Klopka – Die Falle

Der Film „Klopka – Die Falle“ ergründet ein makabres Tauschgeschäft. Das Leben seines eigenen Kindes retten, im Tausch mit einem anderen Leben. Wie weit gehen Eltern? Das Psychodrama stammt aus dem Jahre 2007. Der Zuschauer erhascht einen ernüchternden Blick auf die Machenschaften der postkommunistischen serbischen Gesellschaft.

The Trap (2007) ( Klopka - Die Falle )
  • Miki Manojlovic, Nebojsa Glogovac, Natasa Ninkovic (Schauspieler)
  • Srdan Golubovic (Regisseur) - The Trap (2007) ( Klopka - Die Falle ) (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

Der Spielfilm entstand in einer deutsch-serbisch-ungarischen Co-Produktion und stützt sich auf die Verfilmung eines Theaterstückes von Nenad Teofilović. Am 12. Februar des Erscheinungsjahres kam es zur Premiere auf der Berlinale. Zehn Tage später lief der Film auf dem Belgrader Filmfestival. Im Oktober kam er in die deutschen Kinos. Kurze Zeit später konnte die Verfilmung der Familientragödie eine Auszeichnung auf dem Grand Prix, das Internationalen Filmfestival in Bulgarien – Sofia ergattern.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Der serbische Regisseur Srđan Golubović schuf mit „Klopka – Die Falle“ seinen zweiten Spielfilm. Zustande kam eine Länge von 106 Minuten Filmzeit. Der Regisseur selbst legte Hand an das Drehbuch. Gewürzt mit einer guten Prise Sozialkritik. Gleichzeitig ist er Professor für Drehbücher an der Universität in Belgrad – dramatische Künste. Zweiter Autor ist Melina Potakogević. Beide lehnten sich stark an den Roman von Nenad Teofilovix an. Die Geschichte ist sauber konstruiert.

Einige arbeiteten in der Produktion, Jelena Mitrović, Alexander Ris, Nataša Ninković, Jörg Rothe und Laszlo Kantor, weshalb von einer deutsch-serbisch-ungarischen Co-Produktion die Rede ist. Kameramann Aleksandar Ilić filmte das Dilemma der serbischen Nachkriegszeit und ihrer Gesellschaft. Einzelne Szenen wurden von Marko Glušac und Dejan Urošević geschnitten und mit Musik von Marion Schneider untermalt.

Besetzung: Nebojša Glogovac zeigt sich als Mladen. Nataša Ninković schlüpft in die Rolle der Marija. Anica Dobra bringt Jelena auf die Leinwand. Miki Manojlović zeigt den Zuschauern Kosta Antić. Marko Đurović haucht dem Sohn Nemanja Leben ein. Dejan Čukić interpretiert die Charakter Ivković. Zu guter Letzt zeigt Vuk Kostić den Bruder von Ivkovićs.

Zusammenfassung & Story vom Film „Klopka – Die Falle“

Belgrad: Dort leben Mladen und Marija als glückliches Paar. Das Leben stellt sich auf dem Kopf, sobald die Diagnose des Arztes bekannt wird. Der gemeinsame Sohn Nemanja leidet an einer schweren Herzerkrankung. Eine Operation könnte ihm helfen. Leider kann diese nur in Deutschland durchgeführt werden und kostet 26.000 Euro. Es ist kurz nach dem Bürgerkrieg und so viel Geld können die Eltern nicht aufbringen.

Der Vater arbeitet in einer staatlichen Baufirma und die Mama ist Lehrerin. Damit geht es ihnen zwar schon sehr gut, weil sie Intelligenz mitbringen. Aber staatliche Institutionen zahlen schlecht. Nach und nach tauchen immer wieder Annoncen in der Zeitung auf, wo Eltern um Spenden für kranke Kinder bitten. Die Aussichten sind schlecht, aber trotzdem versucht Marija es, ohne das ihr Mann davon weiß. Es dauert nicht lange und ein Mann meldet sich. Kosta behauptet, er würde das Geld bezahlen. Mladen ist überglücklich, aber es gibt einen Haken. Kosta stellt Forderungen. Für eine Zahlung von 30.000 Euro soll Mladen einen Geschäftsmann töten.

Mladen lehnt diese Strategie ab. Im Laufe der Zeit werden die Prognosen immer schlechter für ihren Sohn. Natürlich trudelt ein weiterer Anruf von Kosta ein. In einem Versteck befinden sich eine Anzahlung und ein Revolver. Mit Gewissensbissen fährt der unglückliche Vater zum Versteck. Nimmt das Geld an sich und versteckt das metallene Ungetüm. Alle Bekannten und andere Menschen werden abgeklappert, um die Summe aufzubringen. Die Hoffnung schwindet immer mehr. Banken lehnen ab der Familie Geld zu leihen.

Ohne Ausweg fängt Mladen an, das Opfer zu überwachen. Dabei stellt er fest, dass er die Frau kennt. Es ist die Mutter einer Freundin seines Sohnes. Auf dem Spielplatz haben sich alle kennengelernt. Das schlechte Gewissen wird immer größer. Doch auch der Ausweg immer kleiner. Kurzer Hand erschießt er eines Tages den Mann vor der Haustür und flieht.

Dummerweise lässt die in Aussicht gestellte Bezahlung auf sich warten. Dafür plagt ihn immer mehr sein Gewissen. Seiner lieben Frau hat er nichts von der Tat erzählt. Mladen versucht, Kosta ausfindig zu machen und droht ihm. Nun platzt die Bombe, denn Kosta kann nicht zahlen. Er hat den Mord eingefädelt, um seinen eigenen Geldsorgen zu entkommen.

Jelena, die Frau des Opfers, hört von der Krankheit des Sohnes. Aus freien Stücken spendet sie den Betrag auf das Konto der Familie. Die Gefühle übermannen Mladen und er sucht eine Unterredung mit der Dame. Dabei gibt er Jelena die Mordwaffe. Sie hört ihm nicht zu und schickt ihn weg. Bei seinem Abgang taucht der Bruder auf. In der letzten Szene steht Mladen an einer Ampel und wird erschossen, aus Jelenas Wagen heraus. Rache!

Kritiken und Fazit zum Film „Klopka – Die Falle“

Für die Verfilmung des Stückes konnte der junge Regisseur ein fantastisches Schauspieler-Team sichern. Mit großer Intensität werden die emotionalen Folgen der ganzen tragischen Situation auf die Leinwand gebracht. „Klopka – Die Falle“ ist ein stiller Film, mit einem intelligenten Drehbuch. Die Inszenierung gelang ihm ohne Effekthascherei.

Die Geschichte ist marxistisch angehaucht. Es kommt Kritik an der Nachkriegsgesellschaft ans Licht. Angefeuert durch die vom Westen importierte freie Marktwirtschaft. Allerdings ist es kein politischer Spielfilm. Die Analyse der sozialen Situationen bleibt zu wage. Am Ende steht ein zwiegespaltener Eindruck. Die Grundsituation im Zusammenhang mit einem rührseligen Ton passt nicht zusammen. Ein so brisantes Thema hätte etwas Unverdauliches benötigt. Als Thriller sind die rund hundert Minuten zu vorhersehbar. Besser wäre es mit dem gleichen Stoff einen Kurzfilm zu erstellen.

2008 erschien die DVD zum Film und dies ist eine Meisterleistung. Bildtechnisch super verarbeitet und ungekürzt. Der Zuschauer entscheidet über die Tonspur, erhältlich in Deutsch oder Serbisch und mit deutschen oder englischen Untertiteln. Extras sind ein 16-seitiges Buch mit Interviews, Pressestimmen und der Kinotrailer.

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