Spiel mir das Lied vom Tod
Der Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ beginnt in der drückenden Hitze des amerikanischen Südwestens des 19. Jahrhunderts. Eine verlassene Bahnstation wird zum Schauplatz einer unvergesslichen Begegnung zwischen gefährlichen Revolvermännern und einem rätselhaften Fremden, dem Mundharmonikaspieler. Diese Anfangsszene setzt den Ton für einen Western, der durch seine unerwarteten Wendungen und tiefgründigen Charaktere besticht. Regisseur Sergio Leone kreiert eine Welt, in der das Gesetz des Stärkeren herrscht und jeder Schritt von Vorsicht geprägt ist.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Keenan Wynn, Frank Wolff, Lionel Stander (Schauspieler)
- Sergio Leone(Regisseur) - Sergio Leone(Autor) - Fulvio Morsella(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
In dieser Welt tritt Henry Fonda als skrupelloser Mörder Frank auf, ein Charakter, der im krassen Gegensatz zu Fondas bisherigen Rollen steht. Claudia Cardinale spielt Jill, eine Frau, die in die brutale Realität des Westens hineingezogen wird und ums Überleben kämpft. Charles Bronson als der geheimnisvolle Mundharmonikaspieler und Jason Robards in der Rolle des Cheyenne komplettieren das Ensemble. Sie alle sind Teil eines komplexen Netzwerks aus Rache, Gier und Kampf um Gerechtigkeit. „Spiel mir das Lied vom Tod“ ist ein Film, der den Western-Genre neu definiert und dabei die Zuschauer in eine Welt voller Spannung und dramatischer Konflikte führt.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Spiel mir das Lied vom Tod„, gedreht 1968, ist ein Meisterwerk des Italowesterns unter der Regie von Sergio Leone. In den Hauptrollen glänzen Henry Fonda als Frank, Claudia Cardinale als Jill McBain und Charles Bronson als „Mundharmonika“. Unterstützt werden sie von Jason Robards als Cheyenne und Gabriele Ferzetti als Mr. Morton. Das Drehbuch entstand durch die kreative Zusammenarbeit von Dario Argento, Sergio Leone, Sergio Donati und Mickey Knox. Verantwortlich für die beeindruckende Musik war Ennio Morricone, während Tonino Delli Colli die Kamera führte. Nino Baragli zeichnete sich für den Schnitt verantwortlich.
Die Filmproduktion übernahm Bino Cicogna. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 14. August 1969, nach der Uraufführung in Rom im Dezember 1968. Drehorte waren die Wüste von Tabernas in Spanien, das Monument Valley in Arizona und die Cinecittà-Studios in Rom. Für seine Qualität und seinen Einfluss wurde der Film 2009 in das National Film Registry aufgenommen. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den David di Donatello für die beste Produktion und den Laurel Award für Charles Bronson.
Zusammenfassung & Story vom Film „Spiel mir das Lied vom Tod“
„Spiel mir das Lied vom Tod“ beginnt dramatisch im Südwesten der USA am Ende des 19. Jahrhunderts. Am Bahnhof Cattle Corner erwarten drei Revolvermänner vergeblich ihren Anführer Frank. Stattdessen trifft ein geheimnisvoller Mundharmonikaspieler ein. Er wird von den Männern angegriffen, tötet sie jedoch geschickt und entkommt verletzt. Zur gleichen Zeit plant Farmer Brett McBain ein Fest für seine neue Frau Jill. Doch die Feier wird jäh unterbrochen, als Frank und seine Bande McBain und seine Kinder brutal ermorden. Diese Tat etabliert Frank als gnadenlosen Antagonisten und macht die McBain-Farm zum zentralen Schauplatz des Films.
Jill, eine ehemalige Prostituierte aus New Orleans, erreicht die Stadt Flagstone, um ein neues Leben zu beginnen. Niemand holt sie ab, also reist sie allein zur Farm Sweetwater. Unterwegs trifft sie auf Arbeiter und den entflohenen Banditen Cheyenne. Cheyenne entkommt seinen Bewachern und trifft auf den Mundharmonikaspieler. Als Jill auf der Farm die ermordete Familie vorfindet, entschließt sie sich, trotz der Tragödie, die Farm weiterzuführen. Diese Entscheidung unterstreicht Jills Stärke und Entschlossenheit und bringt neue Verbindungen und Intrigen ins Spiel.
Cheyennes Rettung
Cheyenne wird vom Sheriff des Mordes verdächtigt, aber bei seinem Besuch auf der Farm erkennt Jill, dass er kein kaltblütiger Mörder ist. Diese Begegnung offenbart eine andere Seite von Cheyenne und deutet auf eine mögliche Allianz hin. Gleichzeitig entwickelt sich eine weitere Handlung um Morton, einen Eisenbahnmagnaten, und Frank. Morton, schwer krank, will seine Eisenbahnlinie vollenden und konfrontiert Frank wegen McBains Ermordung. Der Mundharmonikaspieler, genannt „Mundharmonika“, kommt nach Sweetwater und tötet Franks Männer. Eine Nachricht von Jill lockt ihn in eine Falle, aber Cheyenne befreit ihn.
Jill findet McBains Pläne für eine Stadt, da die Eisenbahn unweigerlich durch Sweetwater führen muss. Der Namenlose und Cheyenne beginnen, die Stadt zu bauen. Jill beginnt derweil ein Verhältnis mit Frank, um sich zu schützen, obwohl er den Mord an ihrer Familie gesteht. In einer Auktion kauft der Mundharmonikaspieler die Farm und finanziert dies durch die Auslieferung Cheyennes. Der Showdown zeigt den Namenlosen im Duell mit Frank. Eine Rückblende enthüllt Franks grausame Vergangenheit. Der Namenlose verlässt Sweetwater nach seinem Sieg, während Jill eine hoffnungsvolle Zukunft auf der Farm beginnt.
Kritiken und Fazit zum Film „Spiel mir das Lied vom Tod“
„Spiel mir das Lied vom Tod“ zeichnet sich durch eine eindringliche Eröffnungsszene aus, die die Zuschauer in eine Welt des Westerns entführt. Die brennende Hitze, die verlassene Bahnstation und der einsame Bahnwärter schaffen eine gespenstische Atmosphäre. Drei Männer, darunter Snaky, verleihen der Szene mit subtilen Handlungen, wie dem Fangen einer Fliege, eine gespannte Stille. Der Ankunft des Zuges folgt eine unerwartete Wendung: Harmonica, gespielt von Charles Bronson, konfrontiert die Männer und offenbart seine tödlichen Fähigkeiten. Diese Szene, begleitet von Morricones Mundharmonikamusik, setzt den Ton für ein Meisterwerk, in dem Charaktere und Welten aufeinandertreffen und sich langsam entfalten.
Sergio Leones Film überzeugt durch seine Tiefe und Komplexität. Er stellt Charaktere wie den skrupellosen Mörder Frank, gespielt von Henry Fonda, und den kranken Eisenbahnmogul Morton gegenüber. Sie alle verfolgen unterschiedliche Träume, die in der brutalen Realität des Westens kollidieren. Jill, verkörpert von Claudia Cardinale, wird zur tragischen Figur, deren Hoffnungen zerstört werden. Leones Blick auf die Charaktere ist schonungslos und entmystifiziert den amerikanischen Traum. Sein filmischer Stil, gepaart mit Morricones Musik und ironischen Elementen, dekonstruiert das Westerngenre. Diese Herangehensweise führte paradoxerweise zum Misserfolg des Films in Amerika, macht ihn aber gerade heute zu einem unvergesslichen Klassiker.