First Position – Ballett ist ihr Leben
Der Film „First Position – Ballett ist ihr Leben“ beschreibt die Grundhaltung im Ballett. Ganz besonders rutscht der Nachwuchswettbewerb ins Bild. Zu sehen sind komplizierte Figuren, Fußpaare und Schritte mit komplizierten französischen Namen. Alles dargestellt von jungen Talenten zwischen zehn und siebzehn Jahren. Einen Satz weiß jeder Zuschauer am Ende: Ballett ist faszinierend, fordernd, anstrengend, hart, aber niemals einfach.
- Kargman, Bess (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Die amerikanische Dokumentation stammt aus dem Jahre 2011. Erst am 4. Juli 2013 schaffte es der Debütfilm von Bess Kargman in die deutschen Kinos. Die Verfilmung zielt darauf ab, zu zeigen, welche Freuden existieren. Spaß, Tränen, Blut und Schweiß eng zusammen verwoben mit dem Erfüllen eines Traumes. Das zu tun, was man wirklich möchte.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Regisseurin Bess Kargman machte „First Position – Ballett ist ihr Leben“ zu ihrem Debütfilm. Eine Dokumentation ohne Altersbeschränkung. Über eine Länge von fast hundert Minuten, 94 Minuten Spielzeit, werden Themen behandelt, wie Ballett, Tänzer und Tanz. Nick Higgins führte die gesamte Zeit die Kamera.
In den Hauptrollen sind Ballettstars zu sehen, wie Miko und Jules Fogarty, Aran Bell, Rebecca Houseknecht, Gaya Bommer Yemini, Joan Sebastian Zamora und Michaela Deprince. Dazu kommen 5.000 Tänzer aus der ganzen Welt. Geschnitten wurden die Szenen von Kate Amend und der Regieführung Bess Kargman. Für die musikalische Untermalung war Chris Hajian zuständig.
Es dauerte nur vier Monate, bis die DVD zum Film erschien. Die gekürzte Laufzeit beträgt 91 Minuten und ist in Englisch und Deutsch erhältlich. Gerne zeigen Lehrer den Film ab der 6. Klasse im Unterricht. „First Position – Ballett ist ihr Leben“ passt zu folgenden Themen: Tanz, Träume, Identität, Arbeit oder Rassismus. Im Jahre 2011 räumte die Dokumentation zwei Preise ab, den Publikumspreis-Dokumentarfilm auf dem Toronto International Filmfestival und dem Publikumspreis auf dem DOC Filmfestival in New York 2011.
Zusammenfassung & Story vom Film „First Position – Ballett ist ihr Leben“
Kargman porträtiert in der Dokumentation sechs ehrgeizige, passionierte junge Ballett-Tänzer und Tänzerinnen. Alle tanzen auf dem größten und renommiertesten Wettbewerb, den „Youth America Grand Prix“, vor. Diese sechs, von 5.000 Teilnehmer aus aller Welt, qualifizieren sich für das Finale in New York. Als Preise gelten Stipendien (im Wert von 250.000 US-Dollar) oder Vertragsabschlüsse mit wichtigen weltweiten Firmen. Junge Menschen können in Einzel- oder Ensemble-Vorstellungen ihr Können unter Beweis stellen.
Schulen für das Stipendium sind unter anderem: das American Ballett Theater, die Australian Ballet School, das Pariser Ballett-Theater, die John Cranko Schule des Stuttgarter Balletts, die La Scala Ballett-Akademie in Mailand und die Royal Ballett School in London. Die Gründung der gemeinnützigen Organisation war im Jahre 1999, durch die ehemaligen Tänzer des bekannten Bolshoi-Ballettensembles aus Moskau, Gennadi und Larissa Saveliev. Sie wollten Ballett-Begeisternden einen Traum erfüllen und Chancen fördern.
Der Wettbewerb dient als eine Plattform für junge Talente aus der ganzen Welt. Damit schließlich in New York vorgetanzt werden darf, finden jährlich in zwölf amerikanischen Städten und fünf europäischen Ländern regionale Vorentscheide statt. Jeder hat eine Bühnenpräsenz von fünf Minuten. In diesen 300 Sekunden muss er sich für das Finale qualifizieren und kann möglicherweise sein Leben verändern. Diese jungen Leute zeigen die künstlerischen Leistungen mit einem ausgeprägten Perfektionismus. Aber auch das strenge Training, dem sich die jungen Talente regelmäßig unterziehen. Unter Umständen gleicht es einer körperlichen Schinderei, an dem viele den Tränen nahe sind.
Der gesamte Wettbewerb ist in drei Jahrgänge unterteilt: „Senior Age Division“ möglich im Alter von 15 bis 19 Jahren, „Junior Age Divison“ zwischen 12 und 14 Jahren und „Pre-Competitive Age Division“ startet im Alter von 9 Jahren bis hin zum 11. Lebensjahr. Eine ganz besondere Tänzerin muss zudem noch mit Vorurteilen kämpfen. Viele behaupten schwarze Frauen wären wegen ihres Körperbaus als Balletttänzer disqualifiziert. Michaele ist ein Waisenkind aus Sierra Leone, die ihre Eltern durch den dort wütenden Bürgerkrieg verlor.
Diese sechs Ausnahmetalente vermitteln dem Zuschauer eine Faszination für das klassische Ballett und dem Modern Dance. Die Regisseurin ist selbst Ballett-Expertin. Allerdings ist der gesamte Film konsequent aus der Beobachter-Perspektive gedreht. Kargman verzichtet auf belehrende Kommentare und schafft dadurch eine authentische Atmosphäre. Sie entschied sich ganz bewusst für diese Zurückhaltung.
Mit der Kameraführung, immer mitten im Geschehen, ist für eine dramaturgische Spannung gesorgt. Öfters wechseln die Szenen zwischen Trainingsalltag, kurzen Auftritten und einzigartigen Einblicken hinter die Kulissen. Es tauchen seltene Einblicke des berühmten Wettbewerbes auf.
Mittelpunkt der Doku ist, das Hobby zum Beruf machen. Viele Jugendliche träumen von dieser Möglichkeit. Jeder soll seiner Berufung folgen. Alles wird mit Charme und Humor zum Leben erweckt.
Kritiken und Fazit zum Film „First Position – Ballett ist ihr Leben“
In der gesamten Dokumentation von Kargman werden ausschließlich aussichtsreiche Tänzer dargestellt. Dadurch entsteht ein einseitiges Bild ohne Kritik von einer viel zu harten Branche. Jedes Jahr bleiben viele Begabte auf der Strecke. „First Position – Ballett ist ihr Leben“ hebt sich ganz deutlich von den vielen niveaulosen Talentwettbewerb-Shows des privaten Fernsehens ab. Zusätzlich wollte die Regisseurin Klischees aufsprengen. Es sind nicht alle dünnen Ballerinen magersüchtig. Nicht alle Bühnenmütter sind wahnsinnig oder nicht alle männlichen Balletttänzer durchweg schwul.
Es entstand ein schematischer Doku-Essay, wo Stereotypen schöngefärbt werden. Der typische Erfolgsdruck, das kennen wir ganz gut auch in Stadtgame, und die hohen Erwartungen werden bewusst verklärt dargestellt. Deutlich wird, dass ein Gewinn beim Wettbewerb nicht gleichzusetzen mit einer tollen Tanzkarriere ist. Was auf dem Weg dorthin alles passiert ist nicht festgelegt. Rampenlicht muss nicht am Ende des Tunnels winken. Das Profitanz-Geschäft ist hart. Viele finden nicht den Aufstieg oder nehmen sich aufgrund falscher Erwartungen das Leben. „First Position – Ballett ist ihr Leben“ ist aber durchweg ein positiver Film, der eine nette Stimmung beim Zuschauer hinterlässt.