Fiasko
„Fiasko“ ist ein deutsch-dänisches Drama und in Island produziert. Deutscher Kinostart lag auf dem 20. November 2003. In Reykjavik ist es im Februar eiskalt. So kalt, dass auch kein menschlicher Atem das Autoschloss auftauen kann. Opa Karl versucht es trotzdem, aber es endet im Fiasko. Die Lippen bleiben unverblümt am Auto kleben und das mitten auf einer belebten Straße. Was passiert nun?
- FSK 12
- Arnfinnsson, Robert, Akadottir, Margret, Hauksdottir, Silja (Schauspieler)
- Bragason, Ragnar(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Der Film „Fiasko“ ist für Ragnar Bragason ein Spielfilmdebüt. Es berichtet über die Wirrungen und Irrungen eines alten Mannes. Aber eigentlich sind alle Charaktere mit einem gewissen Wahnsinn ausgestattet und stolpern von einem Dilemma ins nächste. Diese bizarre Winterwelt verknüpft kunstvoll drei Generationen einer Familie.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Regisseur Ragnar Bragason erschuf mit „Fiasko“ sein Spielfilmdebüt. Es ist eine Co-Produktion dreier Länder, Deutschland, Dänemark und Island. Die ersten Arbeiten zum Film fingen bereits 2000 an und drei Jahre später erreichte die Verfilmung der Tragikomödie die deutschen Kinos. Kurze Zeit später war die DVD von dem Verleih Atlas Intermedia auf dem Markt. Ragnar Bragason besaß gleiche mehrere Positionen bei den anfallenden Arbeiten. Er selbst schrieb auch das Drehbuch, was eine Geschichte mit einer Länge von 92 Minuten Spielzeit präsentiert.
Darsteller und Darstellerinnen lauten: Der alte Herr, der sich verliebt ist Großvater Karl und wird von Róbert Arnfinnsson dargestellt. Seine neue Liebe ist die alternde Schauspielerin Helga, gespielt von Kristbjörg Kjeld. Dazu kommt ein charmanter Matrose mit Namen Hilmar, gezeigt von Björn Jörundur Friðbjörnsson. Der dubiose Prediger Samúel, welcher Leben von Eggert Þorleifsson bekommt. Gulli, ein solider Bankangestellter, dargestellt durch Ólafur Darri Ólafsson. Julias Mutter Steina, inszeniert von Margrét Ákadóttir. Zu guter Letzt ist Schauspielerin Silja Hauksdóttir zu sehen.
Zusammenfassung & Story vom Film „Fiasko“
In einzelnen Episoden wird der Alltag einer Familie erzählt, Familie Bardal. Drei Verwandte unterschiedlicher Generationen leben gemeinsam in einem Haus in Reykjavik. Alle Mitglieder beschäftigt dieselbe fatale Neigung zu einer dysfunktionalen Liebesbeziehung. Immer wieder kämpfen sie um Liebe und Aufmerksamkeit. Erste Szene: Ein älterer Mann möchte sein eingefrorenes Autoschloss auftauen. Dummerweise nur, dass es in Reykjavik so kalt ist, dass selbst der warme Atem nicht ausreicht. So bleibt er mit seinen Lippen am Auto kleben.
Dieser Vorfall ereignet sich auf einer befahrenen Straße. Nur mit Gewalt kann er sich vor einem vorbeifahrenden Wagen retten, indem er sich von der Tür losreißt. Seine Lippen bluten und es bleibt ihm nicht erspart ins Krankenhaus zu gehen. Diese Szene ist nur der Anfang von allen Schrecken, denn das Unheil nimmt größere Dimensionen an.
Der erwähnte Mann ist Großvater Karl. In der nächsten Szene begegnet er ganz zufällig der alternden Schauspielerin Helga. Ihre schrägen Allüren werden im Grunde nur von der typischen Vergesslichkeit übertroffen. Doch Karl verliert sein Herz an die senile Ex-Schauspielerin. Damit er ihr näher kommen kann, bietet Opa seine Hilfe an, denn der Hund ist krank. Tatsächlich gelangt Karl so in ihr Haus, kann aber leider mit seiner Unterstützung nicht punkten. Helga hofft heimlich auf einen reichen Verehrer und Karl kann ihr dies nicht geben. So schickt sie den Herrn wieder weg. Aus lauter Verzweiflung möchte er nun an Geld kommen. Wirklich einfach ist das Unterfangen nicht. Karl spielt mit dem Gedanken eine Bank zu überfallen.
Die andere Person ist die Enkelin Julia. Sie trifft sich mit zwei Männern. Zum einen ist es der solide Bankangestellte Gulli und zum anderen der charmante Matrose Hilmar. Es dauert nicht lange und Julia ist der Meinung, schwanger zu sein. Wer ist der Vater? Kann sie sich ein Leben mit dem wilden Seemann oder lieber mit dem biederen Bankangestellten vorstellen? Hilmar möchte aber lieber jeden Tag aufs Meer fahren, anstatt ständig bei ihr zu bleiben. Das veranlasst Julia, etwas zu lieben, was schwer zu bekommen ist. Der Vater könnte angeblich eher Hilmar sein. Eine Nacht verändert nun ihr Leben.
Dann existiert noch Julias Mutter Steingerour oder Steina genannt. Sie verehrt in fast tragischer Realitätsverkennung einen falschen Priester, Samúel. Dieser dubiose Prediger nutzt ihre Zuneigung nur schamlos aus. Julias Mutter ist von Natur aus leichtgläubig und gutmütig. Somit ist es ein Leichtes für Samúel, sie zum Putzen seines Hauses zu bewegen und für ihn Verträge zu unterschreiben. Natürlich bleiben die Kosten auf ihr hängen.
Kritiken und Fazit zum Film „Fiasko“
Regisseur Ragnar Bragason verknüpft im Film „Fiasko“ die drei Episoden locker und originell miteinander. Bei fast hundert Minuten zieht sich die Handlung ein wenig. Besonders in der letzten Episode der Mutter Steina. Einige Erzählungen sind etwas aus der Luft gegriffen. Im Gegensatz dazu steht die erste Szene für das Talent des Regisseurs. Geschichtenerzählen kann er gut, bringt sein Talent nur nicht in jede Episode herein. Ganz rührend zu erkennen ist, dass Karl erst nach und nach versteht, dass die Schauspielerin Helga den Mann jeden Tag aufs Neue kennenlernt. Der Grund, sie vergisst alles. Manchmal verwechselt sie Karl sogar mit ihrem verstorbenen Mann. Die Farbgebung des Films ist überzeugend. Betonte Lichtsetzung und starke Kontraste erzeugen eine gewollte, düstere Atmosphäre.
Es ist mutig von dem Regisseur seinen Erstling „Fiasko“ zu nennen. Ragnar Bragason wurde bekannt durch die Filme „Children“ und „Parents“ und machte einige Dinge richtig mit seinem Debüt. Es ist eine anrührende Beziehungskatastrophe von drei Generationen. Jegliche Handlungsstränge gewürzt mit dem nordisch-bizarren Humor. Wer mal ein wenig Abwechslung zur Wirtschaftssimulation Stadtgame sucht, der kann diese für 92 Minuten im Film „Fiasko“ finden.