Kryptowährungen im Gaming: Können Bitcoin und Co. klassische In-Game-Währungen ersetzen?

Crypto Casinos akzeptieren digitales Geld als In-Game-Währungen Kryptowährungen als In-Game-Währungen haben über verschiedene Wege bereits Einzug in die Gaming-Branche gehalten. Die wohl frühste und einfachste Variante der Einbindung von Kryptowährungen findet sich im Bereich der Online-Casinos. Bei Bitcoin Casinos werden Ein- und Auszahlungen in Form von Kryptowährungen über ein spezielles Wallet getätigt.

Während der Einsatz an dieser Stelle noch sehr naheliegend ist, denken viele Entwickler bereits über die weitreichendere Integration nach – beispielsweise auch für das Tätigen von In-Game-Käufen. Aktuell müssen diese meistens direkt in Euro oder über den Umweg spezieller Spielwährungen bezahlt werden. In Zukunft könnten Krypto-Coins allerdings zu einer echten Alternative werden und fiktive In-Game-Währungen ersetzen – zumindest, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Manche Spieler befürchten aber, dass so ein Teil der Identität ihrer Spiele verloren gehen könnte.

Kultobjekt In-Game-Währungen

Nicht nur Freemium-Games, sondern selbst große Tripple-A-Titel leben mittlerweile von einer ganzen Bandbreite an optionalen Ausrüstungsgegenständen, Skins und zusätzlichen Inhalten, die für eine entsprechende Langzeitmotivation sorgen. Zu diesem Zweck nutzen viele Games In-Game-Währungen. Häufig lässt sich mit dieser auch der Levelaufstieg oder das Erreichen eines bestimmten Ziels beschleunigen. Spieler müssen In-Game-Währung nicht zwangsläufig mit Echtgeld kaufen, sondern können diese meistens auch im Spielverlauf verdienen. Zusätzlich erfüllen In-Game-Währungen bei Transaktionen zwischen Spielern im Online-Bereich den Zweck eines internen Tauschmittels.

Waren es in den Anfangsjahren der Videospielgeschichte noch virtuelle Goldmünzen, sind Entwickler heutzutage deutlich kreativer und lassen die Spieler abhängig vom Thema Edelsteine, Früchte oder Schrott sammeln. Eines der prominentesten Beispiele sind selbstverständlich die Kronkorken des Fallout-Franchise, die sich hervorragend in das Setting einer postapokalyptischen Welt einfügen. Die Schöpfer der Metro-Reihe waren diesbezüglich noch etwas radikaler und lassen die Spieler- und Nichtspieler-Charaktere in den Spielen mit Munition bezahlen, was sich spürbar auf den Spielstil auswirkt. Im Universum von Nintendos Lieblingsgorilla Donkey Kong vertraut man hingegen auf Bananen. In-Game-Währungen sollen somit nicht nur den Spieler motivieren, sondern tragen auch aktiv zur Immersion bei und lassen die Spielwelt lebendiger wirken.

Kryptowährungen erobern die Gamingwelt

Crypto Währungen und Spiele sind weiterhin im Trend In der Gamingszene haben Kryptowährungen zuletzt durch das Aufkommen von dezidierten Krypto-Games für Aufsehen gesorgt. Diese nutzen die Blockchain-Technologie teilweise zur Vorfinanzierung und dienen den Entwicklern und auch den Spielern als Einkommensquelle. In diesem Bereich gibt es deshalb keine In-Game-Währungen mehr, da für das Kaufen von Power-Ups oder Items grundsätzlich Krypto-Geld zum Einsatz kommt.

Anders sieht es da bei der möglichen Verwendung von Kryptowährungen in herkömmlichen Game-Titeln aus. Während Crypto Games durch ihre spezielle Architektur ein eigenes Genre bilden, welches die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie ins Spielkonzept einbaut, möchten Entwickler regulärer Spiele weiterhin klassischen Designs folgen. Die Integration von Kryptowährungen ist hier also lediglich als Ergänzung gedacht, die dem Sammeln von In-Game-Währung eine neue Facette hinzufügen könnte. Besonders durch die Öffnung für die Krypto-Welt könnten die Auswirkungen trotzdem spürbar werden und sich zumindest indirekt auf das Spielkonzept auswirken.

Kryptowährungen als Spielwährung: Das sind die Vor- und Nachteile

Bei der Frage nach den Vor- und Nachteilen von Kryptowährungen als Alternative zu klassischen In-Game-Währungen sollte man sich zuerst die Dimension vor Augen führen. Ausgeschlossen ist der Einsatz zurzeit im Konsolenbereich, da die Vorgaben der Systemhersteller hier ausschlaggebend sind und derzeit weder Sony noch Microsoft oder Nintendo über die Integration von Kryptos nachdenken. Anders sieht es aber beim Online-Gaming per PC oder mobilen Endgeräten aus. Hier haben Nutzer und Entwickler deutlich mehr Freiheiten, was die Einbindung von Kryptowährungen einfacher macht.

Kryptowährungen als In-Game-Währungen in Spielen

Der große Vorteil von Kryptowährungen gegenüber einer herkömmlichen In-Game-Währung ist natürlich, dass der Spieler nicht zwangsläufig zocken muss, um neue Währung zu generieren. Besonders Spieler, die wenig Zeit zum „Farmen“ von Währungen haben, könnten so trotzdem die gewünschten Inhalte freischalten. Obwohl hinter Krypto-Geld ein echter Gegenwert steckt, brauchen Gamer für die Zahlung keine sensiblen Daten zur Bankverbindung oder der Kreditkarte herausgeben. Die Zahlung erfolgt absolut anonym, ist sehr sicher und vor allem schnell. Abhängig von den Einsatzmöglichkeiten im Spiel besteht so aber auch die Gefahr, dass der Pay-2-Win-Aspekt stark betont wird. Das könnte manchen Spielern weniger gefallen. Ein ebenfalls häufig hervorgebrachter Kritikpunkt ist der befürchtete Identitätsverlust, wodurch die Umstellung auf Kryptos dem Spiel ein Stück seiner Eigenständigkeit nehmen würde.

Kryptowährungen im Spiel und die Frage nach der Steuerpflicht

Einem aktuellen Gerichtsurteil nach, sind Umsätze, die aus dem Umgang mit virtuellen In-Game-Währungen erzielt wurden, nicht steuerpflichtig. Im Fallbeispiel ging es um Einkünfte aus die Vermietung von virtuellen Grundstücken in einem Spiel, ähnlich dem Prinzip von Stadtgame, die mit Spielgeld bezahlt wurden. Dieses Spielgeld lässt sich jedoch über einen Marktplatz in echte Euros umtauschen. Ausschlaggebend bei der Urteilsbegründung war aber, dass der Spieler die Einkünfte nicht über eine Teilnahme am realen Wirtschaftsleben generiert. Da Kryptowährungen im Gegensatz dazu kein fiktives Tauschmittel sind, sondern auch außerhalb der Spielumgebung einen Wert besitzen, müssen Gamer und Entwickler sich unter Umständen doch mit steuerrechtlichen Fragen befassen.

Generell sind nur die Gewinne aus Kryptowährungen steuerlich relevant, nicht aber die Währung selbst. Ob nach dem Verkauf Abgaben an das Finanzamt gezahlt werden müssen, hängt dabei stark von den Umständen ab. Als Faustregel gilt hier die Haltungsdauer von 12 Monaten. Verkaufen Krypto-Besitzer ihre Coins vor Ablauf der Frist, dann fallen Steuern an. Zusätzlich kann dann aber ein Freibetrag von 600 Euro geltend gemacht werden. Wenn echte Kryptowährungen an die Stelle von fiktiven In-Game-Währungen treten, müssen Spieler diese Punkte beachten.

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