Wolf Man

Der Horrorfilm „Wolf Man“ greift das klassische Motiv des Werwolfs auf und überträgt es in eine moderne, psychologisch dichte Atmosphäre. Regisseur Leigh Whannell verknüpft düstere Naturbilder mit familiären Spannungen, wodurch der Mythos des Verwandlungswesens eine neue, unruhige Körperlichkeit erhält. Statt auf Spektakel setzt die Inszenierung auf Nähe, Geräusch und Schatten, um das Unheimliche spürbar zu machen. So entsteht ein Werk, das zugleich über Angst, Kontrolle und die fragile Grenze zwischen Mensch und Tier spricht.

Wolf Man
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Christopher Abbott, Julia Garner, Sam Jaeger (Schauspieler)
  • Leigh Whannell(Regisseur) - Leigh Whannell(Autor) - Jason Blum(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren

In Oregon entspinnt sich eine Geschichte über Vater, Sohn und das Erbe eines lange verdrängten Geheimnisses. Blake kehrt mit seiner Familie auf die alte Farm zurück, wo Erinnerungen, Schuld und eine grausame Macht ineinander greifen. Die Begegnung mit einer Kreatur aus der Vergangenheit verändert alles, was er über sich zu wissen glaubte. Kann jemand seinem eigenen Ursprung entkommen, wenn er Teil des Fluchs geworden ist?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regisseur Leigh Whannell führte bei „Wolf Man“ Regie nach eigenem Drehbuch zusammen mit Corbett Tuck. Produziert wurde der Film von Jason Blum, die Musik komponierte Benjamin Wallfisch, die Kamera besorgte Stefan Duscio, der Schnitt lag bei Andy Canny. Der Film dauert 103 Minuten und erhielt in Deutschland die FSK-16. Bei den Mitwirkenden zählen u. a. Christopher Abbott als Blake Lovell / Wolf Man, Julia Garner als Charlotte Lovell, Matilda Firth als Ginger Lovell, Sam Jaeger als Grady Lovell, Benedict Hardie als Derek Kiel und Ben Prendergast als Werwolf. In der Synchronisation spricht Johannes Raspe Blake, Jodie Blank Charlotte, Ellis Drews Ginger, Tobias Kluckert Grady und Constantin von Jascheroff Derek.

Die Dreharbeiten fanden 2024 in Neuseeland statt, dort diente die Südinsel mit Waldlandschaften wie rund um Queenstown als Kulisse für Oregon, während Studioaufnahmen in den Lane Street Studios nahe Wellington und Außenaufnahmen u. a. in Mangaroa realisiert wurden. Eine für 7. Januar 2025 geplante Premiere in Los Angeles fiel wegen Waldbränden aus. Der Start in den US-Kinos erfolgte am 17. Januar 2025, in Deutschland sechs Tage später. Der Film spielte weltweit rund 34,9 Millionen US-Dollar ein.

Zusammenfassung & Story vom Film „Wolf Man“

Der junge Blake wächst in den 1990er Jahren auf einer abgeschiedenen Farm in Oregon auf. Sein Vater Grady behandelt ihn oft hart, lehrt ihn durch Jagdausflüge und strenge Regeln. Eines Morgens begegnen beide einer mysteriösen Kreatur, welche die Einheimischen „Gesicht des Wolfes“ nennen. Grady schießt, aber das Wesen entkommt unverletzt. Später meldet er die Sichtung per Funk, was Blake ängstigt und ihn verstummen lässt. Jahre vergehen, und der Vorfall belastet ihre Verbindung nachhaltig, obwohl Blake innerlich gespannt auf die Bedeutung dieser Begegnung blickt.

Viele Jahre später haben Vater und Sohn keinen Kontakt mehr. Blake verlässt Oregon früh und baut sich in San Francisco ein neues Leben als Schriftsteller auf. Dort trifft er Charlotte, mit der er eine Tochter namens Ginger bekommt. Charlottes Arbeit beansprucht viel Zeit, sodass Blake überwiegend Ginger betreut, während ihre Beziehung zunehmend entfremdet. Eines Tages erhält Blake unerwartet die offizielle Sterbeurkunde seines lange verschollenen Vaters. Er erkennt in der anstehenden Hausräumung des Elternhauses eine Chance, seine Ehe zu retten, und überredet Charlotte zur Rückkehr ins ländliche Oregon.

Familie im Schatten des Werwolfs

Vor Ort verirrt sich Blake und bittet den Dorfbewohner Derek um Hilfe. Derek warnt eindringlich davor, nachts das Haus zu verlassen, und erklärt regionale Miseren. Kurz darauf sieht Blake erneut die Kreatur und gerät mit dem Wagen von der Straße ab. Der Werwolf tötet Derek und verfolgt die Familie. Blake, Charlotte und Ginger fliehen ins nahegelegene Farmhaus und verbarrikadieren die Tür. Blake entdeckt eine Wunde an seinem Arm, woraufhin sich seine Sinne schärfen und er langsam ein animalisches Verhalten zeigt. Charlotte erkennt die Veränderung und möchte ihn ins Krankenhaus bringen.

Der Werwolf greift erneut an, und Blake lockt ihn weg, um seine Familie zu schützen. In einem finalen Kampf eliminiert Blake das Wesen, nur um zu erkennen, dass es sein Vater war. Seine Verwandlung schreitet voran, er verliert Kontrolle und jagt nun selbst seine Familie. In eine Falle geraten, beißt er sich einen Fuß ab, um zu entkommen. Charlotte und Ginger fliehen in den Wald, finden Dereks Gewehr und suchen in einem Hochsitz Deckung. Charlotte verteidigt ihre Tochter und erschießt Blake letztlich, um ihn von seinem Leiden zu erlösen.

Kritiken und Fazit zum Film „Wolf Man“

Der Neustart Wolf Man offenbart sichtbare Vorbereitung in Stil und Technik, doch Schwächen lassen ihn kaum über seine Ambitionen hinauswachsen. Leigh Whannell setzt konsequent auf Atmosphäre: Dunkelheit, rauschende Bäume und verzerrte Geräusche formen eine beklemmende Ebene, auf der die Metamorphose mehr fühlbar als sichtbar wird. Christopher Abbott trägt das Gewicht der gradualen Verwandlung glaubhaft, während Julia Garner emotional zurückhaltet agiert – ihr Konflikt zwischen Furcht und Familienverantwortung wirkt oft zu dünn. Im Verlauf lässt sich ein Moment hervorheben, in dem Blake im Hausflur gegen ein sich verzerrendes Spiegelbild ankämpft: Kamera, Licht und Sound erzeugen direktes Unbehagen, doch gleichzeitig überspielen sie narrative Leerräume.

Ein zentraler Kritikpunkt liegt in der Balance: Der Film wagt tragische Themen wie elterliche Verletzungen und Verlustängste, doch er verstrickt sich in konventionellen Horrorritualen mit Vorhersehbarkeit. Die Verwandlungseffekte erscheinen handwerklich solide, aber nie originell. Dialoge wirken gelegentlich hölzern, Figuren bleiben oft distanziert. In Szenen, in denen Blake erst langsam Sinneseindrücke verliert, und später körperlich leidet, entfaltet der Film seine stärkste emotionale Geste – leider reichen diese Passagen nicht aus, um die weniger überzeugenden Teile zu kompensieren. Für Horrorfans, die subtile Psychodie in düsterer Form bevorzugen, trägt Wolf Man interessante Ansätze – doch wer Spannung und Charaktertiefe erwartet, dürfte enttäuscht sein. Ein ästhetischer Versuch mit sehenswerten Momenten, aber ohne zwingende Wirkung.

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