Small World
Konrad Lang ist in „Small World“ sechzig Jahre alt. Er ist ein Außenseiter, aber stammt aus einem reichen Haus. Ganz langsam driftet Konrad in die Demenz ab. Für alle, die sich um ihn kümmern, ein positives Ergebnis. Die düstere Vergangenheit der Familie soll verborgen bleiben. Lustigerweise erinnern sich Demenzkranke aber besser an die Vergangenheit als an die Gegenwart. Der Zuschauer erfreut sich an lustigen Episoden aus der Kindheit des alten Mannes. Wie beeinflussen diese Erinnerungen die Familie?
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- Gérard Depardieu(Schauspieler)
- Bruno Chiche(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 6 Jahren
Der Film „Small World“ basiert auf einen Roman von Martin Suter. Der Schweizer schrieb das Buch und im Jahr 2010 kam es zu der deutsch-französischen Verfilmung.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Bruno Chiche führte über 93 Minuten Spielfilmzeit Regie in „Small World„. Der Zuschauer wird in den diskreten Charme der Bourgeoisie des französischen Kinos entführt. Früher war der Altmeister Claude Chabrol für diese Art von Filmen bekannt. Nun können wir den 1966 geborenen Regisseur mit denselben leichthändig-souveränen Tönen bewundern.
„Je n’ai rien oublié“, wie Small World im Original heißt, erhielt eine Altersfreigabe von sechs Jahren. Dazu schrieb der Regisseur selbst das Drehbuch. Nicolas Duval-Adassovsky und Yann Zenou griffen ihm in der Produktion unter die Arme.
Der deutsche Komponist Klaus Badelt ist auf Film- und Fernsehmusik spezialisiert. Von ihm und Jean-Michel Bernard kommen die sanften Töne, die die geschnittenen Szenen von Marion Monnier untermalen. Kameramann Thomas Hardmeier filmte folgende Schauspieler: Gérard Depardieu in der Hauptfigur als Konrad Lang. Dazu Alexandra Maria Lara als Simone Senn. Es folgen: Françoise Fabian (Elvira Senn), Niels Arestrup (Thomas Senn), Nathalie Baye (Elisabeth Senn), Yannick Renier (Philippe Senn), Féodor Atkine (Scholler), Olivier Claverie (Doktor Cohen), Pascale Arbillot (Wirth) und Anne Benoît (Nadia).
Zusammenfassung & Story vom Film „Small World“
Konrad Lang ist bekannt als ein Freigeist. Mittlerweile leidet er an Gedächtnisstörungen. Die Kindheitstage sind ihm näher als der gestrige Tag. Eine Unachtsamkeit verleitet ihn dazu sein Schloss in Brand zu setzten. Konrad bewohnte dies lange Zeit als Verwalter. Daraufhin lädt ihn Elvira Senn ein, in dem Anwesen der Familie Senn zu wohnen. Seine Mutter war Hausangestellte bei der Industriellenfamilie. Bei Problemen ließ sie ihren Sohn bei der Familie zurück. Konrad wuchs im reichen Haushalt auf, zusammen mit dem Sohn Thomas. Später kam es zum Streit zwischen den beiden.
Deswegen reagiert Thomas auf das Wiedersehen mit Konrad eher kühl. Elvira Senn ist die Stiefmutter von Thomas, denn die Mutter ist früh gestorben. Lange Zeit unterstütze Elvira die Erziehung mit kräftigen Händen, bis der Mann sie heiratet. Über die demenzbedingten Aussetzer von Konrad kann Elvira nur schmunzeln. Sie findet es verzeihlich, dass das Schloss in Rauch aufging. Simone, die Ehefrau von Thomas seinem Sohn Philippe, interessiert sich für den seltsamen Konrad, denn sie langweilt sich im Schloss. Der Mann ist wegen des Jobs viel unterwegs. Deswegen verbringt Simone viel Zeit mit Konrad.
Die Hochzeit von Simone und Philippe liegt erst kurz zurück, warum auch Philippes Mutter anwesend ist. Die Noch-Ehefrau von Thomas stammt aus Boston. Im Laufe der Zeit flammt die alte Liebe zwischen ihr und Konrad wieder auf. Eines Tages findet Simone Konrad draußen im Schnee. Er hat dort die Nacht verbracht. Der Notarzt bringt den desorientiertn, alten Mann ins Krankenhaus. Dort fällt auf, dass die Demenz schon wesentlich weiter fortgeschritten ist, als angenommen.
Erinnerungen
Daraufhin besteht Elvira darauf, Konrad in das Gästehaus des Schlosses zu setzen. Dort sollen sich Simone und die Pflegerin Nadia um ihn kümmern. Der Arzt verordnet viel Zeit, mit alten Fotos zu verbringen. Simone stiehlt diese aus einem Versteck von Elvira. Anhand der Fotos beginnt sich Konrad an die Kindheit zu erinnern. Wodurch Simone einige Widersprüche in der Familie auffallen.
Simone beobachtet ihren Mann mit einer anderen Frau. Daraufhin ist sie wütend und verheimlicht die erst kürzlich bestehende Schwangerschaft. Sie verlässt Phillipe. Nun befürchtet Elvira, dass Konrad sich an ihr Geheimnis erinnern könnte. Thomas kann den Mord an Konrad verhindern und kommt hinter dieses Geheimnis. Thomas ist der leibliche Sohn von Elvira. Damals verwechselte sie bewusst die Kinder und tötete Ihren Mann mit Insulin. Kurze Zeit später stirbt sie bei einem Autounfall und Konrad wundert sich über ihren Verbleib.
Kritiken und Fazit zum Film „Small World“
Bereits in der ersten Szene von „Small World“ werden Risse spürbar, die hinter der Fassade der Familie lauern. Der Regisseur zeichnet, mit dem Kameramann und dem Ausstatter Gallet, eine gute Oberfläche ohne Ironie, aber mit detailgetreuem Dekor. Womit das hochherrschaftliche Anwesen besser zur Geltung kommt. So wird die untergründige Spannung feiner angedeutet. Dazu tauchen kurze verächtliche Blicke, kleine missbilligende Gesten oder ein verunsichernder Augenaufschlag auf. Nach wenigen Minuten ist klar: Die einzigen Unbeschädigten liegen außerhalb der gut betuchten Familie, wie der demente Konrad oder die ungeliebte Simone. Diese wunderbare Spannung wird durch die guten Schauspieler noch verdeutlicht. Der eigenständige Alexandra Maria Lara bringt sein stummes Einverständnis und die aussichtslose, aber sehr wirksamere Rebellion in Szenen. Der verletzliche Gérard Depardieu wird bestens im Film dargestellt.
Es ist tröstlich, in welches Licht „Small World“ die Krankheit taucht. Toll wäre, wenn alle Alzheimer-Patienten in Würde in diese absonderliche Welt abgleiten könnten. Wer keine Lust auf das doch recht schwere Thema hat, der lässt den Film am besten sein und widmet sich der eher unbeschwerten Welt von Stadtgame.