The Fountain

In „The Fountain“ verbindet Darren Aronofsky Mythos, Wissenschaft und Spiritualität zu einer komplexen filmischen Meditation über Vergänglichkeit. Der Film bewegt sich zwischen Symbolik und Wissenschaft, zwischen Körper und Kosmos. Er nutzt Motive aus Religion, Medizin und Philosophie, um die Sehnsucht des Menschen nach Unsterblichkeit sichtbar zu machen. Das Werk greift auf drei Zeitebenen zurück, die sich gegenseitig durchdringen und ergänzen. Jede folgt einer anderen Form des Glaubens, doch alle kreisen um denselben Ursprung: den Wunsch, Leben festzuhalten.

The Fountain
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Hugh Jackman, Ellen Burstyn, Donna Murphy (Schauspieler)
  • Darren Aronofsky(Regisseur) - Darren Aronofsky(Autor) - Eric Watson(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren

Die Handlung führt von der Eroberung Neu-Spaniens bis in eine ferne Zukunft, in der ein Mensch und ein Baum durch den Raum treiben. Dazwischen liegt die Gegenwart, in der ein Forscher seine Frau vor dem Tod bewahren will. Alle Stränge verweben sich zu einem Kreislauf aus Liebe, Verlust und Wiederkehr. Kann ein Mensch den Tod wirklich besiegen, oder wird er erst durch ihn vollständig?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

The Fountain“ ist ein Fantasyfilm des US-amerikanischen Regisseurs Darren Aronofsky aus dem Jahr 2006. Das Drehbuch stammt von Aronofsky und Ari Handel, produziert wurde der Film von Arnon Milchan, Iain Smith und Eric Watson. Für die Musik war Clint Mansell verantwortlich, die Kamera führte Matthew Libatique, und den Schnitt übernahm Jay Rabinowitz. In den Hauptrollen spielen Hugh Jackman als Tomás, Tommy und Dr. Tom Creo sowie Rachel Weisz als Königin Isabel und Izzi Creo. Weitere Darsteller sind Ellen Burstyn, Mark Margolis, Stephen McHattie, Fernando Hernández und Cliff Curtis.

Die Dreharbeiten begannen im November 2004 und endeten im Februar 2005. Gedreht wurde in Kanada. Der Film feierte seine Premiere bei den 63. Internationalen Filmfestspielen von Venedig und kam 2007 in Deutschland in die Kinos. „The Fountain“ hat eine Laufzeit von 93 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben. Mit einem Budget von 35 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit rund 16 Millionen ein.

Zusammenfassung & Story vom Film „The Fountain“

In der Vergangenheit kämpft der Conquistador Tomás Creo im Auftrag von Königin Isabel in Neu-Spanien gegen die Maya, um in eine geheimnisvolle Pyramide vorzudringen. Er sucht nach dem sagenumwobenen Baum des Lebens, der Unsterblichkeit schenken soll. Nach erbitterten Kämpfen erreicht er sein Ziel, doch der Tempel wird von einem Maya-Priester verteidigt. Während Tomás weiter in den Dschungel vordringt, spüren Erschöpfung und Zweifel seine Männer. Nur wenige folgen ihm bis zum Ende, getrieben von Glauben und Hoffnung auf das, was sie „Ewiges Leben“ nennen.

In der Gegenwart arbeitet Dr. Tommy Creo fieberhaft an einem Heilmittel gegen den Gehirntumor seiner Frau Izzi. Im Labor testet er Stoffe eines Baums aus Guatemala, dessen Wirkstoffe das Altern rückgängig machen könnten. Izzi akzeptiert ihren Tod, doch Tommy klammert sich an seine Forschung. Während sie ein Buch mit dem Titel „The Fountain“ schreibt, bittet sie ihn, die Geschichte zu beenden, falls sie stirbt. Ihre Erzählung spiegelt Tommys verzweifelte Suche nach einem Weg wider, das Leben seiner Frau über den Tod hinaus zu bewahren.

Die Suche nach dem ewigen Leben

Jahrhunderte später reist eine Version von Tommy in einer gläsernen Kuppel durchs All, begleitet von einem Baum, den er pflegt wie ein Lebewesen. Er glaubt, dieser Baum enthalte Izzis Seele. Seine Meditationen verbinden ihn mit der Vergangenheit, und er erlebt Tomás’ Kampf erneut. Als der Conquistador den Maya-Priester besiegt und vom Baum des Lebens trinkt, verwandelt sich sein Körper in Pflanzen und Blüten. Leben entsteht aus seinem Tod, und sein Opfer erfüllt den uralten Mythos vom Kreislauf der Schöpfung.

In der Zukunft stirbt der Baum an Bord der Raumkapsel, kurz bevor sie ein gleißendes Sternenfeld erreicht. Tommy erkennt, dass weder Wissenschaft noch Glaube den Tod besiegen können. In einer letzten Vision erscheint Izzi und schenkt ihm Frieden. Als der Stern explodiert, verschmelzen Baum, Mensch und Licht zu einem neuen Beginn. Auf der Erde pflanzt Tommy schließlich einen Samen auf Izzis Grab, bereit, die Vergänglichkeit als Teil des Lebens anzunehmen.

Kritiken und Fazit zum Film „The Fountain“

The Fountain“ gliedert sich klar in eine visuell ambitionierte Erzählung, bei der Hugh Jackman und Rachel Weisz in mehrfachen Rollen agieren. Die Inszenierung von Darren Aronofsky verfolgt eine streng komponierte Bildsprache mit starken Motiv- und Farbzyklen. In einer Schlüsselszene taucht Jackmans Figur in meditativem Zustand in einen gläsernen Raum ein, begleitet von der hypnotischen Musik von Clint Mansell, und die Kamera von Matthew Libatique fährt in einer einzigen Bewegung auf ein pulsierendes Objekt zu – das erzeugt eine eindringliche Atmosphäre. Schauspielerisch überzeugen beide Protagonisten durch klare emotionale Präsenz, auch wenn die stark symbolhafte Konstruktion gelegentlich den direkten Bezug zur Figur einbüßt. Die Kamera­führung arbeitet mit makro­fotografischen Elementen, die eine fast organische Raum­wirkung erzeugen. Die Tonspur greift subtil Motive von Natur und Kosmos auf und wirkt begleitend statt dominant. Die drei Zeit­stränge erscheinen disjunkt, spielen eher parallel als verwoben und fordern viel Aufmerksamkeit vom Publikum.

Der Rhythmus des Films bewegt sich zwischen epischer Breite und minimalistischer Introspektion. In einer zweiten Szene zeigt Jackmans Charakter, wie er in einem sterilen Labor unter Zeitdruck arbeitet, während neben ihm die Soundkulisse aus tiefem Summen und Crescendo wächst – hier verbindet sich wissenschaftliche Präzision mit existenzieller Dringlichkeit. Die Regie verzichtet bewusst auf lineare Erzählung und schafft eher ein visuelles Gespräch über Leben, Tod und Wiedergeburt. Diese Herangehensweise erzeugt intensive Momente, verlangt aber auch viel vom Zuschauer: Wer eine klare Dramaturgie erwartet, muss sich hier auf Impressionen und symbolisches Erzählen einlassen. Aus stilistischer Sicht hinterlässt der Film einen starken Eindruck, doch in der Wirkung bleibt er uneinheitlich. Für cineastisch Offen­suchende funktioniert „The Fountain“ als provokanter, bildstarker Versuch, während Zuschauer, die sich an konventioneller Erzählung orientieren, fragmentiert zurückbleiben könnten. Der Film bietet visuelle Pracht und emotionale Tiefe, wirkt jedoch narrativ überambitioniert und zielt damit auf ein spezielles Publikum.

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