The Kill Room
„The Kill Room“ verbindet schwarzen Humor mit einer präzisen Beobachtung über Macht und Gier. Das Werk blickt auf eine Gesellschaft, in der Kunst nicht Ausdruck, sondern Handelsware ist. Geld, Ruhm und Manipulation fließen ineinander, bis die Grenzen zwischen Moral und Markt verschwinden. Der Ton bleibt kühl, doch die Themen brennen – Kunst wird zur Tarnung des Verbrechens.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Uma Thurman, Samuel L. Jackson, Joe Manganiello (Schauspieler)
- Nicol Paone(Regisseur) - Jonathan Jacobson(Autor) - Jordan Beckerman(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Patrice führt eine Galerie, deren Existenz auf wackligen Beinen steht. Als sie mit einem Killer und der Mafia zusammenarbeitet, wird aus Not ein Geschäft. Unter dem Namen „Bagman“ entstehen Kunstwerke, die den Markt elektrisieren. Hinter der Fassade wächst jedoch der Abgrund. Wann wird der schöne Schein zur tödlichen Wahrheit?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„The Kill Room“ ist eine schwarze Komödie von Nicol Paone aus dem Jahr 2023. Das Drehbuch stammt von Jonathan Jacobson. Die Hauptrollen spielen Uma Thurman als Patrice Capullo, Joe Manganiello als Reggie Pitt und Samuel L. Jackson als Gordon Davis. In weiteren Rollen sind Maya Hawke als Grace, Debi Mazar als The Kimono, Dree Hemingway als Anika sowie Larry Pine als Dr. Galvinson zu sehen. Zudem wirken Jennifer Kim, Mike Doyle, Marianne Rendón und Liv Morgan mit. Der Film hat eine Laufzeit von 98 Minuten und erhielt die FSK 12.
Gedreht wurde im Frühjahr 2022 in New York und New Jersey, unter anderem in Jersey City und Hoboken. Für die Kamera war Bartosz Nalazek verantwortlich, während Jessica Rose Weiss und Jason Soudah die Musik komponierten. Den Schnitt übernahm Gillian L. Hutshing, das Produktionsdesign gestaltete Maite Perez-Nievas. Produziert wurde der Film von Yale Productions und Idiot Savant Pictures. In den USA startete der Film im September 2023, in Deutschland im März 2024. Die Veröffentlichung auf Sky und WOW folgte im Oktober 2024.
Zusammenfassung & Story vom Film „The Kill Room“
In einer provisorischen Bäckerei verkauft Gordon heimlich Bialy-Brote, weil er dieses Geschäft als Tarnung für Geldwäsche durch die Mafia nutzt. Reggie arbeitet als Auftragskiller und übergießt seine Opfer mit einer Plastiktüte, durch die sie ersticken. Patrice leitet eine exklusive Kunstgalerie für Wohlhabende und steckt in finanziellen Schwierigkeiten, weshalb sie einem Drogendealer namens Nate eine teure Malerei übergibt. Nate präsentiert Reggie und Gordon das Bild, das Patrice geliefert hat und das rund 45 000 Dollar wert ist, wodurch Gordon die Idee bekommt, Kunstwerke für die Mafia zu nutzen.
Gordon bietet Patrice eine Zusammenarbeit an, doch sie lehnt zunächst ab. Dennoch hinterlässt er seine Visitenkarte. Nachdem ihre Rivalin Anika erfolgreich ist, wendet sich Patrice verzweifelt an Gordon und akzeptiert das Angebot, mit der Kunstwerke-Geldwäsche einzusteigen und fordert ein Bild zum Verkauf. Reggie malt ein beliebig hingeworfenes Werk ohne Kunstkenntnis, das Patrice für die Geldwäsche verwendet. Unterdessen steigt der Einfluss der Mafia-Bosse Anton und Andrei, die ebenfalls Kunst gegen Geldwäsche einsetzen. Reggie erhält den Spitznamen „The Bagman“, während das Interesse an seinen Werken wächst.
Der Aufstieg von The Bagman
Patrice entdeckt bei Reggies Wohnung rot gefärbte Säcke und erkennt, wenn auch nur am Rand, dass dort etwas Unheimliches vorgeht. Trotzdem organisiert sie für Reggie eine eigene Ausstellung, in der er über seine Kunst spricht. In diesem Moment wird ihr klar, dass Reggie eher ein Mörder als ein Künstler ist. Die Erkenntnis erschüttert sie, weil sie nicht nur Geldwäsche unterstützt, sondern in Mord verwickelt ist. Die Kunstkritik lobt dennoch The Bagmans Werke, und der Mafiazirkel lädt Patrice zu einem Dinner ein, womit sie offiziell Teil der kriminellen Familie wird.
In einem finalen Zusammenspiel von Kunst und Verbrechen erfährt Patrice von Gordons und Reggies Plan: Reggie wünscht sich weg vom Töten und hin zur Kunst, doch die Mafia hält ihn wegen seiner Fähigkeiten fest. Sie legen fest, dass Reggie frei sein darf, wenn er den russischen Kriminellen Roman Rashnikov erledigt. Rashnikov kommt per Boot zu Patrice’ Galerie, trifft dort The Bagman und wird von Reggie mit einer Plastiktüte erstickt. Die blutige Tasche wird später an die Galvinsons als Kunstobjekt verkauft. Patrice konfrontiert Anton und sichert sich so ihre Freiheit: Seine Fingerabdrücke auf der Tüte machen ihn angreifbar und schützen sie vor Konsequenzen.
Kritiken und Fazit zum Film „The Kill Room“
„The Kill Room“ spielt mit einem reizvollen Widerspruch: Kunst trifft auf Kriminalität, Eitelkeit auf Existenzangst. Nicol Paone legt die Handlung trocken an und trifft damit den richtigen Ton. Das Zusammenspiel von Uma Thurman und Joe Manganiello wirkt kontrolliert und zugleich brüchig. Ihre Szenen tragen den Film, weil sie Spannung aus Blicken und Schweigen ziehen. Doch der Plot wechselt zu oft das Tempo, verliert dadurch gelegentlich seine Bissigkeit. Der Humor sitzt, aber nicht immer dort, wo er sollte. Gerade diese Unruhe hält die Geschichte jedoch lebendig und vermeidet Routine.
Eine der stärksten Szenen zeigt Reggie während seiner ersten Kunstausstellung. Die Kamera verweilt auf seinem stillen Unbehagen, während die Menge ihn zum Genie erklärt. Dieser Moment fasst den Kern des Film zusammen: die absurde Nähe von Blut und Beifall. Paone zielt hier auf satirische Präzision statt laute Pointen. Einige Nebenfiguren bleiben blass, doch das Konzept trägt. „The Kill Room“ funktioniert, weil er Zynismus mit kontrollierter Distanz verbindet – und das Kunstsystem als Bühne für Macht, Gier und Täuschung entlarvt.