The Assessment

Im Film „The Assessment“ steht die Sehnsucht nach Familie im Widerspruch zur gesellschaftlichen Kontrolle. Mia und Aaryan leben in einer künstlich geschaffenen Umgebung, geprägt von Technik und Regelwerken. Ihre Beziehung wirkt stabil, doch der Wunsch nach einem Kind bringt sie in ein rigides Prüfungsverfahren. Sieben Tage lang soll die staatliche Beobachterin Virginia ihr Verhalten als potenzielle Eltern analysieren. Die Isolation verstärkt die Spannung, während die Regeln kaum Raum für Spontanität lassen.

The Assessment
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Elizabeth Olsen, Alicia Vikander, Himesh Patel (Schauspieler)
  • Fleur Fortune(Regisseur) - Nell Garfath Cox(Autor) - Julie Goldstein(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren

Mit unkonventionellen Methoden bringt Virginia das Paar aus dem Gleichgewicht. Sie provoziert Situationen, die tiefe persönliche Widersprüche freilegen. Alte Konflikte treten ans Licht, neue Zweifel kommen hinzu. Besonders Mias emotionale Reaktion auf die Prüfungen wirft Fragen auf. Aaryan hingegen sucht Zuflucht in virtuellen Projekten. Als Virginia persönliche Grenzen überschreitet, stellt sich die Glaubwürdigkeit der gesamten Prüfung infrage. Können Vertrauen, Verantwortung und Nähe unter künstlich erzeugtem Druck überhaupt bewertet werden?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

The Assessment“ ist ein Drama – Science-Fiction Film von Fleur Fortuné und markiert ihr Spielfilmdebüt. Das Drehbuch stammt von Dave Thomas und John Donnelly. In den Hauptrollen spielen Alicia Vikander als Virginia, Elizabeth Olsen als Mia und Himesh Patel als Aaryan. Weitere Rollen übernehmen Indira Varma als Ambika, Charlotte Ritchie als Serena, Minnie Driver als Evie, Leah Harvey als Holly und Nicholas Pinnock als Walter. Die Kamera führte Magnus Nordenhof Jønk, den Schnitt übernahm Yorgos Lamprinos, die Musik komponierte Emilie Levienaise-Farrouch. Produziert wurde der Film unter anderem von Grant S. Johnson und Elizabeth Karlsen.

Die Dreharbeiten starteten im August 2023 auf Teneriffa und in Köln. Die Weltpremiere fand am 9. September 2024 beim Toronto International Film Festival statt. In Deutschland lief der Film am 3. April 2025 an. Die FSK gab ihn ab 16 Jahren frei. Das Produktionsbudget lag bei 8 Millionen Dollar. Vertrieben wurde der Film in Deutschland von Wild Bunch Germany. „The Assessment“ erhielt u. a. eine BIFA-Nominierung für Alicia Vikander, sowie eine Auszeichnung für das Szenenbild.

Zusammenfassung & Story vom Film „The Assessment“

In einer düsteren Zukunft unterliegt die Elternschaft strengen Regeln. Wegen ökologischer Katastrophen und Ressourcenknappheit darf nur künstlich geboren werden. Mia, eine Botanikerin, und Aaryan, Entwickler virtueller Tiere, leben isoliert unter einer schützenden Kuppel. Beide hoffen auf ein Kind und stellen sich deshalb dem siebentägigen Eignungstest der Regierung. Virginia, eine nüchterne Beamtin, erscheint zur Prüfung. Sie zieht bei ihnen ein, stellt seltsame Aufgaben und beobachtet ihre Reaktionen. Die Prüfungen konfrontieren das Paar mit persönlichen Unsicherheiten und ungeklärten Konflikten.

Virginia testet die beiden auf radikale Weise. Sie übernimmt die Rolle eines Kindes, provoziert gezielt Streit und zwingt Mia und Aaryan zur Auseinandersetzung mit sich selbst. Ein inszeniertes Abendessen mit Nachbarn führt zu angespannten Gesprächen und bringt ihre Beziehung ins Wanken. Während Aaryan sich in virtueller Arbeit verliert, reagiert Mia zunehmend verzweifelt. Die vermeintliche Objektivität der Prüferin kippt in Manipulation, als sie zunehmend in die Privatsphäre der beiden eingreift. Zweifel am System wachsen, doch die beiden halten zunächst am Ziel fest.

Manipulation und Vertrauensbruch

Ein angeblicher Notfall zwingt Mia, das Haus zu verlassen. Währenddessen kommt es zu einem Übergriff durch Virginia, den sie als Teil des Tests darstellt. Nach Mias Rückkehr stellt sich der Anruf als falscher Alarm heraus. Virginia zerstört daraufhin Mias Gewächshaus, überlebt jedoch dank deren Hilfe. Trotzdem entscheidet sie sich ohne Begründung, das Paar durchfallen zu lassen. Aaryan versucht mit einer Simulation eines Kindes, Mia zu besänftigen. Doch sie lehnt seine Geste ab und erkennt den tiefen Vertrauensbruch.

Mia folgt Virginia, um Antworten zu finden. Dabei erfährt sie von den wahren Hintergründen: Seit Jahren bestand kein Paar die Prüfung. Virginia sollte alle durchfallen lassen, im Austausch für ein eigenes Kind – als Ausgleich für ihren Verlust. Die angebliche Prüfung diente lediglich der Hoffnungserhaltung. Nach dieser Enthüllung begeht Virginia Suizid. Mia verlässt die technokratische Welt und sucht Zuflucht im alten, freiheitsliebenden Teil der Gesellschaft. Aaryan bleibt zurück, umgeben von virtuellen Versionen eines Kindes und von Mia.

Kritiken und Fazit zum Film „The Assessment“

The Assessment“ wirft einen nüchternen Blick auf die moralischen Grenzen staatlicher Kontrolle. Die sterile Welt der Zukunft, in der Menschen künstlich Leben schaffen, dient als Bühne für ein psychologisch aufgeladenes Kammerspiel. Regisseurin Fleur Fortuné setzt auf spürbare Enge und klare Kontraste, um emotionale Spannungen sichtbar zu machen. Besonders Alicia Vikander überzeugt mit kontrollierter Kälte und präzisem Timing. Die Konflikte zwischen den Figuren entstehen nicht aus äußeren Bedrohungen, sondern aus inneren Rissen. Gerade die statische Umgebung verstärkt das Gefühl der Überwachung. Musik und Kamera unterstreichen die Künstlichkeit der Umgebung, ohne aufdringlich zu wirken.

Im Zentrum steht ein ethisches Dilemma, das Fragen nach Manipulation, Trauma und Schuld aufwirft. Der Film stellt den Wunsch nach Elternschaft gegen gesellschaftliche Regeln und persönliche Abgründe. Elizabeth Olsen und Himesh Patel zeigen differenzierte Darstellungen, die Nähe und Distanz zugleich zulassen. Besonders die letzte Konfrontation zwischen Mia und Virginia setzt einen spürbaren Schlusspunkt. Die digitale Reproduktion menschlicher Nähe erhält eine beklemmende Qualität. Fortuné inszeniert keine Utopie, sondern eine dystopische Prüfung des Zusammenlebens. Die klare Inszenierung wirkt kontrolliert und durchdacht. Dabei bleibt das Drama konsequent in seiner distanzierten Haltung.

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