Nur für Personal!

Der Film „Nur für Personal!“ ist eine französische Komödie aus dem Jahre 2010. Die Premiere fand am 23. Oktober 2010, auf dem Festival du Cinéma Méditerranéen de Montpellier, statt. Kurze Zeit später, am 3. November 2011, tauchte der Film auf der deutschen Leinwand auf. Die deutsche Premiere erfolgte auf der Berlinale im Februar desselben Jahres. Insgesamt konnte mit „Nur für Personal!“ zwei César-Nominierungen und eine César-Auszeichnung erreicht werden.

Nur für Personal!
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Sandrine Kiberlain, Natalia Verbeke, Carmen Maura (Schauspieler)
  • Philippe Le Guay(Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Zwei verschiedene Milieus treffen aufeinander. Madama Triboulet ist Concierge in einem französischen Herrschaftshaus und ruft: „Nicht die normale Treppe benutzen, sondern die der Dienstboten“. Diese Aussage ist an eine Gruppe von Dienstmädchen gerichtet, die allesamt aus Spanien kommen und in Paris arbeiten.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Nur für Personal!“ erschien in zwei Originalsprachen, Französisch und Spanisch. Als Regisseur machte Philippe Le Guay es sich nicht einfach. Die Komödie weist eine Länge von 107 Spielminuten auf und besitzt keine Altersfreigabe. In Zusammenarbeit mit Jérôme Tonnerre entstand das Drehbuch zum Film. Für die Produktion waren Etienne Comar und Philippe Rousselet verantwortlich, sodass schon im April 2012 „Nur für Personal!“ auf DVD erhältlich war. Als Drehorte kamen Paris und Chinchón ins Spiel.

Kameramann Jean-Claude Larrieu filmt folgende Schauspieler: Der fast siebzigjährige Fabrice Luchini ist ein französischer Theater- und Filmschauspieler und ist als Jean-Louis Joubert auf der Leinwand zu sehen. Sandrine Kiberlain inszeniert den Charakter Suzanne Joubert. Natalia Verbeke lässt María Gonzalez zum Leben erwecken. Jegliche Szenen wurden von Monica Coleman geschnitten und von Jorge Arriagada musikalisch untermalt.

In den Nebenrollen zu sehen sind:
Carmen Maura, Lola Dueñas, Berta Ojea, Nuria Solé, Concha Galán, Marie-Armelle Deguy, Muriel Solvay, Audrey Fleurot, Annie Mercier, Michèle Gleizer, Camille Gigot, Jean-Charles Deval, Philippe Duquesne, Christine Vézinet, Jeupeu, Vincent Nemeth, Philippe du Janerand, Patrick Bonnel und Laurent Claret.

Zusammenfassung & Story vom Film „Nur für Personal!“

Paris 1962:

Germaine Bronech ist schon seit 25 Jahren Dienstmädchen bei der Familie Joubert. Diese lebt in einem großbürgerlichen, exklusiven Stadthaus in Paris. Jean-Louis ist der Ehemann und arbeitet als Vermögensverwalter. Ehefrau Suzanne verbringt fast alle Stunden des Tages mit gesellschaftlichen Verpflichtungen. Die zwei Söhne leben im Internat. Eines Tages stirbt die Mutter des Familienoberhauptes. Mit den Veränderungen kommt Germaine nicht klar und kündigt. Mit der Zeit zu gehen heißt für die Familie Joubert, ein spanisches Dienstmädchen einzustellen. Maria, die Nichte von Concepción Ramirez, ist erst kürzlich nach Frankreich gekommen und stellt eine gute Wahl dar. Mit der Annahme des Jobs bezieht Maria ein Zimmer in der 6. Etage in einem Mietshaus. Auf der gesamten Etage wohnen spanische Dienstmädchen.

Maria muss durch eine Feuerprobe von Jean-Louis gehen, sein Wunsch ist ein weich gekochtes Ei zum Frühstück. Mit Gravur besteht sie die Probe und die anderen Spanierinnen helfen ihr am ersten Tag, alles Liegengebliebene der letzten Woche abzuarbeiten. Eines Tages bringt Jean-Louis Möbel mit Maria in die 6. Etage, dabei sieht er die Zustände der Damen: Kein eigenes Bad, nur kaltes Wasser aus der Schüssel und eine ständig verstopfte Toilette. Dolores, ein weiteres Dienstmädchen, muss unbedingt mit ihrer schwangeren Schwester telefonieren. Jean-Louis macht es möglich und ist seitdem ein Heiliger für die Etage. Das Interesse an dem Land, der Kultur und der Sprache steigt bei Jean-Louis und er behandelt die spanischen Damen mit Würde. Es ist nicht selbstverständlich, denn die zwei Söhne tauchen zu Besuch auf und sind völlig respektlos zu Maria.

Suzanne vermutet eine Affäre ihres Mannes, jedoch nicht mit Maria, sondern mit Bettina de Brossolettes. Doch ihr Ehemann hat nur Augen für Maria, wovon sie aber nichts mitbekommt. Es kommt allerdings zu kleinen Unstimmigkeiten zwischen den Spanierinnen und ihm. Wenig später wird er zu einer Einweihungsfeier von den Dienstmädchen eingeladen, wo er auch erscheint. Suzanne ist außer sich und schmeißt ihn, im Glauben etwas mit Bettina zu haben, aus dem Haus.

Jean-Louis bezieht einen Abstellraum in der Etage der Dienstmädchen und freundet sich mit den spanischen Damen an. Sie verbringen viel Zeit miteinander. Einmal im Leben hat er einen Raum für sich alleine. Nach und nach verliebt er sich in Maria. Das Dienstmädchen selbst muss mit ihrer Vergangenheit kämpfen und flüchtet wieder zurück nach Spanien. Einige Jahre zuvor hatte sie ihren eigenen Sohn zur Adoption freigegeben, nun möchte sie den Fehler rückgängig machen.

Jean-Louis ist bereit sein Leben in Paris aufzugeben und mit Maria nach Spanien zu gehen. Alles läuft aus dem Ruder und es dauert drei Jahre, bis die beiden sich wieder begegnen und ein gemeinsames Leben in Angriff nehmen.

Kritiken und Fazit zum Film „Nur für Personal!“

Der elegante Hausherr ist von der Natürlichkeit und dem Temperament der spanischen Frauen begeistert. „Nur für Personal!“ spielt in der Zeit der 60er Jahre und zeigt eine sehr stockkonservative Harmlosigkeit, gemischt mit unbeschwerter Romantik. Es wirkt wie eine Komödie aus der damaligen Zeit. Der elitäre Zirkel ist in Frankreich mächtig ins Zwielicht geraten, durch verschiedene Politikskandale, sodass das märchenhafte Ende sich weit ab von der Realität befindet.

Le Guays bezieht viel Witz aus dem Überschreiten der gesellschaftlichen Konventionen, der Ironisierung des bürgerlichen Milieus und ist trotzdem geerdet mit Typisierungen und Kontrasten. Mit dem Charakter der Concepcion deutet der Regisseur auf die politischen Hintergründe der Immigranten unter dem Franco-Regime hin, ohne jedoch zu tief zu gehen. Mithilfe abrupter Drehbuchwendungen und kleiner Details sind der Zauber der märchenhaften Liebe und der Ausbruch ins echte Leben toll dargestellt. Ein wenig Würde geht der Komödie verloren, wenn im letzten Drittel mit der Holzhammer-Methode gearbeitet wird. Das ständige Beschweren der Hausherrin, über die Anstrengungen in ihrem Leben ist etwas übertrieben.

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