Herzensbrecher
„Herzensbrecher“ ist eine kanadische Komödie aus dem Jahre 2010. Die Premiere fand auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, am 16. Mai, statt. Über ein Jahr später flimmerte er über die deutschen Kinoleinwände. Ab dem 18. November 2011 befand sich die DVD im Laden. Insgesamt schaffte „Herzensbrecher“ elf Nominierungen und eine Auszeichnung, den Prix Regards Jeunes auf den Filmfestspielen von Cannes 2010.
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Marie und Francis sind gute Freunde. Allerdings setzten sie ihre Freundschaft wegen eines Mannes aufs Spiel. Francis fühlt sich am Ziel. Nicolas findet ihn beim Versteckspiel im Wald. Er beugt sich über Francis und… Nach langem Warten kommt nun der intime Moment?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Der Film „Herzensbrecher“ erschien in zwei Originalsprachen, Französisch und Englisch. Regie führte Xavier Dolan. Er ist erstmalig namentlich bekannt geworden mit dem Spielfilm „I Killed My Mother“. Allerdings war dies nicht das Einzige an Arbeit, die er übernahm. Dolan ist der Autor des Drehbuches, für die Kostüme und die Ausstattung zur Rechenschaft zu ziehen, einer von drei Produzenten, für den Schnitt verantwortlich und übernahm eine Hauptrolle im Film. Sein Team in der Produktion, der 101 Minuten, besteht aus Carole Mondello und Daniel Morin. Die Dreharbeiten fanden an drei Orten statt, Portneuf, in Montréal und Sainte-Croix.
Besetzung des Spielfilms ab dem 12. Lebensjahr: In den Hauptrollen tauchen Monia Chokri als Marie, Niels Schneider als Nicolas und Xavier Dolan als Francis auf. Anne Dorval spielt, wie auch im ersten Film von Dolan, die Rolle der Mutter. Diesmal allerdings Désirée, Nicolas seine Mutter. Des Weiteren zeigen sich Anthony Huneault als Antonin, Patricia Tulasne als Friseurin und Louis Garrel als der lockige Mann auf der Feier. Die Szenen wurden von der Kamerafrau Stéphanie Anne Weber Biron gefilmt.
Zusammenfassung & Story vom Film Herzensbrecher
Die zwei guten Freunde, Marie und Francis, sind Anfang zwanzig. Bei einer Party lernen sie den blonden Lockenkopf Nicolas kennen, ein junger Mann vom Land, ein wenig selbstverliebt. Obwohl beide es nicht zugeben wollen, sind sie von ihm total beeindruckt. Ein paar Tage später ruft Marie ihren Freund an und erzählt, dass Nicolas sie eingeladen hat.
Dabei stellt sich heraus, dass auch Francis eingeladen wurde. Beide dachten, sie wären die oder der Auserwählte. Die Situation ist schwierig. Nichtsdestotrotz geben sie alles, um ihm zu gefallen. Lustigerweise stellen sie fest, dass er beide zum Versteckspiel im Wald eingeladen hat. Francis stößt auf ein weißes Kaninchen und unternimmt den Versuch, es zu fangen. Während der Aktion kommt Nicolas Francis sehr nahe. Er vermutet, es folgt ein Kuss. Aber nein, der Traum wird nicht wahr. An dem Abend übernachten beide bei Nicolas und er liegt in der Mitte.
Wenig später erhält Marie eine Einladung zur Theateraufführung. Francis ist eifersüchtig. Behauptet aber, er hätte sowieso keine Zeit. Darauf schenkt er ihm ein Poster. Beide versuchen immer wieder, ihn mit Geschenken in ihren Bann zu ziehen. Einmal ist es ein Hut, Francis buhlt mit einem teuren Pulli und so geht es weiter. Beide nutzen jede Gelegenheit, um den anderen verbal schlecht zu machen. Auf einer Feier geraten die beiden Freunde sogar in Streit darüber. Nächsten Morgen sehen sie, wie Nicolas beide Kleidungsstücke trägt und alle beide zu einem Urlaub in das Chalet seiner Tante einlädt.
Wieder sind Marie und Francis darauf bedacht, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Später vor dem Lagerfeuer lässt Francis sich von Nicolas füttern, obwohl ihm schon total übel ist. Marie ist sauer und geht demonstrativ ins Bett. Am nächsten Morgen wacht sie von dem Rumgealber der beiden auf. Mit einer fadenscheinigen Ausrede, etwas in der Stadt besorgen zu müssen, verlässt sie den Ort. Aufgrund seines schlechten Gewissens folgt Francis ihr. Sie hat aber nur eine Ohrfeige für ihn übrig. Nicolas kommt dazu und sagt, er möchte nun auch in die Stadt.
Die Zeit verstreicht, nach dieser Situation hat keiner mehr mit Nicolas zu tun. Beide versuchen, getrennt voneinander, ihn zu erreichen, aber ohne Erfolg. Marie entschließt sich, ein Liebesgedicht zu schreiben, und Francis sucht ihn zu Hause auf. Dort gesteht er ihm seine Liebe. Nicolas ist völlig verdattert und fragt: Wie kommst du darauf, dass ich schwul bin? Daraufhin zieht Francis sich verletzt zurück. Marie trifft Nicolas auf der Straße und fragt ihn nach seiner Meinung aufgrund des Gedichtes. Aber er möchte sich aus der Affäre ziehen und verschwindet. Marie ist ebenfalls enttäuscht. Dazu kommt noch, dass die Freundschaft der alten Freunde kaputt ist. Nach langer Zeit treffen sie sich wieder. Beide vergewissern sich, dass der andere nichts mehr mit Nicolas unternimmt. Francis sagt, Nicolas wäre für einige Monate nach Asien gegangen.
Ein Jahr später taucht Nicolas wieder auf einer Feier auf. Alle drei sind anwesend. Die Freunde lästern über ihn und ignorieren ihn. Kurze Zeit später sehen Marie und Francis einen ähnlichen Mann, allerdings mit dunklen Locken. Dieser zwinkert beiden zu und sie gehen zu ihm.
Kritiken und Fazit zum Film Herzensbrecher
Sein junges filmisches Stück „Herzensbrecher“ ist völlig anders und originell. Weit entfernt von den Drehbuchpfaden nimmt sich Dolan die Freiheit mit literarischen und filmischen Codes zu spielen. Der Regisseur versteht, eine komplizierte Liebeskonstellation gut darzustellen. Die verzweifelte Liebe und ihr Schmerz wird niemals mit Worten ausgedrückt, sondern vielmehr durch das Seelenleben. Dieses wird mit musikalischen Mitteln und filmischen Werkzeugen für den Zuschauer transparent gemacht. Kameraschwenks, Deklarierungen und Jump Cuts werden von Dolan mit viel künstlerischer Freiheit verarbeitet. Eine schnelle Kameraführung wird den stoischen Bildern von Gesichtern und Figuren entgegengesetzt.
Leider ist er noch auf der Suche nach seiner eigenen Stimme und seinem Style. Es war sehr naheliegend, dass der Regisseur selbst, als bekennender Homosexueller, die Hauptrolle des schwulen Francis übernimmt. Schade ist, dass sein starkes Debüt zu viele Erwartungen in „Herzensbrecher“ aufkommen lässt. Die ziellose Erzählung und die etwas langweiligen Personen können den Erwartungen nicht gerecht werden. Was gesagt werden muss, ist: Der erste kleine Schritt über den Tellerrand der eigenen Selbstverliebtheit ist gemacht.