matthew Libatique, den Schnitt übernahm Andrew Weisblum, und die Musik stammt von Clint Mansell. Gedreht wurde vom 1. Dezember 2009 bis 14. Februar 2010 an verschiedenen Schauplätzen in New York City. Der Film dauert 108 Minuten, erhielt eine FSK-16-Freigabe und wurde bei den 67. Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt. Ursprünglich war eine Produktion in Frankreich und Bulgarien geplant, die jedoch verworfen wurde.
Natalie Portman verkörpert Nina Sayers, Vincent Cassel spielt Regisseur Thomas Leroy, Mila Kunis ist Lily, Barbara Hershey stellt Ninas Mutter Erica dar, und Winona Ryder spielt Beth MacIntyre. Weitere Rollen übernehmen Benjamin Millepied als David Moreau, Kristina Anapau als Galina, Ksenia Solo als Veronica und Janet Montgomery als Madeline. Der Film gewann zahlreiche Preise, darunter den Oscar, Golden Globe, BAFTA und SAG Award für Natalie Portman als beste Hauptdarstellerin. Mila Kunis erhielt den Marcello-Mastroianni-Preis, und das Werk spielte weltweit über 329 Millionen Dollar ein.
Zusammenfassung & Story vom Film „Black Swan“
Das New Yorker Ballettensemble plant eine Neuinszenierung von Tschaikowskis „Schwanensee“, bei der eine Tänzerin sowohl den weißen als auch den schwarzen Schwan tanzen soll. Die disziplinierte Ballerina Nina Sayers hofft auf diese Doppelrolle, doch Regisseur Thomas Leroy zweifelt an ihrer Fähigkeit, Leidenschaft und Dunkelheit zu verkörpern. Nach einem intensiven Gespräch, bei dem Nina ihn abweist, erhält sie überraschend die Hauptrolle. Der Druck steigt, denn ihre dominante Mutter Erica kontrolliert jeden Schritt und erwartet von ihrer Tochter eine perfekte Karriere. Ninas Streben nach makelloser Präzision wird zunehmend zu einer Belastung.
Während Nina sich auf die Premiere vorbereitet, gerät sie immer stärker unter psychischen Stress. Sie verletzt sich unbewusst im Schlaf und entwickelt Wahnvorstellungen. Ihre Rivalin Lily, eine spontane und lebenslustige Tänzerin, wird für sie zur Bedrohung. Zwischen den beiden entsteht ein widersprüchliches Verhältnis aus Faszination und Misstrauen. Lily versucht, Nina zu lockern, und nimmt sie mit in eine Bar. Unter Drogeneinfluss erlebt Nina eine Nacht voller Ekstase und Halluzinationen. Die Grenzen zwischen Realität und Fantasie beginnen sich zu verwischen, und ihr inneres Gleichgewicht gerät ins Wanken.
Wahn und Realität
In den folgenden Tagen verliert Nina zunehmend die Kontrolle. Sie glaubt, dass Lily ihr die Rolle streitig machen will. Als sich ihre Paranoia verstärkt, erscheinen ihr Schattenbilder und Stimmen, die sie verunsichern. In einer besonders beunruhigenden Vision wächst aus ihrer Haut eine schwarze Feder, und ihre Beine verwandeln sich in die eines Schwans. Als ihre Mutter sie am Tag der Premiere einschließt, bricht Nina verzweifelt aus. Entschlossen erreicht sie das Theater und überzeugt Leroy, dass sie selbst tanzen kann. Ihr Wunsch nach Anerkennung überlagert jede Angst und jeden Zweifel.
In der Pause vor dem letzten Akt trifft Nina erneut auf Lily. Es kommt zu einem heftigen Streit, bei dem Nina glaubt, Lily mit einer Spiegelscherbe getötet zu haben. Doch alles entpuppt sich als Wahn. Auf der Bühne tanzt sie schließlich mit völliger Hingabe den schwarzen und den weißen Schwan. Während des Finales erkennt sie, dass sie sich selbst verletzt hat. Das Publikum feiert ihre Darbietung frenetisch. Schwer verletzt, aber erfüllt, sinkt sie auf der Bühne zusammen. Offen bleibt, ob sie ihren Triumph überlebt.
Kritiken und Fazit zum Film „Black Swan“
„Black Swan“ entfaltet seine Wirkung als beklemmendes Psychodrama über Perfektion und Selbstzerstörung. Darren Aronofsky führt präzise Regie, während Matthew Libatiques Kamera jedes Zittern und jede Bewegung in fiebriger Nähe einfängt. Eine Schlüsselszene, in der Nina ihr Spiegelbild verliert und in sich selbst zerfällt, zeigt den filmischen Höhepunkt. Natalie Portman spielt diese Zerrissenheit mit körperlicher Wucht und beängstigender Hingabe. Clint Mansells Musik schneidet durch die Stille wie ein zweiter Puls und verleiht dem Tanz eine bedrohliche Rhythmik. Die Grenze zwischen Schönheit und Wahnsinn verschwimmt, und genau darin liegt die Kraft des Films.
Aronofsky inszeniert das Ballett im Film nicht als Kunst, sondern als Kampf. Die Kamera kreist eng um die Figuren, als würde sie mit ihnen atmen, und lässt kaum Raum zum Entkommen. Mila Kunis bringt mit ihrer lässigen Präsenz Reibung und Tempo ins Geschehen. Der Schnitt wirkt präzise und gnadenlos, der Ton pulsiert zwischen Verlangen und Verfall. „Black Swan“ fordert das Publikum mit jeder Einstellung heraus und belohnt mit einer kompromisslosen Ästhetik. Ein intensives, verstörend schönes Werk, das sich unauslöschlich einbrennt.