Das letzte Haus links
Bei „Das letzte Haus links“ handelt es sich einen amerikanischen Exploitation-Horrorfilm aus dem Jahre 1972. In den amerikanischen Kinos startete der Film am 30. August 1972. Mittlerweile zählt man den Horrorfilm zu dem Subgenre der Rape-and-Revenge-Filme und Slasher-Filme. Ganz lose bezieht sich die Verfilmung auf das Buch „Die Jungfrauenquelle“ von Ingmar Bergman.
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 18 Jahren
In den deutschen Kinos kam „Das letzte Haus links“ erst ein Jahr später, am 19. Oktober 1973. Konsequent erschüttert der Regisseur die Gewissheit der modernen Gesellschaft. Am Ende bleibt der Zuschauer sprachlos zurück, eingesperrt in den Ruinen seines Wissens. Die Low-Budget-Produktion zeigt an einigen Stellen ihr Alter, damit wurde aber nicht die Radikalität eingebüßt.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Regisseur Wes Craven gelang mit „Das letzte Haus links“ sein Leinwanddebüt. Mit einer Länge von 84 Minuten zieht er alle Register des Horrors. Zumindest, was zu dieser Zeit möglich war. Das Drehbuch stammt von dem Regisseur selbst und greift hin und wieder auf Teile des Buches „Die Jungfrauenquelle“ zurück.
Obwohl der Film bereits Jahre zurückliegt, bleibt eine hohe Altersfreigabe. Der Film ist erst mit dem Erreichen der Volljährigkeit zu schauen. Passend dazu wurde die Originalfassung in Deutschland bundesweit beschlagnahmt, aufgrund der Gewaltverherrlichung. Eine Freigabe wurde nur gewährt, weil elf der siebzehn Horrorszenen gekürzt wurden. Erst 2017 wurde die Beschlagnahmung aufgehoben. Im Juli 2020 wurde, mithilfe einer Neuprüfung, die Altersfreigabe ab 18 Jahren ermöglicht.
Sean S. Cunningham hatte damals die Produktion im Horrorfilm inne. Kameramann Victor Hurwitz filmt die Schauspieler. Sandra Cassel kommt als Mari Collingwood zum Vorschein. Lucy Grantham zeigt sich in der Rolle von Phyllis Stone. David Hess interpretiert Krug Stillo. Fred J. Lincoln ist als Fred Podowski zu sehen. Sadie spielt die Darstellerin Jeramie Rain. Marc Sheffler bringt Junior Stillo zum Leben. Gaylord St. James verkörpert Doktor John Collingwood. Zu guter Letzt mimt Cynthia Carr den Charakter von Estelle Collingwood.
Zusammenfassung & Story vom Film „Das letzte Haus links“
Phyllis Stone und Mari Collingwood sind gute Freunde und planen ein Konzert in New York zu besuchen. Maris Eltern sind alles andere als begeistert. Trotzdem machen sich die zwei Mädels auf den Weg. Für das Konzert wollen sie im abgelegenen Haus der Collingwoods nächtigen.
In New York begeben Phyllis und Mari sich auf die Suche nach Marihuana. Ein angeblicher Dealer führt sie in seine Wohnung. Dort befinden sich weitere Personen. Ein gerade entflohener Triebtäter Krug Stillo, Fred Podowski und seine Freundin Sadie. Es stellt sich heraus, dass der Dealer der Sohn von Krug ist. Der Vater selbst hat ihn drogenabhängig gemacht, damit dieser gefügig wurde. In der Wohnung bekommen Mari und Phyllis keine Drogen, sondern die drei schlagen sie und vergewaltigen Phyllis.
Am nächsten Morgen landen die betäubten Mädchen im Kofferraum der Triebtäter. Alle verlassen nun die Stadt. Unerwartet hat das Auto eine Panne. Die Mädchen werden in den Wald getrieben. Mari erkennt, dass sich die Gruppe in der Nähe des Hauses der Eltern befindet. Leider ist eine Flucht unmöglich. Immer wieder demütigt die Gruppe die Mädchen und nun wird auch noch Mari vergewaltigt. Zu der Zeit kann Phyllis entkommen. Fred und Sadie verfolgen sie. Wie aus dem Nichts steht Krug vor ihr. Damit ist ihr Ende besiegelt. Phyllis wird erstochen, komplett ausgeweidet und liegengelassen.
Mari versucht ihr Glück bei dem Dealer. Ganz überzeugend legt sie ihm dar, dass sie in das Haus der Eltern fliehen könnten. Ihr Vater besitzt die Möglichkeit, ihn aus der Heroinsucht herauszuholen. Leider kommen sie nicht weit, denn die Gruppe ertappt sie auf der Flucht. Ein weiteres Mal wird sie von Krug vergewaltigt und angeschossen im Wald zurückgelassen. Später erliegt Mari ihren Verletzungen.
Auf der Suche nach Unterschlupf landet die Gruppe im Haus der Collingwoods, ohne es zu wissen. In der Zwischenzeit haben die Eltern die Polizei informiert, weil sich die Mädchen nicht gemeldet haben. Sie selbst haben sich auf den Weg zum Haus gemacht. Dort treffen sie auf die bösen Buben. Naiv bieten sie ihnen eine Unterkunft an. Krug erkennt auf den Bildern, dass es das Haus von Maris Eltern ist. Fast gleichzeitig entdeckt die Mutter die Kette ihrer Tochter an dem Hals des Dealers. Schon bald finden sie die Leiche ihrer Tochter. Die Eltern schwören auf Rache.
Maris Mutter verspricht Fred Sex im Wald. Sie beißt ihm stattdessen den Penis ab und so verblutet er. Maris Vater versucht, ohne Erfolg, Krug und Sadie zu töten. Während des Kampfes der beiden Männer bedroht Junior seinen Vater mit der Pistole. Er wird von starken Gewissensbissen geplagt. Dabei erschießt er sich selbst. Im Anschluss nutzt Maris Vater die Kettensäge für Krug. Sadie wird auf ihrer Flucht von der Mutter mit einem Messer erstochen. Als alles vorbei ist, trifft die Polizei ein.
Kritiken und Fazit zum Film „Das letzte Haus links“
„Das letzte Haus links“ zeichnet ein lebendiges Bild der amerikanischen Gesellschaft in den 70er Jahren. Zahlreiche popkulturelle Dinge werden in die Handlung eingeflochten. Da taucht die feministische Emanzipation, die sexuelle Revolution der 68er, die Hippie Kultur, die mit der verbundenen Rebellion gegenüber Autorität einhergeht, auf. Teilweise wird eine bewegte Kameraführung genutzt. Dazu kommen der rasante Schnitt und die trockene dokumentarische Inszenierung. Alles zusammen wirkt die Handlung sehr authentisch.
Im Gegensatz zu dem Buch, welches als Grundlage dient, verzichtet Craven auf Übernatürliches. Stattdessen regieren animalische Triebe und brachiale Körperlichkeit den Film. „Das letzte Haus links“ endet in einer Sackgasse. Die Polizisten treffen ein und sie tauchen in eine Szenerie des Schreckens ein. Die Gewalt hat sich verselbstständigt und ist zu einem Exzess abseits aller moralischen Grenzen abgedriftet. Mit den Vorstellungen einer gerechten Rache hat der Film nicht viel gemein.
Craven erschuf einen Klassiker des Terrorkinos. Eine Sinnstiftung wurde durchweg verweigert und lassen sich keine Norme finden. Somit wird dem Zuschauer das Einordnen des Geschehens unmöglich gemacht. Es gibt konsequent keine positiven Charaktere. Der Film ist nichts für schwache Nerven und eher für die Spieler gedacht, die neben unserer kostenlosen Wirtschaftssimulation Stadtgame, noch eine Portion zusätzlichen Nervenkitzel benötigen.