Die Reise des Personalmanagers
Bei „Die Reise des Personalmanagers“ handelt es sich um ein israelisches Filmdrama aus dem Jahre 2010. Es ist ein Roadmovie und basiert auf den Roman von Abraham B. Jehoshuas. Auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno fand am 10. August die Weltpremiere statt. Erst am 1. Dezember 2011 kam der Film in die deutschen Kinos.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Mark Ivanir, Guri Alfi, Noah Silver (Schauspieler)
- Eran Riklis(Regisseur) - Noah Stollman(Autor) - Talia Kleinhendler(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 6 Jahren
Yulia Petracke ist der wichtigste Name in dem Film „Die Reise des Personalmanagers“. Wobei sie gar nicht im alten Wagen sitzt. Ihr abweisender Sohn, der ehrgeizige Reporter der Jerusalemer Zeitung „Guri Alfi“ und ein entfremdeter Bäckereiangestellter machen sich auf die Suche nach einem Platz für die Dame.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Regisseur Eran Riklis arbeite lange an der Herstellung des Roadmovies. Für den Zuschauer entstand ein Film über eine Länge von 103 Minuten und einer Altersfreigabe ab sechs Jahren. Nach der Weltpremiere konnte „Die Reise des Personalmanagers“ fünf Auszeichnungen erhalten. Alle Preise kamen bei dem israelischen Filmpreis Ophir Award zustande. Es handelt sich um den „Bester Film“, „Bestes Drehbuch“, „Beste Regie“, „Beste Nebendarstellerin“ und „Bester Ton“. Das Drehbuch, basierend auf den gleichnamigen Roman, stammt von dem Autor Noah Stollman.
In der Produktion stand ein großes Team für die anfallenden Arbeiten bereit: Tudor Giurgiu, Talia Kleinhendler, Thanassis Karathanos, Haim Mecklberg, Estee Yacov-Mecklberg und Elie Meirovitz. Kameramann Rainer Klausmann filmte Mark Ivanir als Personalmanager und Reymond Amsalem als den Geschiedenen. Gila Almagor zeigt dem Zuschauer die trauernde Witwe. Noah Silver bringt den Jungen auf die Leinwand. Weitere Nebenrollen werden von Guri Alfi, Irina Petrescu, Julian Negulesco, Bogdan E. Stanoevitch, Ofir Weil, Roni Koren, Papil Panduru, Danna Semo und Sylwia Drori belegt.
Zusammenfassung & Story vom Film „Die Reise des Personalmanagers“
Der Personalmanager, einer der größten Bäckereien Israels, steckt in Schwierigkeiten, denn Yulia Petracke ist eine Angestellte der Bäckerei. Sie kam bei einem Bombenanschlag ums Leben. Leider deckt der Zeitungsreporter „Wiesel“ auf, dass sie von keinem als vermisst gemeldet wird. Die Witwe des ehemaligen Chefs des Ladens fordert den Manager auf, den Skandal auszubügeln.
Dumm nur, dass dieser gar keine Zeit hat. Er selbst lebt in Scheidung und bräuchte dringend Zeit für seine eigenen Probleme. Trotzdem findet er heraus, dass Yulia schon vor einem Monat entlassen wurde. Offiziell gilt sie noch als angestellt. Dazu kommt, dass der Vorgesetzte eine Affäre mit ihr hatte. Unter dem Druck der Ehefrau entließ er sie, wollte ihr aber noch etwas Geld zukommen lassen. Die Witwe entscheidet, als Wiedergutmachung soll die Bäckerei sich um die Überführung und Beerdigung kümmern.
Als Personalmanager soll er gleich morgen mit der Leiche in die Heimat fliegen und die Bäckerei bei der Beerdigung repräsentieren. Gehetzt, weil er seiner Tochter versprochen bei einer Klassenfahrt anwesend zu sein, begibt er sich auf die Reise. Aber nicht alleine, der lästige Reporte ist ihm auf den Fersen. Im Heimatland wird der Personalmanager von dem überschwänglichen Konsul und dessen Frau empfangen. Seine Unterschrift auf den Papieren macht es nötig, sich persönlich um den Transport der Leiche zu kümmern. Aufgrund des Verwaltungsaufwandes muss der alte Kleinbus des Konsuls als Leichenwagen herhalten.
Erst fahren sie zum Ex-Mann. Dieser nimmt das Geld zur Wiedergutmachung gerne an. Aber die nötige Unterschrift kann er nicht geben, weil sie bereits geschieden waren. Nun muss der Sohn von Yulias aufgesucht werden. Mit viel Mühe finden sie ihn, weil er auf der Straße lebt und verwahrlost ist. Von dem Tod der Mutter weiß er noch nichts. Leider kann auch der Sohn die Papiere nicht unterschreiben, weil er nicht volljährig ist. Nun steht die Großmutter auf der Liste. Sie lebt im Landesinneren rund 1000 Kilometer entfernt. Wegen des schlechten Wetters und einem Feiertag bleibt dem Manager wieder nur der Kleinbus übrig.
Widerwillig schickt der Konsul den geliebten Vize-Konsul, den Reporter, den wütenden Sohn, einen einheimischen Fahrer und Yulias Sarg auf die Reise. Schon bald ereignet sich eine Odyssee. Der trinkfreudige Fahrer landet im Gefängnis, weil er keinen Führerschein besitzt, und wegen den fehlenden Papieren wird die Weiterreise verweigert. Der Personalmanager besinnt sich und weiß, dass Yulia nicht in dieses Dorf gehört. In einem günstigen Moment entführt die Gruppe den Sarg und macht sich auf den Weg zur Großmutter.
Der Aufenthalt verlängert sich und dem Manager wird klar, dass er nicht pünktlich zurück ist, um seine Tochter zum Schulausflug zu begleiten. Er sitzt mitten im Nirgendwo, im Schneesturm fest und alles für eine fremde Frau. Wo findet die Beerdigung letztendlich statt?
Kritiken und Fazit zum Film „Die Reise des Personalmanagers“
Der israelische Regisseur ist durch die Filme „Die syrische Braut“ und „Lemon Tree“ berühmt geworden. In allen Filmen hat er ganz alltägliche Geschichten aus Israel, zu einem Abenteuer inszeniert. Die Helden seiner Filme überwinden viele Grenzen. Es geht darum, wie Menschen durch Tote leben lernen oder das Leben durch den Tod besser begreifen. Riklis gelingt es, den Zwiespalt zwischen dem Schmerz und der Liebe zum Heiligen Land, das Abgetrenntsein und den Terror zu verbinden. „Die Reise des Personalmanagers“ beginnt als zeitkritisches Drama über die entmenschlichte Arbeitswelt und kippt dann in eine Posse ab. Am Ende entwickelt sich der Film zu einem tragikomischen Roadmovie.
Die verschrobene Komödie blickt mit Spott auf die Probleme der Bürokratie und voller Verständnis auf die Probleme des Herzens. Die Hauptfigur des Films, der Manager der größten Bäckerei Jerusalems, bleibt bis zum Schluss namenlos. Das muss etwas bedeuten. Alle Darsteller haben gute Arbeit geleistet. Es lohnt sich „Die Reise des Personalmanagers“, den Einblick ins Heilige Land, zu sehen und wer so gar keine Lust darauf hat, dem bleibt ja noch die Möglichkeit, der eigenen Bäckerei in Stadtgame einen Besuch abzustatten.