Mr. No Pain

Der Actionthriller „Mr. No Pain“ greift ein ungewöhnliches Motiv auf und verbindet es mit dem Tempo klassischer Genrekino-Formen. Schmerzunempfindlichkeit wird nicht als medizinische Randnotiz genutzt, sondern als treibende Kraft, die Handlung und Dynamik strukturiert. Dabei verschiebt der Film Erwartungen und verknüpft rohe Gewalt mit einem eigenwilligen Blick auf Verletzlichkeit. Gerade darin entsteht ein Reiz, der ihn von typischen Genreproduktionen abhebt.

Mr. No Pain
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Jack Quaid, Amber Midthunder (Schauspieler)
  • Dan Berk(Regisseur) - Lars Jacobson(Autor) - Josh Adler(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 18 Jahren

Die Handlung setzt bei Nathan Caine an, dessen Leben nach einem Banküberfall in eine Spirale aus Gewalt und Verrat rutscht. Jede Begegnung mit Gegnern schärft sein Profil, doch Beziehungen erschweren Entscheidungen. Sherrys Rolle bringt Ambivalenz, weil sie zwischen Tätern und Opfern changiert. Am Ende kristallisiert sich die Frage: Wie weit kann jemand gehen, dessen Körper keine Grenzen kennt?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Mr. No Pain“ trägt den Originaltitel „Novocaine“ und wurde von Dan Berk und Robert Olsen inszeniert. Das Drehbuch schrieb Lars Jacobson, während Adam Friedlander, Joby Harold, Julian Rosenberg, Drew Simon und Tory Tunnell als Produzenten fungierten. In den Hauptrollen spielen Jack Quaid als Nathan Caine, Amber Midthunder als Sherry Margrave, Ray Nicholson als Simon Greenly und Matt Walsh als Coltraine Duffy. Ergänzt wird die Besetzung durch Jacob Batalon als Roscoe Dixon, Betty Gabriel als Mincy Langston und Dominique Maher. Die Dreharbeiten fanden ab April 2024 in Kapstadt, Südafrika, statt und das Projekt wurde durch Domain Entertainment finanziert. Paramount Pictures sicherte sich im Februar 2024 die Rechte und brachte den Film in die Kinos.

Die Laufzeit beträgt 110 Minuten, die Altersfreigabe liegt bei FSK 18. Der französische Kameramann Jacques Jouffret übernahm die Bildgestaltung, während Christian Wagner den Schnitt verantwortete. Für die Musik arbeiteten Andrew Kawczynski und Lorne Balfe zusammen, die bereits an Produktionen wie „Gran Turismo“, „Top Gun: Maverick“ oder „Mission: Impossible – Dead Reckoning“ beteiligt waren. Der Soundtrack erscheint am 14. März 2025 bei Lakeshore Records mit 16 Titeln als Download. In den USA startete der Film parallel zu Produktionen wie „Black Bag“ und spielte am ersten Wochenende 8,7 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland wird der Kinostart am 20. März 2025 erfolgen.

Zusammenfassung & Story vom Film „Mr. No Pain“

Nathan Caine arbeitet als zurückhaltender Angestellter in einer Bank in San Diego und leidet an einer seltenen Krankheit, die ihn unempfindlich gegen Schmerz macht. Seine Kollegin Sherry Margrave interessiert sich für ihn, doch er zeigt sich zunächst unsicher. Als sie eines Abends zusammen ausgehen, treffen sie auf Nathans alten Schultyrannen. Sherry sorgt auf ihre Art für späte Rache, und die beiden verbringen die Nacht gemeinsam. Am nächsten Morgen gerät ihr Leben aus der Bahn, denn eine Räuberbande unter der Führung von Simon Greenly überfällt die Bank und entführt Sherry.

Nathan zögert nicht lange und folgt den Tätern. Bei der Verfolgung landet er jedoch im falschen Wagen und muss sich plötzlich einem Räuber in einem Restaurant stellen. Der Kampf endet tödlich, und Nathan verletzt sich beim Versuch, die Waffe zu sichern. Ein Tattoo führt ihn zu einem Hinweis, doch jeder Schritt bringt neue Gefahren. Mit der Hilfe seines Online-Freundes Roscoe Dixon, den er bisher nur virtuell kannte, begibt er sich tiefer in die Spurensuche. Die Ermittlungen geraten außer Kontrolle, als Nathans Täuschungsmanöver ihn in lebensbedrohliche Situationen zwingt.

Ein Neuanfang trotz Schuld

Kurz darauf spitzt sich die Lage zu, als Nathan herausfindet, dass Sherry nicht nur Opfer ist, sondern auch in die Tat verstrickt. Sie sollte ursprünglich nur Informationen für ihren Bruder Simon beschaffen, entwickelte jedoch echte Gefühle für Nathan. Bei einer Auseinandersetzung in einer Werkstatt kollidieren ihre Loyalitäten. Während Coltraine eingreift, eskaliert die Gewalt, und Simon flieht trotz schwerer Verletzungen. Nathan bleibt in einem Rettungswagen gefangen, während Sherry zwischen Schuld und Zuneigung schwankt und die Verfolgung aufnimmt. Zugleich bringt Roscoe die verletzte Polizistin Mincy ins Krankenhaus.

Die finale Konfrontation fordert alles von Nathan. Er befreit sich aus seinen Fesseln und liefert sich mit Simon einen erbitterten Kampf. Adrenalin ermöglicht ihm, die Oberhand zu gewinnen und Simon zu töten. Schwer verletzt wird Nathan im Krankenhaus behandelt und erhält später Hausarrest, da er einem Polizisten das Leben rettete. Ein Jahr später sieht er Sherry wieder, die ihre Strafe fast abgesessen hat. Gemeinsam teilen sie ein Stück Kirschkuchen, das Symbol ihrer ersten Begegnung. Trotz ungewisser Zukunft bleibt der Moment ein Zeichen für Hoffnung und neue Nähe.

Kritiken und Fazit zum Film „Mr. No Pain“

Der Actionthriller „Mr. No Pain“ mixt harte Gewalt mit trockenem Witz und kalter Logik. Nathan Caines Schmerzunempfindlichkeit treibt Entscheidungen an und prägt jede Eskalation. So entstehen Setpieces, die Grenzen der Plausibilität streifen, dennoch bemerkenswerte Energie halten. Sherry erhält ungewohnt viel Eigeninitiative, dadurch gewinnt ihre Dynamik spürbar. Allerdings bleibt ihre Motivation sprunghaft und reduziert die Bindung zum Geschehen. Zudem verteilt das Drehbuch Reize effizient, doch verpasst es häufig tiefere Zwischentöne. Trotzdem trägt die klare Zielrichtung, weil Konflikte sauber aufeinander zulaufen.

Prägnant steht die Küchensequenz, in der Nathan brennendes Fett konsequent ignoriert. Dieser Moment beweist den Nutzen seiner Kondition, offenbart jedoch ethische Grauzonen. Später verengt der Ambulanzkampf den Raum und schraubt die Spannung sehr präzise. Nathans Adrenalinstich besitzt Kraft, dennoch droht Überzeichnung durch Zufälle. Gleichzeitig erzeugt Sherrys Loyalitätswechsel Reibung, aber ihr innerer Bogen bleibt unscharf. Daher funktionieren die romantischen Spitzen punktuell, ohne wirkliches Nachglühen. Dennoch hält das Finale Fokus und liefert klare Konsequenzen. Am Ende vom Film überzeugt das Paket, doch die Figuren könnten mehr Komplexität tragen.

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