Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?

Bereits viele Menschen wissen über die Tatsache Bescheid, dass späte Familienzusammenführungen es in sich haben. Ganz besonders, wenn die „normale“ Norm der heutigen Gesellschaft nicht eingehalten wird. „Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?“ berichtet über eine Leihmutter, die in den Niederlanden, für ein schwules Paar, Mutter wurde. Zur Welt kamen zwei Mädchen, die von den Vätern treu sorgend bemuttert wurden.

Jackie - Wer braucht schon eine Mutter
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Carice van Houten, Jelka van Houten, Holly Hunter (Schauspieler)
  • Antoinette Beumer(Regisseur) - Marnie Blok(Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren

Der Spielfilm ist eine niederländische Tragikomödie aus dem Jahr 2012. Thematisiert wird ein Beziehungsgeflecht aus zwei Schwestern und der Mutter. Für den Kinospaß ist die Komödie eingebettet in ein klassisches Roadmovie. Die Produktion wurde international mehrfach ausgezeichnet und nominiert.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Die Niederländerin Antoinette Beumer führte in „Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?“ über 98 Minuten Regie. Es konnte mit dem Endprodukt eine Altersfreigabe ab dem 12. Lebensjahr erreicht werden.

Von Marnie Blok und Karin van Holst Pellekaan stammt die Geschichte, denn sie schrieben das Drehbuch. Ganz am Anfang zeigen die Darsteller ein Ringen zwischen Jackie und dem Krankenpfleger, welches sehr humorvoll inszeniert wurde. In der Produktion arbeiteten Hans de Weers, Maarten Swart und Reinout Oerlemans Hand in Hand zusammen. Wer bereits „The Big Lebowski“ geschaut hat, wird eine Parallele finden. Dies ist die Szene, wo beide Schwestern die Asche von Jackie verstreuen.

Im Schnitt saß Marc Bechtold, welcher auch die Musik von Melcher Meirmans, Chrisnanne Wiegel und Merlijn Snitker passend in die Szenen legte. Die Kameraführung oblag Danny Elsen. Holly Hunter verkörpert die Rolle der Mama Jackie. In der deutschen Filmfassung wird diese Rolle nicht synchronisiert, denn die englischen Passagen werden untertitelt. Carice van Houten verleiht der Tochter Sofie ein Gesicht. Jelka van Houten zeigt die andere Tochter Daan. Die zwei Väter Harm und Marcel werden von Jaap Spijkers und Paul Hoes gespielt. Zu guter Letzt taucht Jeroen Spitzenberger in der Rolle von Joost auf.

Zusammenfassung & Story vom Film „Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?“

Die zweieiigen Zwillinge, mit den Namen Sofie und Daan, sind bereits 35 Jahre alt. Sofie ist um zehn Minuten älter. Beide wurden von einer Leihmutter, Jackie, ausgetragen. Sie wuchsen bei ihren homosexuellen Vätern in den Niederlanden auf. Allerdings hatten sie bis jetzt keinen Kontakt zu der Leihmutter.

Aus heiterem Himmel ruft ein Krankenhaus aus New Mexiko an und teilt ihnen mit, dass die Mutter einen komplizierten Beinbruch hat und Hilfe benötigt. Kurz entschlossen reisen die Zwei nach New Mexico zur unbekannten Mutter. Jackie ist ein alter Hippie und lebt in einem Wohnmobil. Mit diesem Fahrzeug fahren die Drei zur Rehabilitationsklinik, wo Jackie bis auf Weiteres versorgt werden soll.

Zunächst redet Jackie kein Wort. Selbst die zwei Schwestern wissen nicht genau mit der Situation umzugehen. Die dominante Sofie verhält sich der Mutter gegenüber sehr reserviert und Daan hingegen sehr aufgeschlossen. Die Reise bringt die drei Frauen näher zusammen. Es kommt zu Problemen auf dem Weg. In der Wüste von New Mexico wird sich verfahren. Mit leerem Tank bleiben sie in der Pampa hängen. Sofie beißt eine Schlange und erkrankt. Allerdings taucht eine Gruppe älterer Motorradfahrerinnen auf und greift ihnen unter die Arme.

Daan telefoniert zufällig mit dem Arbeitgeber von Sofie. Dabei wird sie ausfallend, als Konsequenz verliert die Schwester den Job. Die Karrierefrau muss erkennen, dass sie nicht unersetzbar ist. Danach deckt Sofie auf, dass Daans Kinderwunsch nicht echt ist. Ihr Mann und sie führen eine künstliche Befruchtung durch, aber gleichzeitig verhütet sie mit der Pille. Selbst die Mama zweifelt an manchen Lebensentscheidungen.

Kurz darauf erfahren die Schwestern, dass die Mutter MS hat und der totgeglaubte Bruder zurück ist. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu dem Bruder. Nach einem wundervollen Abend stirbt Jackie, wobei es ein Selbstmord war. Sie hinterlässt einen Brief, in dem sie den vermeintlichen Töchtern dankt, sie zur Mutter gemacht zu haben. In Wahrheit ist sie nicht die Mutter, sondern hat nur ein Portemonnaie geklaut. Ihr wahrer Name ist Melissa.

Nach der Bestattung nehmen Sofie und Daan die Urne an sich und werfen sie in den nächsten Abfalleimer. Danach bergen sie die Urne wieder und verstreuen die Asche, gemäß dem letzten Wunsch, im Canyon. Im Anschluss befreit Daan sich von ihrem Mann. Sofies Chef bietet ihr wieder den Job an, aber sie sagt ab.

Die letzte Szene zeigt eine schneeschüppende Frau. Der Mann nennt sie Jackie. Aber die Schwestern entscheiden, keinen Kontakt mit ihr aufzunehmen. Stattdessen fahren Sie mit dem geerbten Wohnmobil weiter und machen sich frei von den alten Bindungen.

Kritiken und Fazit zum Film „Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?“

Regisseurin Antoinette Beumer gelingt mit „Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?“ ein Roadmovie über Katastrophen und Familie. Dabei zieht sie alle Register des Genres und nutzt alle üblichen Klischees. Die Reise durch New Mexico wird zu einer Reise mit Langzeitwirkung. Dabei nähern sich die drei unterschiedlichen Leben immer mehr an. Sophie entdeckt ihre mitfühlende, weiche Seite. Daan lernt das neue Wort „Nein“. Auch die Mama überdenkt ihr Leben neu. Die Rollen sind mit den Schauspielern bestens besetzt.

Die holländische Regisseurin hat sich mit diversen TV-Serien einen Namen gemacht. Allerdings verschwendet sie nur wenig Zeit an eine gute Schauspielerführung und Bilddramaturgie. Ein bisschen Tiefgang hätte nicht geschadet. Die Geschichte wartet mit einer verblüffenden Wendung und nur wenigen Sentimentalitäten auf. Es gibt einige rührende Szenen, die aber nicht ausgewalzt werden. Am Ende wartet eine Überraschung auf den Zuschauer. „Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?“ wärmt nicht nur Seele und Herz und, sondern sorgt genauso wie Stadtgame für gute Laune.

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