Schnitzelparadies
Der Film „Schnitzelparadies“ ist eine witzige und treffsichere Komödie aus dem Jahre 2005, die das ernste Thema „Integration von Ausländern“ behandelt. Der Roman „Lehrjahre im Schnitzelparadies“ von Khalid Boudou stellt die Grundlage dar. Die Komödie erhielt einen Preis auf dem City International D-Cinema Festival für das beste Drehbuch und Mimoun Oaïssa erhielt das Goldene Kalb, als bester Nebendarsteller.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Martin Koolhoven (Regisseur) - Marco van Geffen (Autor)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren
Integration von Ausländern ist selbst in der heutigen liberalen Gesellschaft ein großes Thema, an dem sich die Gemüter erhitzen. Es existieren verschiedene politische Lager. Die Niederlande galten immer als Musterland, bis die rechtspopulistischen Pim Fortuyn erstarkten und Theo van Gogh ermordet wurde. Die ersten Risse brachten eine andere Sichtweise auf das Nachbarland und Brüche in die Gesellschaft. Deswegen ist der Film „Schnitzelparadies“ noch erfreulicher zu betrachten.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Regisseur Martin Koolhoven schuf mit dem Film „Schnitzelparadies“ eine Komödie über ein brisantes Thema mit einer Länge von 82 Minuten. Das Drehbuch dazu stammt von Marco van Geffen. Da das Produktionsland die Niederlande ist, erhielt der Film einen holländischen Originaltitel „Het Schnitzelparadijs“. Verantwortlich für die Produktion waren Joost de Vries und Leontine Petit.
Am 15. März 2007 lief „Schnitzelparadies“ erstmals über die deutsche Kinoleinwand. Alle ab dem 6. Lebensjahr waren eingeladen, sich über das Thema Integration zu informieren. Kameramann Guido van Gennep leistete gute Arbeit, indem er Mounir Valentyn als Sohn marokkanischer Einwanderer filmte (Nordip Doenia). Agnes ist die Nichte der Hoteldirektorin Nina Meermann, gespielt von Bracha van Doesburgh. Nina Meermann tritt durch Linda van Dyck in Erscheinung. Der Vater wird von Sabri Saad El-Hamus gespielt. Einzelne Szenen wurden von Job ter Burg geschnitten, worauf zum Beispiel Bracha van Doesburgh als Agnes Meerman zu sehen ist. Mimoun Oaïssa bringt Amimoen zum Leben. Frank Lammers spielt den permanent besoffenen Küchenchef Willem. Es folgen noch Yahya Gaier und Mohammed Chaara.
Zusammenfassung & Story vom Film „Schnitzelparadies“
Die Abiprüfungen liegen gerade hinter den Schülern. Nordip ist ein Sohn einer Einwandererfamilie und soll gemäß seinem Vater Medizin studieren. Für ihn hat er gelernt wie ein Irrer, um mit einer Eins zu bestehen. Doch er selbst findet diese Aussicht zu langweilig. Mittlerweile wohnt Nordip schon seit vielen Jahren in den Niederlanden und sieht sich immer mehr als Holländer. Der Ort ist klein und besitzt nicht mehr wie 40.000 Einwohner und eine Disco. Heimlich arbeitet er in einer Hotelküche, er möchte Zeit gewinnen für seine Entscheidung. Sein Vater denkt, er jobbt in der heimischen Bibliothek.
Von vielen wird die Küche „Zum Blauen Geier“ die Schmuddelküche genannt. Das Restaurant ist anders wie die Restaurants im Browserspiel Stadtgame kein Gourmet-Tempel, sondern eher eine architektonische Bausünde aus den 70er-Jahren und absolut überdimensioniert. Das Lokal legt eine Waschbeton-Ästhetik an den Tag und befindet sich in unmittelbarer Nähe der Autobahn. Da kommen wir dann zu der Namensgebung. Die Speisekarte ist hauptsächlich auf die entsprechenden Kundschaft, LKW-Fahrer, ausgerichtet und darum nennt sich die Gastronomie „Schnitzelparadies“.
Dort kommt es immer wieder zu Verwicklungen zwischen den unterschiedlichen Kulturen der Mitarbeiter. Marokkaner, Holländer, Serben und Türken kämpfen in den Katakomben mit widerspenstigen Schnitzeln, dem furchtbaren Chef und schmutzigen Pfannen. Grundsätzlich arbeiten nur Verlierer in der Küche. Der neue Abwäscher, Nordip, fällt mit seinen guten Abi-Noten darunter besonders auf. Im Hotel taucht eines Tages die Nichte der Direktorin auf und Nordip fällt es nicht schwer, sich in sie zu verlieben. Das ist auch der Grund, warum er die furchtbare Hackordnung aushält.
Agnes schafft es lange Zeit, seinem Charme zu widerstehen. Doch eines Tages verfällt sie dann doch den menschlichen Neigungen. Die Eltern möchten, dass Agnes eines Tages das Hotel übernimmt. Einen marokkanischen Freund im Lebenslauf, kommt ganz schlecht an. Im Laufe der Zeit verlieben sich die beiden, aber die jeweiligen Familien stehen dem Glück im Wege.
Kritiken und Fazit zum Film „Schnitzelparadies“
Eine schwarze Immigrantenkomödie aus Holland ist politisch gesehen völlig unkorrekt, aber es steckt einiges an Wahrheit drin. „Schnitzelparadies“ verfügt über derben Humor und birgt eine moderne Liebesgeschichte im Romeo-und-Julia-Style. Der flotte Rhythmus der 82 Minuten wird von der tanzenden Kamera und der fetzigen Musik bestimmt. Nebenbei werden der Generationskonflikt und die verschiedenen Kulturen besprochen. Koolhoven befördert einige Seitenhiebe auf die Unterschiede der Kulturen ans Tageslicht. Der Titel ist ein Hohn für das Gastgewerbe. Am Ende steht ein überzogenes und wohlverdientes Happy End. Lassen Sie sich nun aber nicht dazu verleiten, dass alles immer gut ausgeht. Mit der Ansicht ist die Ironie des Werkes nicht zu Ihnen durchgedrungen.
Der Film lässt sich in die Reihe der selbstironischen Immigrationskomödien packen, zusammen mit dem niederländischen „Shouf Shouf Habibi“ oder dem schwedischen „Jalla Jalla“. Es könnte auch als Metapher der politischen und gesellschaftlichen Zustände in den Niederlanden durchgehen. Bleiben Sie auf jedem Fall noch für den Abspann sitzen, die Outtakes sind sehenswert. Abschließend gilt: Es ist kein MUSS, aber eine gute Unterhaltung und gute Laune ist garantiert.