Die Fotografin
„Die Fotografin“ porträtiert Lee Miller, deren Weg vom Model zur Kriegsfotografin viele Hürden umfasst. Der Film zeigt, wie sie sich in einer von Männern dominierten Welt behauptet und den Übergang von der Modewelt zur Dokumentation des Zweiten Weltkriegs meistert. Kate Winslet verkörpert Lee Miller, die inmitten von Konflikten und persönlichen Herausforderungen ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt und vertieft. Dabei wird die Komplexität ihrer Beziehungen zu Personen wie Roland Penrose oder David Scherman ebenso thematisiert wie ihre unerschütterliche Hingabe an die Arbeit.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Alexander Skarsgård, Kate Winslet, Andy Samberg (Schauspieler)
- Ellen Kuras(Regisseur) - Liz Hannah(Autor) - Lauren Hantz(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Der Film gewährt Einblicke in Lees Erfahrungen an der Front und ihre fotografische Aufarbeitung des Krieges. Ihre Kamera fängt die Schrecken des Krieges ein, ohne dabei die menschliche Perspektive zu verlieren. Gleichzeitig zeigt der Film die persönlichen Opfer, die sie erbringen musste, und die Spuren, die ihre Erlebnisse hinterließen. Wie beeinflussten die intensiven Erfahrungen Lees Leben nach dem Krieg und die Beziehung zu ihrem Sohn?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Die Fotografin“ erschien 2023 unter der Regie von Ellen Kuras und wurde als Biografie-Drama umgesetzt. Kate Winslet spielte Elizabeth „Lee“ Miller, begleitet von Andy Samberg als David E. Scherman und Alexander Skarsgård als Roland Penrose. Marion Cotillard übernahm die Rolle von Solange D’Ayen, während Josh O’Connor Tony verkörperte. Andrea Riseborough, Noémie Merlant und Arinzé Kene ergänzten die Besetzung als Audrey Withers, Nusch Éluard und Major Jonesy. Das Drehbuch stammte von Lem Dobbs, Liz Hannah und weiteren. Die Premiere fand am 9. September 2023 beim Toronto International Film Festival statt, wo der Film in der Gala-Sektion gezeigt wurde. Der deutsche Kinostart folgte ein Jahr später, am 19. September 2024.
Die Produktion begann im September 2022 in Kroatien und dauerte bis Dezember. Zusätzlich wurde in London und Ungarn gedreht. Während der Dreharbeiten erlitt Kate Winslet einen Sturz, was einen Krankenhausaufenthalt erforderte. Der Kameramann Paweł Edelman und Regisseurin Ellen Kuras erhielten 2023 eine Nominierung für den Camerimage-Hauptpreis. Mit einer Laufzeit von 116 Minuten erhielt der Film die FSK-12-Freigabe. Alexandre Desplat komponierte die Filmmusik, die mit Paweł Edelmans Kameraarbeit ein intensives Gesamtbild schuf. Das weltweite Einspielergebnis betrug 21,6 Millionen Dollar.
Zusammenfassung & Story vom Film „Die Fotografin“
Lee Miller, einst berühmtes Model und später Kriegsfotografin, reflektiert in einem Interview mit Tony, ihrem Sohn, ihre bewegte Vergangenheit. Während sie ihr Lebenswerk präsentiert, entwickelt sich die Unterhaltung zu einer fiktiven Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte. In Rückblicken wird ihre Reise in die Fotografie erzählt: In den 1930er Jahren lebt sie in Cornwall, bevor sie über London und Paris ihre Karriere aufbaut. Dort begegnet sie Roland Penrose, mit dem sie eine stürmische Affäre verbindet. Durch ihre Anstellung bei der Vogue wird Lee nicht nur beruflich gefordert, sondern findet auch Unterstützung in ihrer Freundschaft zu Audrey Withers.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs widmet Lee ihre Arbeit den Gräueln des Krieges. Zunächst dokumentiert sie das zerbombte London, bevor sie als amerikanische Fotografin Zugang zur Front erhält. An der Seite von David Scherman erlebt sie die Schrecken der Konzentrationslager und die grausamen Auswirkungen des Krieges auf Frauen und Zivilisten. Ihre Fotografien zeigen brutale Realität, darunter die Entmenschlichung von Kollaborateurinnen in Frankreich und die Befreiung von KZs. Trotz der Härte ihrer Arbeit lässt Lee keinen Moment ungenutzt, die Ereignisse mit ihrer Kamera festzuhalten.
Der Beginn einer Karriere
Nach Kriegsende kommt es zum Konflikt mit der Vogue-Redaktion, da ihre Fotografien als zu schockierend gelten. Enttäuscht zerstört Lee einige ihrer Arbeiten, doch ihre inneren Kämpfe um Gerechtigkeit und Wahrheit bleiben bestehen. Die Erfahrungen des Krieges, gepaart mit der Zurückweisung ihrer Arbeiten, hinterlassen tiefe Spuren. Während ihre Fotografien der amerikanischen Vogue überlassen werden, versucht Lee, mit den psychischen Belastungen umzugehen, die sie nach ihrer Rückkehr nach London begleiten.
Das Interview mit Tony endet mit einer überraschenden Wendung: Lee zeigt ihm eine Schachtel voller Erinnerungen, darunter seine Haarlocke und persönliche Bilder. Doch als Tony die Bedeutung der Gegenstände begreift, wird deutlich, dass das Gespräch nie stattgefunden hat. Stattdessen dient die Unterhaltung als gedanklicher Dialog, der Mutter und Sohn eine Verbindung ermöglicht, die sie im echten Leben nie hatten. Lees Vermächtnis lebt durch ihre Fotografien weiter, die den Horror des Krieges und die Stärke einer Frau in einer Männerdomäne festhalten.
Kritiken und Fazit zum Film „Die Fotografin“
„Die Fotografin“ unter der Regie von Ellen Kuras präsentiert das Leben der Kriegsfotografin Lee Miller, verkörpert von Kate Winslet. Winslet liefert eine beeindruckende Darstellung einer Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt behauptet. Die Inszenierung bleibt jedoch konventionell und verzichtet auf innovative Ansätze. Obwohl die historischen Schauplätze detailreich gestaltet sind, wirkt die visuelle Umsetzung oft zu glatt und vermeidet die Darstellung des wahren Elends des Krieges. Die Musik von Alexandre Desplat drängt sich stellenweise in den Vordergrund und lenkt von der eigentlichen Handlung ab.
Die Nebenrollen, besetzt mit talentierten Schauspielern wie Alexander Skarsgård und Marion Cotillard, bleiben leider unterentwickelt. Die narrative Struktur folgt einer linearen Erzählweise, die wenig Raum für tiefere Charakterstudien lässt. Trotz der faszinierenden Persönlichkeit Millers gelingt es dem Film nicht, ihre inneren Konflikte und die Auswirkungen ihrer Kriegserlebnisse vollständig zu erfassen. „Die Fotografin“ bietet somit ein solides Biopic, das jedoch hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.