Ghost in the Shell
„Ghost in the Shell“ verknüpft die Faszination des Cyberpunk mit einer philosophischen Fragestellung: Was bleibt vom Ich, wenn der Körper austauschbar ist? Der Film entwirft eine Zukunft, in der Technik und Identität untrennbar verschmelzen. Zwischen künstlicher Intelligenz, neuronaler Manipulation und staatlicher Kontrolle entsteht ein Porträt moderner Entfremdung. Seine Welt wirkt zugleich realistisch und entrückt – ein Spiegel technischer Hybris und menschlicher Sehnsucht nach Sinn.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Scarlett Johansson, Pilou Asbæk, Takeshi Kitano (Schauspieler)
- Rupert Sanders(Regisseur) - Shirow Masamune(Autor) - Michael Costigan(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Im Mittelpunkt steht Major Mira Killian, die als Produkt eines Experiments in den Dienst einer Sicherheitsbehörde tritt. Ihre Existenz gründet auf einer Lüge, die sich erst in Bruchstücken offenbart. Erinnerungen verändern sich, Loyalitäten zerfallen, während Wahrheit und Konstruktion ineinander übergehen. Die Suche nach Identität wird zur Suche nach Herkunft und Selbstbestimmung. Wie kann Bewusstsein bestehen, wenn Erinnerung programmierbar ist?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Ghost in the Shell“ ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Actionfilm aus dem Jahr 2017 mit einer Laufzeit von 106 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren. Regie führte Rupert Sanders, das Drehbuch stammt von William Wheeler, Jamie Moss und Ehren Kruger. Die Musik komponierten Lorne Balfe und Clint Mansell, während Jess Hall die Kamera übernahm und Billy Rich sowie Neil Smith für den Schnitt verantwortlich waren. Produzenten waren Avi Arad, Michael Costigan und Steven Paul. In den Hauptrollen spielen Scarlett Johansson als Major Mira Killian, Pilou Asbæk als Batou, Takeshi Kitano als Aramaki, Juliette Binoche als Dr. Ouélet und Michael Pitt als Kuze.
Gedreht wurde zwischen Februar und Juni 2016 in Wellington, Neuseeland, sowie in Hongkong. Die Filmmusik entstand in der Synchron Stage Vienna in Österreich. „Ghost in the Shell“ basiert auf dem gleichnamigen Manga von Masamune Shirow und gilt als Realfilm-Neuinterpretation des Animes von 1995. Der Film erhielt Nominierungen bei den Hollywood Post Alliance Awards, den Motion Picture Sound Editors’ Golden Reel Awards und gewann den HPA Award für Color Grading. Zudem stand er auf der Oscar-Shortlist für visuelle Effekte.
Zusammenfassung & Story vom Film „Ghost in the Shell“
In einer nahen Zukunft, in der Menschen mit kybernetischen Erweiterungen ausgerüstet werden, entwickelt das Unternehmen Hanka Robotics ein Experiment, um ein menschliches Gehirn in einen künstlichen Körper zu integrieren. Mira Killian, die einzige Überlebende eines Anschlags, wird nach schweren Verletzungen zur Testperson dieses Projekts. Gegen den Rat ihrer Entwicklerin Dr. Ouelet beschließt der Firmenchef Cutter, sie als operative Einheit gegen Cyberterrorismus einzusetzen. Nach einem Jahr dient Killian als Major bei Section 9 und kämpft gemeinsam mit Batou und Togusa unter der Leitung von Daisuke Aramaki gegen technologische Bedrohungen.
Killian leidet unter Visionen und Erinnerungsfragmenten, die Ouelet als Systemfehler bezeichnet. Während eines Einsatzes stoppt das Team einen Anschlag auf eine Konferenz von Hanka Robotics, bei dem Killian einen gehackten Roboter zerstört. Die Spur führt zu einem Hacker namens Kuze, der in ihre Systeme eindringt, als sie versucht, Informationen zu erlangen. Der Zugriff scheitert, und ein Anschlag im Yakuza-Milieu verletzt Batou schwer. Cutter reagiert wütend und droht mit der Auflösung von Section 9, wenn Killian sich nicht an Befehle hält.
Die Wahrheit hinter der Erinnerung
Kurz darauf tötet Kuze mehrere Wissenschaftler, darunter die Beraterin Dr. Dahlin. Die Ermittlungen ergeben, dass Ouelet das nächste Ziel ist. Als Kuze zwei Arbeiter manipuliert, um sie zu ermorden, greift Section 9 ein. Batou, nun mit künstlichen Augen, rettet Ouelet, während Killian einen Angreifer ausschaltet. Durch den Zugriff auf dessen System entdeckt das Team ein Netzwerk aus verbundenen Menschen. Kuze entführt Killian und offenbart, dass beide Teil desselben Experiments waren. Er fordert sie auf, ihre Erinnerungen zu hinterfragen und ihre Medikamente abzusetzen, die ihre wahre Vergangenheit unterdrücken.
Killian erfährt, dass 98 Versuchspersonen vor ihr gestorben sind und ihre Identität konstruiert wurde. Ouelet hilft ihr, zu fliehen, wird jedoch von Cutter ermordet, der Killian für den Tod verantwortlich macht. Auf der Flucht findet sie ihre frühere Mutter, die sie als Motoko Kusanagi erkennt. Schließlich trifft sie Kuze erneut und erinnert sich an ihr früheres Leben als Widerstandskämpferin. Gemeinsam stellen sie sich Cutters Kampfdrohne. Kuze stirbt, während Killian ihn in ihrer Erinnerung bewahrt. Nach Cutters Tod kehrt sie zu Section 9 zurück und akzeptiert ihre wahre Identität.
Kritiken und Fazit zum Film „Ghost in the Shell“
„Ghost in the Shell“ besticht durch seine visuelle Wucht. Rupert Sanders entwirft eine sterile, zugleich faszinierende Zukunftsvision, in der jedes Neonlicht und jede Spiegelung präzise gesetzt scheint. Jess Halls Kamera schafft dabei eine Atmosphäre zwischen technischer Kälte und digitaler Eleganz. Scarlett Johansson spielt die Major mit kontrollierter Körperlichkeit, jedoch bleibt ihr Inneres oft ungreifbar. Besonders in der Sequenz, in der sie gegen einen gigantischen Spinnenpanzer kämpft, zeigt sich die Stärke des Films: klare Bildsprache, perfektes Timing, makellose Choreografie – aber emotionale Distanz.
Trotz aufwendiger Optik wirkt der Film erzählerisch gehemmt. Sanders konzentriert sich auf visuelle Perfektion, verliert dabei jedoch das philosophische Fundament des Originals. Die Musik von Lorne Balfe und Clint Mansell verstärkt die Stimmung, doch dramaturgisch entsteht wenig Spannung. Eine Szene in einer verregneten Gasse, in der Batou mit seinen neuen Augen agiert, verdeutlicht die formale Kontrolle, aber auch die Leere des Moments. Ghost in the Shell überzeugt visuell, bleibt jedoch inhaltlich zurückhaltend – ein technisch brillantes Werk ohne echte emotionale Resonanz.