Tom Sawyer
„Tom Sawyer“ ist ein deutscher Spielfilm. Erstmalig lief er im deutschen Kino am 17. November 2011. Bereits ein Jahr später erschien die Fortsetzung in den Kinos. Die Geschichte basiert auf dem Roman „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ geschrieben von Mark Twain. Wobei die Verfilmung an einigen Stellen deutlich von der Vorlage abweicht.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Louis Hofmann, Hinnerk Schönemann, Magali Greif (Schauspieler)
- Hermine Huntgeburth (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren
Das Endprodukt erreichte den Gilde-Filmpreis 2011 als „Bester Kinderfilm“ und eine Nominierung bei dem Deutschen Filmpreis 2012. Dabei erfüllte sich der Traum für den „Besten programmfüllenden Kinderfilm“ aber nicht. Tante Polly, aus dem Buch, verjüngt sich im Film. Trotzdem bleibt ihre Art gleich. Sie ist der Meinung, dass Kinder nichts von der Schlechtigkeit auf der Welt wissen.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Regisseurin Hermine Huntgeburth gelingt eine moderne Verfilmung des Kinderklassikers „Tom Sawyer„. 1991 kam Huntgeburth mit ihrem ersten Film in positive Schlagzeilen. Sie erhielt für „Im Kreise der Lieben“ den Bundesfilmpreis in Gold als beste Nachwuchsregie. Viel von dem Schwung verliert sie im Laufe der Zeit nicht. Das Drehbuch zum Film basiert auf dem Roman, doch Sascha Arango erschuf die Geschichte nach seinem Geschmack. Zu sehen ist ein Kinderfilm mit einer Länge von 109 Minuten, mit einer Altersfreigabe ab dem 6. Lebensjahr. Hauptsächlich gedreht an der Havel.
Boris Schönfelder, zusammen mit Benjamin Herrmann als Co-Produzent, leiten die Produktion des Kinderfilms. Kamera führt Ngo The Chau und zeigt folgende Besetzung: Louis Hofmann bekommt die Hauptrolle des gewieften Tom Sawyer. Sein bester Freund Huckleberry Finn erscheint durch Leon Seidel auf der Leinwand. Heike Makatsch schlüpft in die Rolle der steifen Tante Polly. Benno Fürmann hat einige gute Sprüche, als Indianer Joe, auf den Lippen. Joachim Król zeigt Muff Potter für die Zuschauer. Peter Lohmeyer ist als Richter Thatcher zu sehen. Es folgen: Hinnerk Schönemann (Sheriff), Sylvester Groth (Doc Robinson), Thomas Schmauser (Reverend Sprague), Andreas Warmbrunn (Sid) und Magali Greif (Becky Thatcher).
Zusammenfassung & Story vom Film „Tom Sawyer“
Tom Sawyer wäre ein guter Schüler, wenn Faulheit ein beliebtes Unterrichtsfach wäre. Aber so ist er bei den Lehrern nicht sonderlich beliebt. Mit viel Elan inszeniert Tom einen Streich nach dem anderen. Er lebt mit seiner Tante Polly und seinem besten Freund Huck Finn in Mississippi. Dort spielen sich alle Abenteuer des jungen Lebens ab. Tom hat seine beiden Eltern verloren. Sein Halbbruder Sid ist sehr strebsam und ein völliger Gegensatz zu Tom. Tante Polly versucht einiges, um aus ihm einen Musterknaben zu machen. Was deutlich misslingt. Ein bisschen Kinderliebe taucht durch den Neuankömmling Becky in der Spielzeit auf.
Eines Tages soll Tom den Zaun bei seiner Tante streichen. Darauf hat er aber keine Lust. Mit Arbeit und Körperhygiene hat er nicht viel zu tun. Durch seine glühende Fantasy schafft er es, die Kinder aus der Nachbarschaft zu aktivieren. Er selbst verdünnisiert sich mit seinem Kumpel und arbeitet an seinen Plänen als Pirat. Zaun streichen ist nichts für ihn. Dieses leichte Leben nimmt bald ein abruptes Ende, als Tom und Huck abends einen Mann auf dem Friedhof beobachten.
Die Leiche auf dem Friedhof
Der Dorfarzt Robinson beauftragt den Indianer Joe und den Sargschreiner Muff Potter. Beide sollen auf dem Friedhof eine Leiche ausgraben. Es kommt zum Streit unter den Männern. Muff geht benommen zu Boden. Indianer Joe tötet den Auftraggeber mit dem Messer von Muff. Kurz darauf kommt der Schreiner wieder zu sich. Joe macht im weiß, dass er den Mord an dem Arzt begangen hat. Allerdings wissen die Männer nicht, dass sie beobachtet wurden. Tom und Huck haben Angst. Sie denken, Joe würde sie umbringen, wenn er mitbekommt, dass die beiden alles gesehen haben. Kurzentschlossen nehmen die zwei Jungs ihr Floß und fliehen.
Es dauert nicht lange, bis Tom Schuldgefühle plagen. Die Polizei hat die klaren Indizien genommen und macht dem unschuldigen Muff den Prozess. Am Ende steht für Mord die Todesstrafe, Erhängen. Dabei handelt es sich um einen liebenswerten Säufer, der unschuldig ist. Es ist Zeit, das Schweigen zu lüften. Leider kann der skrupellose Joe dem Sheriff entkommen. Sind Huck und Tom in Gefahr? Der Lausbub denkt schon bald gar nicht mehr an die gefährliche Situation und trifft sich mit Becky zum Ausflug. Er möchte ihr imponieren und sie gehen zu dem in der Nähe liegenden Höhlenlabyrinth. Leider treibt sich Joe auch dort herum. Wer kann die Oberhand gewinnen, der Bösewicht oder die gute Seite?
Kritiken und Fazit zum Film „Tom Sawyer“
Schon mehr als 130 Jahre ist es her, seit dem Mark Twain die Abenteuer von Tom Sawyer niederschrieb. Der rotzfreche und clevere Lausbub hat es nun auf die Leinwand geschafft. „Tom Sawyer“ macht sehr viel Spaß. Über fast zwei Stunden spielen ausgezeichnete Darsteller vor realistischen Kulissen. Der Zuschauer kann dadurch sehr gut in die Welt des Jungen eintauchen und verspürt die Freude beim Dreh. Einige Themen werden im Film vermittelt und bieten viel Gesprächsstoff für später. Die starke Freundschaft der beiden Jungen, ihre Ängste, die Durchsetzungskraft, sowie das Thema „Außenseiter“ können später reichlich diskutiert werden, warum der Film gerne im Unterricht Anwendung findet.
Allerdings ist die Mordszene etwas sehr realistisch für Kleinkinder dargestellt. Die Eltern sollte ein Auge auf ihre Sprösslinge werfen. Warme, goldstichige Bilder überwiegen im Film und hinterlassen eine positive Grundstimmung. Manche Strecken hätten etwas mehr Schwung bedurft. Ein netter Zeitvertreib ist „Tom Sawyer“ aber allemal.